Bürgerkonto - das nächste DE-Mail?

  • Das ist NICHT dass Problem!

    Das geht hand in hand. Es wird ne App/ Software entwickelt, die so kompliziert ist, dass das keiner der Leute rafft, die das lernen sollten/müssten. In Deutschland ist es auch nicht möglich, massiv was auf online umzustellen. Weil hier die Bevölkerung durchweg skeptisch dazu eingestellt ist (alt und jung). Hinter jedem Klick/Eingabe was schlimmes vermutet.

    Ich kenn in meinem Bekanntenkreis leute, die noch ihre überweisungen per Zettel abgeben, weil sie dem online bankning nicht trauen.

    Die deutschen haben ein Gen, das eine vereinfachung durch online Möglichkeiten verhindert. Was der deutsche nicht kennt, macht er nicht. Um ein Sprichwort abzuwandeln.

    Gleichzeitig beklagt genau dieser Personenkreis , dass es in anderen Ländern so viel besser ist, weigert sich aber, sich drauf einzulassen.

    Gut, unser Bürokratenapparat macht dann noch unsinnige Apps und Programme. Alles total kompliziert, so dass auch keiner durch blicken kann, der nicht schon gut Kentnisse in PC etc. hat.

    Kurz gesagt: es geht hier alles den Bach runter. Die deutschen sind nicht kompatibel um in der Zukunft bestehen zu können.

  • In den 80'er und 90'er Jahren wurde immer wieder darueber diskutiert, das es zu kompliziert ist, einen VIdeorecorder zu programmieren. Was es da alles an Hilfestellungen gab. Zahlencodes in Fernsehzeitungen z.b. Und ich habe aus aelteren Generation immer wieder von Menschen gehoert, die es nie gelernt haben. Und das waren alles Akademiker.

    Und jetzt der Smartphone Trend, den angeblich alle koennen muessen ? Das ist eine ziemliche Arroganz derjenigen, die damit klar kommen.

    Es gibt viele Millionen Analphabeten in Deutschland (Muttersprachler!). Jedes Jahr kommen aus der Schule neue hinzu. 15..20% jedes Jahrgangs haben erhebliche Schreib/Leseprobleme.

    Je mehr da selbststaendig, ohne menschliche Hilfe gemacht werden soll, desto mehr werden solche Menschen noch weiter ausgegrenzt.

  • Ein wichtiger und schwerwiegender Hinderungsgrund für zügige Digitalisierung in Deutschland ist auch der Föderalismus. Gerade im Bildungswesen und insbesondere bei den Universitäten merkt man das, wenn beispielsweise Studierende die Uni wechseln. Die ganzen Daten z.B. zu Scheinen müssen analog übertragen/angeglichen werden. Selbst einfachste und selbstverständliche Dinge wie Video-Konferenzen können komplexer sein als nötig. Die verschiedenen Bundesländer setzen auf unterschiedliche Systeme (u.a. wegen unterschiedlicher Sicherheits-Abwägungen).

    Auch bei Justiz, Landesverwaltungen, ... setzt jede auf ihre SW. Durchaus interessante Projekte, auf Open Source zu setzen, z.B. Big Blue Button und Matrix, werden wohl für unabsehbare Zeit Landes-spezifisch bleiben.

    Bei Firmen-Fusionen ist die Angleichung/Integration/Migration der IT oft ein äußerst komplexer Prozess. Dort gibt es aber eine treibende Kraft, die im öffentlichen Sektor fehlt.

    Das Vergaberecht (Ausschreibungen) mag da auch noch mitspielen - ist zwar nix Deutschland-spezifisches, kann aber nach meiner Einschätzung die Unterschiedlichkeit der IT in föderalen Strukturen verstärken.

    Kodi 21.2, 17.6, 21.1, 16, 21.2 on Windows 11 Pro, Android 6, Android 12, FireTV Box 2nd Gen, FireTV 4k Max 2nd Gen
    Media on NAS, OpenMediaVault 7 (Debian Linux).

  • ich wollte nur ansprechen das es durchaus Menschen gibt die sich sehr wohl mit der Technik auskennen und auch nicht gegen den Fortschritt sind. Da gehöre ich dazu

    ich mag nur nicht wenn etwas auf den Markt geworfen wird, das ich eigentlich nicht brauche und aus diversen Gründen auch nicht will. Noch dazu mit dem Prädikat "freiwillig" um dann ein paar Monate später klar zustellen, wenn du es nicht nimmst, kannst du das andere auch nicht mehr nutzen. Da gibt es unzählige Beispiele ... jeder wird bei sich selber so ein Beispiel finden

    und das meinte ich mit "freiwilligen Zwang". nicht mehr oder weniger

  • In den 80'er und 90'er Jahren wurde immer wieder darueber diskutiert, das es zu kompliziert ist, einen VIdeorecorder zu programmieren. Was es da alles an Hilfestellungen gab. Zahlencodes in Fernsehzeitungen z.b. Und ich habe aus aelteren Generation immer wieder von Menschen gehoert, die es nie gelernt haben. Und das waren alles Akademiker.

    Und jetzt der Smartphone Trend, den angeblich alle koennen muessen ? Das ist eine ziemliche Arroganz derjenigen, die damit klar kommen.

    Es gibt viele Millionen Analphabeten in Deutschland (Muttersprachler!). Jedes Jahr kommen aus der Schule neue hinzu. 15..20% jedes Jahrgangs haben erhebliche Schreib/Leseprobleme.

    Je mehr da selbststaendig, ohne menschliche Hilfe gemacht werden soll, desto mehr werden solche Menschen noch weiter ausgegrenzt.

    Die programmierung/Bedienung der App/Programme ist sehr schlecht. Da programmieren irgend theorie Programmierer am Schreibtisch was, ohne die Nutzer und deren Verhalten zu kennen/zu berücksichtigen. Dann kommen noch irgend "Sicherheits" vorgaben hinzu, 5-fach authenifizierung usw.

    Wenn es in vielen europäischen Ländern möglich ist, sehr viel auf online umzustellen, das einfach ist und die Menschen das können, was lese ich aus deinen Argumenten raus ? Dass deutsche so viel dümmer sind als die Menschen in den anderen Ländern ?

    Wir werden das hier nicht lösen können. Mich nervt es, wenn (zu recht) angemängelt wird, dass es in anderen Ländern so viel besser geht, man selbst aber nicht bereit ist, dabei mitzumachen. Ich kenne viel zu viele Menschen, die genau so sind.

    Auch wenn mich die bedienung der App/Programme nervt, man viele einfacher programmieren könnte, mache ich mit und nutze das. Ich habe damals umgestellt, meine Steuererklärung auf meinem PC gemacht. Dann wurde auch das wieder geknickt und auf online über cloud umgestellt. Auch da habe ich mich wieder eingearbeitet. Jetzt läuft es aber seit Jahren umso besser. Die Steuererklärung ist recht schnell erledigt. Und bei mir gibt es einige wisch, die ich ausfüllen/abgeben muss. Da auch ziemlich alle Rentner bis zum ende Steuererklärungen abgeben müssen, sollte man sich darauf einlassen, wenn man noch fit genug ist. Wenn man das kann wird man es auch länger machen können. Sich mit 70 da einzuarbeiten ist schwerer als mit 50.

  • Ein wichtiger und schwerwiegender Hinderungsgrund für zügige Digitalisierung in Deutschland ist auch der Föderalismus. ... Die verschiedenen Bundesländer setzen auf unterschiedliche Systeme (u.a. wegen unterschiedlicher Sicherheits-Abwägungen).

    Auch bei Justiz, Landesverwaltungen, ... setzt jede auf ihre SW. Durchaus interessante Projekte, auf Open Source zu setzen, z.B. Big Blue Button und Matrix, werden wohl für unabsehbare Zeit Landes-spezifisch bleiben.

    Bei Firmen-Fusionen ist die Angleichung/Integration/Migration der IT oft ein äußerst komplexer Prozess. Dort gibt es aber eine treibende Kraft, die im öffentlichen Sektor fehlt.

    Das Vergaberecht (Ausschreibungen) mag da auch noch mitspielen - ist zwar nix Deutschland-spezifisches, kann aber nach meiner Einschätzung die Unterschiedlichkeit der IT in föderalen Strukturen verstärken.

    Die "Standardisierung" auf "eine Software" für jedes Problem ist doch genau die Fehl-Religion, die zum Microsoft Monopol und all dessen Problemen geführt hat.

    Die Konkurrenz von Lösungen ist das einzige, was effektive Kontrolle, Innovation und leicht anzupassende Lösungen bietet.

    Was es braucht sind einfach "federated" Lösungen, interoperability und Datenstandards. Wir machen ja auch "email" und nicht "Outlook". Aber selbst bei sowas wie wie Bürokommunikation hat es Microsoft ja geschafft, die Datenstandards jahrzehntelang zu untergraben. Und obwohl es interoperabilitystandards für Forendaten gibt verwenden den ja heutige "Webforen" nicht mehr. Wobei die Konkurrenz von Webforen rein vom Benutzerinterface ja auch eine gute Sache ist. Bloss das man die Daten halt nicht zwischen verschiedenen Foren leicht in/herbewegen kann. Und bei sowas wie Videokonferenzen ist die Konkurrenz zwischen verschiedenen Lösungen auch eher gut als schlecht. Wobei mir da natürlich federated Lösungen lieber wären - wo ich an einer Konferenz teilnehmen kann aber mir meine eigene Benutzerschnittstelle aussuchen kann (so wie bei email).

    Von sowas wie klassischem TV versus Streaming gar nicht zu sprechen. Alles dasselbe Problem, das die Vorgaben fehlen, Interoperabilitität, offene und standardisierte APIs auf den wichtigen Schnittstellen anzubieten.

  • Wir werden das hier nicht lösen können. Mich nervt es, wenn (zu recht) angemängelt wird, dass es in anderen Ländern so viel besser geht, man selbst aber nicht bereit ist, dabei mitzumachen. Ich kenne viel zu viele Menschen, die genau so sind.

    Gerade auf staatlicher Ebene werden doch solche digitalisierungs "programme" Als einmalige Wasserfallprozesse definiert. Irgendwelche "Experten" machen im Hinterzimmer ein Konzept und dann wird das umgesetzt und wenn man Glück hat, nach viel Geprügel in der Öffentlichkeit auch mal Sicherheitsfehler gefixed. Dann läuft es nicht gut und nach mehreren Jahren wo man unverändert versucht mit der zu schlechten Lösung kontinuierlichen Lösung gegen die Wand zu laufen wird dann aufgegeben, sich abgefunden oder wieder mal ein neuer Prozess gestartet.

    Das ganze muß doch als kontinuierliche - agile - Entwicklungsmaßname gebaut werden. Und zwar eine, wo das Feedback der Bürger öffentlich sichbar kontinuierlich eingearbeitet wird. Egal was das nun ist - digitaler Personalausweis, Steuererklärung, was auch immer.

    Das da überhaupt solche Strukturen geschaffen werden. Daran mangelt es doch.

  • Ich hab vor Jahren versucht, bei der Telekom ein DE-Mail Konto zu bekommen. War damals extra auch in einer Filiale, habe mich ausgewiesen. Hat nicht funktioniert. Warum soll was im Jahr 2025 funktionieren, wo es jetzt noch viel viel mehr bürokratismus gibt, kein Personal vorhanden ist. Wenn es jemanden gibt, der irgendwas "bearbeitet", dann wird alles ablehnt, weil so für keine positive Entscheidung Verantwortung übernommen werden muss.

    Wurde vor vielen Jahren schon schön gesagt: Deutschland schafft sich ab.

    Wir boomer kommen noch gut weg, das wird noch 20 Jahre halten bis dass Deutschlan auf "dritter Welt" Status angekommen ist.

    Fraglich, ob dann andere Länder bereit sind, so wie Deutschland jetzt, viel Geld zu geben, dass die Leute dann hier nicht verhungern.

  • Nüchtern betrachtet, ändere ich meine Aussage.

    Uns (den meisten) boomer geht es sehr sehr gut. Wir haben einen massiv hohen Lebensstandard und der wird auch noch in 20 Jahren sehr hoch sein. Das war jammern im luxus segment. Hätte ich besser formulieren können, dass es uns die nächsten 20 Jahre sau gut gehen wird. Wenns denn keine gesundheitlichen Probleme gibt.

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