Lehmden's Hardware Laberthread

  • Hi.

    Nachdem alle möglichen Beiträge über Fragen und Vorstellungen meiner Hardware überall zerstreut rum fliegen, dachte ich mir, ich mache mal einen allgemeinen Laberthread dafür auf. So geht es nicht plötzlich in einem Thread über den Stromverbrauch von HDD um die Aufrüstung und Optimierung meines Desktop Systems...

    Als erstes wird heute mein Schreibtisch abgebaut, geputzt und wieder aufgebaut. Denn gestern ist das letzte Puzzleteil, das für die aktuelle Ausbaustufe benötigt wird, geliefert worden, ein 3,1 Ampere USB Netzteil mit 3 Ausgängen. Klar kann man USB- Strom auch vom PC abgreifen, aber bei inzwischen zwei Geräten, die ich habe, ist das nicht optimal. Zum einen sind da meine Aktiv-Lautsprecher, die per USB mit Strom versorgt werden. Schließe ich die an den PC an, gibt es fürchterliche Störgeräusche, die sofort vollständig verschwunden sind, wenn sie eine unabhängige Stromversorgung haben. Viel Strom brauchen sie nicht. Da reicht USB2 locker aus. Und das zweite Gerät ist der externe BluRay Brenner, den ich seit ein paar Wochen als Ersatz für den internen Brenner habe, der nach dem Netzwerktausch nicht mehr ins Gehäuse passte, da das neue ATX- Netzteil etwas länger ist als das Alte und deswegen mit dem Brenner kollidiert. Beim BD Brenner reicht die Leistung eines USB 3 Anschlusses nicht aus. Er braucht spürbar mehr als 0,9 Ampere Strom, was ein USB 3 Anschluss maximal bereitstellen kann. Ein Dreifach Netzteil ist es geworden, damit ich nicht beim nächsten Gerät gleich wieder ein neues NT brauche. Ich werde dann hier berichten, wie sich der 38€ BluRay Brenner so schlägt, wenn er ausreichend Strom bekommt.

    Der Desktop wird dann so bleiben, bis ich mir ein Core Ultra 5 Mobile (15 Watt TDP, 28 Watt Max und ARC Grafik, also AV1 per QuickSync) anschaffen kann. Der sollte den Stromverbrauch gegenüber meinem Core i5 11400 (65 Watt TDP) noch mal deutlich reduzieren, so das ich vielleicht mit einem PicoPSU auskomme.

    Für die nähere Zukunft ist dann ein Compute Module 5 mit IO-Board als Ablösung für meinen RasPi 5 als Kodi Box im Wohnzimmer geplant. An sich sind Pi5 und CM5 gleich. Allerdings hat der Pi5 einige Nachteile bei den Anschlüssen, die der kleinen Baugröße geschuldet sind. Das CM5 hat eigentlich gar keine herkömmlichen Anschlüsse. Dafür ist dann das IO Board da. Im Gegensatz zum Pi5 sind dort "normale" HDMI Buchsen verbaut, nicht diese nervenden und empfindlichen Micro HDMI Dinger. Daneben kommt man auch mit eingebauter NVMe an den SD Steckplatz. Beim Pi5 ist das Flachkabel zum NVMe Hat immer genau vor dem SD Steckplatz. Beim CM5 ist der Anschluss über die Platine geregelt, so das man hier mit dem fummeligen Flachkabel gar nichts mehr zu tun hat. Wenn es das CM5 schon gegeben hätte, als ich meinen Pi5 gekauft habe, hätte ich gleich das CM5 genommen. Preislich tut sich das nicht wirklich etwas. Das CM5 ist etwas billiger als der Pi5, dafür ist das IO Board etwas teurer als ein NVMe Hat für den Pi5. Gleicht sich ziemlich exakt aus.

    Außerdem will ich versuchen, möglichst viele der Netzwerkhubs, SmartHome Gateways und auch Computer Systeme stillzulegen. Irgendwie habe ich viel zu viele dieser Dinger, von denen (fast) jedes 24/7 Strom aus der Steckdose zieht. Aktuell habe ich 5 Hubs im Einsatz und möchte die idealerweise auf 2 oder maximal 3 Stück reduzieren. Lieber einmal ein längeres Kabel nutzen, als überall einen Hub dazwischen hängen zu haben.

    Das Z-Wave Gateway soll durch Tausch der Z-Wave Geräte gegen solche mit Zigbee komplett überflüssig werden. Ein separates Zigbee Gateway brauche ich nicht, da ich einen Echo 4 mit eingebautem Zigbee Gateway habe, was extrem kompatibel zu allen Zigbee Geräten ist, die mir bisher unter gekommen sind.

    Und der demnächst überzählige RasPi 5 soll dann gleich drei andere Computer ersetzen. Sonst würde ich ihn sicherlich im Wohnzimmer nicht einfach so austauschen. Dazu dann demnächst mehr. Dann gibt es sicherlich auch die ersten Fragen, bei denen ihr mir helfen könnt.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Ich habe den Schreibtisch immer noch nicht ab- und wieder auf gebaut. Mir ist nämlich aufgefallen, das ich inzwischen den Netzwerk Switch unterm Schreibtisch einsparen könnte, wenn ich ein zweites Lan Kabel vom Router zum Schreibtisch ziehe. Das musste ich erst besorgen, da es nach Möglichkeit genau 7 Meter lang sein sollte. So ist es weder zu lang noch zu kurz. Ich hatte aber nur 5 und 10 Meter da. 5 Meter ist zu kurz udn bei 10 Meter ist zu viel übrig, was irgendwo verstaut werden muss. Das 7 Meter Kabel ist grade eben angekommen, doch jetzt ist es mir schon zu spät, um noch mit dem Abbau anzufangen. Na ja, morgen ist auch noch ein Tag.

    Für die weiteren Pläne bezüglich des demnächst überzähligen RasPi 5 habe ich mal ein Frage vorab. Ich werde auf dem Pi kein LibreElec installieren, da ich für ein paar Dinge gelegentlich ein "normales" GUI brauchen werde. Also wird wohl PiOS zum Einsatz kommen, mit diversen Docker Containern und Kodi (als Flatpack?). Ein Teil meines Plans sieht vor, an dem Pi ein paar USB Festplatten anzuschließen. Sie verfügen über eine eigene Stromversorgung. Um nun Strom zu sparen wollte ich die Stromversorgung per Smart Plug trennen und nur bei Bedarf einschalten. Unter Windows wäre das kein Thema, aber wie sieht es unter PiOS aus? Werden die Laufwerke automatisch erkannt und gemountet, sobald sie Strom bekommen? Würde man den USB Stecker abziehen, klar, da hätte ich keinen Zweifel. Aber so? Dafür kenne ich mich zu wenig mit Linux aus, um sowas von vorne herein beantworten zu können.

    Jetzt könnte man ja sagen: Einfach ausprobieren. Doch so einfach ist das nicht. Denn das entsprechende Gehäuse wird deutlich über 100€ kosten und das möchte ich nicht auf "blauen Dunst" kaufen.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Inzwischen habe ich den Schreibtisch abgebaut und teilweise wieder aufgebaut. Dadurch, das ich den PC nach unten verfrachtet habe, sind nun einige Kabel (zu) kurz. Beim Kabel für meinen 25 Jahre alten VGA Monitor, den ich als Zusatzmonitor (für RDP und sowas) am Displayport hängen habe, ist etwa 2 cm zu kurz, um den PC so hinstellen zu können, wie ich es eigentlich wollte. Also steht er längs und nicht quer im seitlichen Regal. Mein USB 3.2 Hub mit integriertem Kartenleser habe ich noch gar nicht anschließen können, da hier das Kabel viel zu kurz ist. Ich habe ein USB 3.2 Verlängerungskabel bestellt, welches Morgen ankommen soll.

    Dafür konnte ich den externen BluRay Brenner mal richtig in Betrieb nehmen. Mit dem 3 Ampere Netzteil hat er dann doch genug Strom, um anständig zu funktionieren. Gebrannt habe ich bisher noch nichts, wird nachgeholt. Aber eine gekaufte BluRay konnte ich problemlos abspielen und auch mit MakeMKV rippen.

    Und ich habe es geschafft, nur durch ein einziges zusätzliches Kabel vom Router und einem "Genderchanger", mit dem man zwei Netzwerkkabel zusammenstecken, also verlängern kann, gleich 2 Netzwerk Switches einzusparen. Unter dem Schreibtisch hatte ich einen Switch, von dem aus der PC, die Verbindung rüber zum Schlafzimmer und ein weiterer Switch beim Gateway abgingen. Den PC habe ich nun mit einem weiteren Kabel direkt am Router angeschlossen. Die Verbindung ins Schlafzimmer eben durch den "Genderchanger" hergestellt und das Gateway ebenfalls in Schlafzimmer bugsiert, da hier am Switch noch ein Anschluss frei war. Mittelfristig soll das Gateway, welches zum Steuern meiner Heizung dient, komplett weg. Dann sollen die Thermostate durch Zigbee Thermostate ersetzt werden, die ich direkt an den Echo 4 anbinden kann. Spart wieder ein 24/7 Gerät ein.

    Ich habe jetzt nur noch einen Switch im Schlafzimmer. Dort hängen aktuell 5 Geräte dran. Wenn alles Fertig ist, werden es hoffentlich nur noch Drei sein. Neben dem Router hinter dem Fernseher ist ebenfalls noch ein Switch vorhanden. Hier reichen die 4 Anschlüsse der Fritz Box einfach nicht aus. Ich habe noch einen PoE Switch hier rum fliegen. Den habe ich noch gar nicht ausprobiert. Wenn nächste Woche mein CM 5 da ist, werde ich das Ding mal testen, da das IO Board PoE Unterstützung bietet. Vielleicht kann ich mir das Netzteil für das CM 5 damit sparen.

    Wenn das CM 5 da ist, werde ich aber wohl einen eigenen Thread aufmachen, denn das Teil dürfte doch mehr Leute interessieren.

    Allerdings hat es auch Verluste gegeben. Zum einen ist eine der Mehrfachsteckdosen kaputt. Wieso? Keine Ahnung. Die Leuchte am Einschalter leuchtet, aber es kommt kein Strom aus den Steckdosen. vermutlich ist der Schalter selbst hinüber. Von den Teilen habe ich aber mehr als genug, ist also gar kein Problem. Aber leider habe ich meine Schreibtischlampe wohl an ein falsches Steckernetzteil angeklemmt. Hab leider nicht aufgepasst, welches zu der Lampe gehört. Das hat sie scheinbar nicht überlebt. Ich habe eine Lupenlampe vorübergehend als Ersatz hingestellt. Ganz ohne Lampe ist es mir zu finster... Irgendwann muss da mal eine Neue kommen, denn die Lupenlampe brauche ich eigentlich zum basteln.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Ist schon irre, wie viel Platz auf einmal auf dem Schreibtisch ist, wenn man mal aufgeräumt hat. [af]

    Das CM5 ist inzwischen da und der Thread dazu ist hier zu finden:

    Lehmden1
    February 4, 2025 at 1:05 PM

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Hi.

    Nachdem mein Pi5 jetzt in sein neues Gehäuse umgezogen ist, steht als Nächstes das Umbauen meines NAS an. Genauer will ich das NAS eigentlich ganz abschaffen. Auf den Speicherplatz kann ich dabei natürlich nicht verzichten. Deswegen dachte ich, ich besorge mir ein 5- Fach USB HDD Gehäuse, welches ich einfach an meinen Mini-PC anschließe. Der läuft sowieso 24/7. Allerdings will ich die vielen Platten nicht auch 24/7 laufen haben. Deswegen extern, dann kann ich den Strom für das Gehäuse einfach mit einem Smart Plug ein- und aus- schalten, so wie ich das brauche. Ich brauche kein Raid, kein NAS Gehäuse und auch sonst nichts, außer die Möglichkeit 5 SATA HDD mit einem USB Kabel an einen Computer anschließen zu können. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die tatsächliche Geschwindigkeit ist nebensächlich, da es sich nur um ein Datengrab handelt. Theoretisch würde wohl sogar USB 2 Speed reichen, USB 3 wäre aber besser.

    Hierbei könnte ich Hilfe von Leuten mit Erfahrung gebrauchen. Im Prinzip gibt es da fünf "Hersteller", die sowas anbieten. Eher "nobel" ist Terramaster. Die bieten als 5- Fach aber nur RAID Gehäuse an. Raid will ich nicht und obendrein wird das Ganze dadurch massiv teurer und sprengt mein Budget dann doch deutlich (ca. 200% von dem, was ich maximal ausgeben kann). Die anderen vier Hersteller, die man häufig findet sind Fantec, Orico, Yottamaster und IcyBox. Alles andere scheint baugleich zu sein. Wirklich gut ist wohl keiner davon. Vor allem liest man ständig andere Angaben zur maximalen Kapazität. Mal sind es 20TB, mal nur 10TB pro Schacht. 20 muss nicht zwingend sein, aber 10 reicht nicht, da ich auch 12 TB Platten habe. Um wenigsten etwas Zukunftssicher zu sein, wäre es schon schön, wenn 18 TB pro Schacht möglich sind.

    Außerdem gibt es auch immer sehr unterschiedliche Angaben zur Zuverlässigkeit. Einige schreiben, bei jedem zweiten Start fehlt die Hälfte der Platten, andere sind völlig begeistert. Das mit den ständig nicht erkannten Platten kenne ich wenn man mehrere einzelne HDD Gehäuse über einen USB-Hub an einen PC anschließt. Hatte ich schon mal und war nie stabil ans Laufen zu bekommen. Eigentlich musste man immer hin laufen und die USB Stecker rausziehen und wieder einstecken, damit alle Platten erkannt wurden.

    Von einem einzigen Gehäuse mit (hoffentlich) nur einem einzigen USB Adapter für alle 5 Einschübe erwarte ich mir da einfach eine viel größere Zuverlässigkeit. Außerdem braucht man dann nur 1 Netzteil, nicht gleich 5 davon. Wichtig ist natürlich auch, das die Platten anlaufen, wenn der Strom eingeschaltet wird. Nicht, das man danach noch jede Platte einzeln einschalten muss, was es wohl auch geben soll.

    Das man wohl überall die Lüfter gegen Anständige tauschen muss, ist ja leider traurige Normalität. Das sollte deswegen kaum eine Rolle spielen, da man hier sowieso basteln muss. Hersteller von solchen Geräten investieren erstaunlich viel Zeit und Mühe darin, die lautesten Lüfter aufzutreiben, die man überhaupt finden kann. Ist wohl ein Wettbewerb, wer es schafft, den meisten Krach mit seinen Geräten zu produzieren.

    Fantec und IcyBox fallen wohl raus, weil ich dort nur 4-fach oder gleich 8-fach Gehäuse gefunden habe. Die 8-Fach liegen auch wieder weit über meinem Budget und mit 4 Schächten komme ich nicht hin. Ich brauche 5.

    Im Moment tendiere ich leicht zu Yottamaster. Die machen eine minimal solideren Eindruck auf mich als Orico. Allerdings bekommt man die Orico Gehäuse häufiger mal im Angebot, womit sie dann doch deutlich günstiger werden. Generell empfinde ich diese Gehäuse durch die Bank weg für das, was sie bieten als deutlich zu teuer. Aber das ist wohl ein recht überschaubarer Markt, so das die Hersteller da kaum Konkurrenz fürchten müssen und deswegen die Preise so hoch halten können.

    Kennt irgendwer von Euch eins oder gar mehrere dieser Gehäuse aus eigener Erfahrung? Jeder Tipp ist sehr willkommen.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • 2011 hatte ich ein Fantec 4 Bay, da war alles ok nur der eSATA Anschluß hat mir immer nur die erste Platte im Gehäuse angezeigt.

    Leider kann ich dir nicht sagen wie heute die Qualität der Gehäuse ist, sieht aber eigentlich immer noch wie das 2011er Model aus, aber du hast Recht die haben kein 5Bay im Angebot.

    Also sorry für OT

  • Hey,

    dein Plan klingt ja erstmal ganz praktisch, aber das häufige Ein- und Ausschalten der HDDs per Smart Plug könnte auf Dauer echt problematisch werden.

    • Warum das keine gute Idee ist:
    • HDDs mögen kein hartes An- und Ausschalten – Jedes Hochfahren belastet die Mechanik, besonders die Spindelmotoren. Auf Dauer kann das die Lebensdauer der Platten verkürzen.
    • Spannungsspitzen & Stromausfälle – Wenn du das Gehäuse einfach per Smart Plug killst, könnte es zu Spannungsspitzen kommen oder die Platten nicht richtig parken. Das erhöht das Risiko für Datenverlust oder sogar mechanische Schäden.
    • Dateisystem-Probleme – Falls die Platten nicht sauber ausgehängt werden, kann das irgendwann zu Dateisystemfehlern führen. Selbst wenn du dran denkst, sie vorher zu trennen, gibt’s immer ein Restrisiko
    • USB-Gehäuse sind zickig – Manche USB-SATA-Controller mögen es gar nicht, wenn du ihnen einfach so den Strom abdrehst. Es kann passieren, dass die Platten danach nicht mehr richtig erkannt werden oder du mit defekten Dateisystemen dastehst.

    Bessere Lösung mit ESP32
    Statt das Gehäuse einfach hart abzuschalten, kannst du einen ESP32 nutzen, um die Powertaste zu drücken. So fährt das Gehäuse sich sauber runter, als würdest du den Knopf per Hand betätigen.

    Das ist für die Platten viel schonender, verhindert böse Überraschungen mit kaputten Dateisystemen und ist am Ende genauso praktisch wie dein ursprünglicher Plan – nur eben ohne die Nachteile.

    Allerdings musst du dir hier ein Gehäuse suchen, das du im Standby schicken kannst und das eine Powertaste hat. Leider kann das nicht jedes Gehäuse.

  • Hi.

    Erst mal danke für die Tipps.

    Die ESP Lösung verwende ich aktuell bei meinem NAS. Darüber fahre ich das NAS per Sprachbefehl hoch und runter. Außerdem hätte ich da sowieso noch ein fertiges smartes Relais derselben Bauart. Das wäre also gar kein Problem. Ist nur die Frage, ob man die Verbindung vom Schalter zum Board auftrennen kann, um das Relais dazwischen zu schalten. Ich hatte mir das eigentlich nicht wie ein Computerboard, sondern eher wie ein externes USB Laufwerk vorgestellt. Da könnte man das problemlos über die 230 Volt Versorgung machen. Alle USB HDD Gehäuse, die ich zerlegt habe (und das sind unzählige, da ich seit Jahrzehnten eigentlich nur externe HDD kaufe und die Gehäuse knacke, um sie Intern verwenden zu können), hatten, sofern überhaupt ein Schalter vorhanden war, einen einfachen Kippschalter, der die Stromversorgung trennt. In sofern kann das eigentlich kein so ganz großes Problem sein. Die 2,5 Zoll Gehäuse haben erst gar keine eigene Stromversorgung und deswegen auch keinen Schalter. Die "schaltet" man dadurch ein und aus, das man sie am USB ansteckt und wieder abzieht. Ich habe noch nie gehört, das es dadurch zu Datenverlust oder gar Hardware- Defekten gekommen wäre. Nur wenn man den Schreibcache aktiviert hat, dann muss man warten, bis der Cache auf die Platte geschrieben wurde. Der Schreibcache bringt aber, zumindest bei großen Dateien, um die es bei mir ausschließlich geht, rein gar nichts. Am Anfang ist der Kopiervorgang deutlich schneller, bricht aber völlig ein, wenn der Cache vollläuft. Dann muss man, wenn man so schnell wie möglich fertig werden will, immer wieder das Kopieren pausieren, damit erst mal der Cache wieder geleert wird. Sonst bleibt die Kopiergeschwindigkeit extrem niedrig, weil die Koordination von Cache leer schreiben und gleichzeitig wieder füllen viel mehr Zeit verschlingt als wenn man einfach so die Daten direkt auf die HDD schiebt. Aus diesem Grund habe ich den Schreibcache immer deaktiviert. Hat man nur kleine Dateien, von denen man einige auf die HDD kopiert, dann ist man deutlich schneller durch, sofern der Cache aktiv ist. Bei mir sind es aber immer nur große Dateien. Da ist der Cache kontraproduktiv, weswegen ich ihn deaktiviert habe. Ich rede hier von Windows. Wie das unter Linux aussieht, weiß ich nicht. Wäre aber auch nicht wichtig, denn auf diesem System bleibt das Windows auf jeden Fall. Damit kenne ich mich einfach sehr viel besser aus, tut genau, was ich will und erwarte. Bei Linux ist das für mich immer ein Glücksspiel, ob nachher das dabei heraus kommt, was ich wollte.

    Das Hoch- und Runter- Fahren per Sprachbefehl klappt einwandfrei. Das ist also nicht das Problem. Aber das NAS braucht mir im Betrieb einfach zu viel Strom. Deswegen wollte ich davon weg. Das eingebaute J3455 Mainboard braucht ohne HDD nur 6 Watt maximal (bei 100% CPU Last), da ist also kaum noch Raum zum Optimieren. Der Haupt- Stromfresser ist das ATX Netzteil, das, wie alle ATX Netzteile im Niedriglastbereich einen grottenschlechten Wirkungsgrad hat. 2/3 des Stroms, der aus der Steckdose gezogen wird verschwindet nutzlos im Netzteil. Blöderweise ziehen die HDD beim Anlaufen kurzfristig so viel Strom, das ein normales PicoPSU damit nicht klar kommt.

    Um die Größenordnungen zu verdeutlichen. Das Mainboard hat vorher (also bevor daraus das NAS wurde) mit einer nicht drehenden HDD aber laufendem Windows 10 an einem PicoPSU im Idle keine 5 Watt aus der Steckdose gezogen. Mit 5 nicht drehenden HDD (nach 5 Minuten ohne Aktivität werden sie vom OS herunter gefahren) und dem ATX Netzteil sind es über 40 Watt, wohlgemerkt im Idle (auch mit Win 10 und mit exakt demselben Messgerät gemessen). Eine im Spindown befindliche, also nicht drehende HDD verbraucht etwa 1-2 Watt maximal. Eigentlich braucht das System maximal 15 Watt. Durch das Sche...ß Netzteil sind es aber über 40 Watt. Und das eingebaute Netzteil gehört schon eher zur sparsamen Sorte im Niedriglastbereich. Beim Einschalten geht der Verbrauch aber kurzfristig auf fast 150 Watt hoch. Da man ja etwa die Hälfte an Reserve haben sollte, müsste das NT so 250-300 Watt haben. Ist mit einem PicoPSU schwierig zu realisieren.

    Ich habe aber weiter recherchiert. So wie es aussieht, muss man bei den meisten 5-Fach Gehäusen tatsächlich nach dem Einschalten des Stroms erst den Einschalter betätigen. Irgendwann beschwert sich bei jedem dieser Gehäuse irgend jemand darüber. Deswegen könnte das Ganze sowieso witzlos sein. Wenn ich erst da hin laufen muss, um die Platten einzuschalten, kann ich auch gleich einzelne externe HDD verwenden und sie bei Bedarf kurz vom USB trennen, sollten sie beim Einschalten nicht erkannt werden. Ich brauche auf jeden Fall eine Lösung, die sich einschaltet, wenn der Strom eingeschaltet wird.

    Vielleicht muss ich das dann mit 5 Einzel- Gehäusen, einem Smart Plug und einem smarten USB Hub (ja sowas gibt es) und einer Routine lösen. Dann wird zuerst der Strom eingeschaltet. Danach werden einer nach dem anderen die USB Verbindungen eingeschaltet, wieder ausgeschaltet und dann noch mal eingeschaltet. Dadurch sollten die Platten auf jeden Fall eingebunden werden, was ja sonst leider nie wirklich zuverlässig funktioniert. Bei 1 oder 2 Platten ist das Ganze eigentlich sehr zuverlässig. Werden es aber deutlich mehr Geräte, klemmt oft irgendwas. Das musste ich leider in der Vergangenheit schon häufiger feststellen. Viel länger als der Start des NAS dürfte das auch nicht dauern. Beim Ausschalten werden dann erst die USB Verbindungen getrennt und ein paar Minuten später die Stromversorgung ganz abgeschaltet. Wie effizient das Ganze mit den dann 5 Stecker-Netzteilen sein dürfte, weiß ich aber nicht. Müsste ich erst mal in Erfahrung bringen. Wenn der Kram dann genau so viel Strom durch die 5 Steckernetzteile verballert, kann ich auch gleich das NAS laufen lassen.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Eine HDD sollte nie einfach stromlos gemacht werden. Entweder in Windows auswerfen und warten, bis sie in den Park-Modus geht, bevor man sie stromlos macht, oder den Rechner herunterfahren und dann stromlos machen. Ja, es funktioniert vielleicht 100 Mal, aber gesund ist es nie.

    Edited once, last by DayOne (March 17, 2025 at 1:54 PM).

  • Na ja, darüber kann man wirklich geteilter Meinung sein. Die HDD Hersteller schreiben das jedenfalls nie vor. Das ist eine reine Geschichte des OS wegen Dateiverlust. Und bei Windows kann man das so umstellen, das man die Laufwerke nicht erst auswerfen muss, um sie zu entfernen. Im Gegenteil, so ist schon seit mindestens Win XP das Standard- Verhalten. Bei Mac und Linux muss man die HDD erst auswerfen, bei Windows muss man aber nicht, kann es aber machen, wenn man sich dann wohler fühlt. Kein Mensch wirft heutzutage einen USB Stick aus, bevor er ihn aus dem USB Steckplatz zieht. Die potentiellen Dateisystem- Probleme sind aber dieselben wie bei einer HDD. Die Festplatten- Hardware hat immer eine Vorrichtung, die bei plötzlichem Stromverlust die Schreib- und Leseköpfe vollautomatisch in die sichere Parkposition bewegt. Sonst würde jede Unterbrechung (Stromausfall, Kurzschluss,...) sofort alle zu dem Zeitpunkt laufenden HDD zerstören. Außerdem, wie sollten sonst Wechselrahmen funktionieren können. Da wird im Prinzip einfach der Stecker von der HDD im laufenden Betrieb abgezogen. Ist überhaupt kein Problem, obwohl solche HDD nicht mal als Wechseldatenträger eingebunden werden.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Kein Mensch wirft heutzutage einen USB Stick aus, bevor er ihn aus dem USB Steckplatz zieht

    Diese Annahme ist nicht korrekt.

    Mag sein, dass Windows selbst gut mit unerwartetem Entfernen klar kommt (wundert mich allerdings). Anwendungsprogramme können Dateien auf externen Medien selbstverständlich dauerhaft oder temporär offen halten, können zu für das Betriebssystem unerwartbaren Zeitpunkten darauf schreiben, etc. Low-Level-Tools können (mit entsprechenden Rechten) selbst auf das physische Device zugreifen (ähnlich wie Linux /dev/...).

    Klar, moderne Anwendungsprogramme sollten möglichst resilient auf solche "Störungen" designed sein. Sind sie aber nicht immer - interne Datenstrukturen können leicht inkonsistent werden. Kodi ist übrigens auch ein Programm, das manche Dateien dauerhaft offen hält. Windows merkt, wenn ein Anwendungsprogramm eine Datei geöffnet hat. Dann erscheint beim Auswerfen (hier W11 pro):

    Hatte das grade mal schnell nachgestellt. Die Meldung erscheint übrigens auch, wenn nur eine Datei zum Lesen geöffnet ist. Dadurch wird dann auf dem Datenträger nix inkonsistent - aber manche Anwendungsprogramm wird es nicht verzeihen (auch wenn das natürlich Fehler-tolerant programmiert sein sollte). (Je nach Dateisystem kann ich mir weitere Probleme vorstellen, in Zusammenhang mit plötzlichem Entfernen von Datenträgern).

    Kodi 21.2, 17.6, 21.1, 16, 21.2 on Windows 11 Pro, Android 6, Android 12, FireTV Box 2nd Gen, FireTV 4k Max 2nd Gen
    Media on NAS, OpenMediaVault 7 (Debian Linux).

  • Naja, einfach den USB-Stecker ziehen oder die Steckdose ausschalten, ist schon ein großer Unterschied. Aber wie schon erwähnt, ist selbst das bloße Ziehen des USB-Kabels nicht förderlich. Das Ein- und Ausschalten des Stroms kann zudem durch Spannungsspitzen und laufende Schreibvorgänge problematisch sein und ist daher keine gute Idee.

  • Also wenn ich meinen Wechselrahmen öffne, ist die Verbindung zum OS schlagartig weg, da die HDD dann sofort mechanisch aus dem SATA und Stromstecker raus gezogen wird. Ohne Datenkabel kann eine Software noch so viel Rechte haben, Lesen oder Schreiben ist dann nicht. Natürlich habe ich dort generell nur Dateien liegen. Wenn ich auf diese Dateien zugreife, weiß ich das. Sonst hat nichts und niemand etwas daran herum zu fummeln und tut es auch nicht, da ich die Platte als Ausnahme im Defender definiert und auch das Indizieren untersagt habe. Klar, Konfigurationsdateien von laufenden Programmen packt man einfach nicht freiwillig auf so leicht zu entfernende Laufwerke. Würde mir im Traum nicht einfallen. Falls es doch sein muss, wie etwa bei CE auf der SD Karte, muss man halt entsprechend besser aufpassen.

    Windows merkt, wenn ein Anwendungsprogramm eine Datei geöffnet hat. Dann erscheint beim Auswerfen (hier W11 pro):

    Ja, aber wenn du einfach den Stick raus ziehst, ist die Datei nicht mehr geöffnet. Dann meckert Windows auch nicht rum, weil es das erst gar nicht mit bekommt. Es meckert nur, wenn du den Stick erst "vorschriftsmäßig" auswerfen willst, bevor du ihn abziehst. Selbst wenn zu dem Zeitpunkt grade gelesen wird, passiert dem Dateisystem nämlich gar nichts. Nur, wenn man den Stick rauszieht, während drauf geschrieben wird, dann können leicht mal Daten beschädigt werden, speziell wenn der Schreibcache aktiviert ist. So viel Grips sollte man aber wirklich haben. Sonst ist das Meckern so "wichtig" wie beim Runterfahren oder Neustarten. Irgendwas was im Hintergrund läuft, ich eigentlich gar nicht will aber nicht abschalten kann, meint doch immer, es wäre ja so furchtbar wichtig, das man jetzt den PC auf gar keinen Fall ausschalten darf. In 99,9% der Fälle juckt mich das aber nicht und ich fahre das System trotzdem runter.

    Ich stelle mir vor, ich müsste meiner Schwester begreiflich machen, das sie ihren USB Stick überall (meint TV und elektronischer Bilderrahmen) abziehen darf, an ihrem Laptop aber erst "auswerfen" muss. Vor allem, weil der Stick gar nicht ausgeworfen wird, wie es noch bei CD's der Fall war. Weder der Fernseher noch der Bilderahmen haben eine Auswurf- Funktion und das, obwohl beide sogar auf Linux basieren. Das sie erst einen Moment warten muss, wenn sie grade neue Fotos auf den Stick geschoben hat, das hat sie noch kapiert. Wenn ich ihr aber auch noch erklären müsste, warum man den Stick am Laptop, und nur da, erst "auswerfen" muss bevor man ihn abziehen darf, ihn überall anders aber einfach so abzieht würde das sicherlich nie funktionieren.

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    Danke fürs lesen, Claus

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