Projekt "Verein ans Netz" (Hilfe gesucht bei kleinem, komfortablen und sicheren File- und ggf. Web-/Application-Server per LTE)

  • Hallo zusammen,

    für einen Verein bin ich auf der Suche nach einer sicheren und komfortablen Lösung, wie Mitglieder ihre Dokumente, Termine, etc. komfortabel und sicher verwahren und bearbeiten können.

    Momentan liegen die Daten auf einem OneDrive Account, wovon der Verein weg und zu eigener Datenhaltung hin möchte. Vielleicht kann mir ja der eine oder andere von euch da ein wenig auf die Sprünge helfen, um eine neue Lösung aufzusetzen.

    Anforderungen an das neue System sind:
    - Das System läuft (bestenfalls) 24/7 (ggf mit einer USV)
    - Das System ist per LTE oder einer anderen Funktechnologie (bestenfalls) 24/7 über das Internet erreichbar (ein Anschluss an kabelgebundenes Internet ist leider nicht möglich)
    - Das System hat genug Performance, um die notwendigen Dienste zu Verfügung zu stellen und (vermutlich) maximal 20 aktive Nutzer gleichzeitig zu "verkraften"
    - Speicherung aller Dokumente (hauptsächlich Word, Excel, PDF, Text, Bilder, Filme) auf einem lokalen System (z. B. Raspberry Pi oder ähnlichem) in den Vereinsräumen (vermutlich sollten 250 GB Speicherplatz auf einer SSD ausreichen)
    - Möglichkeit die Dokumente (am besten ohne weitere installierte Zusatz-Tools) zu bearbeiten, neue zu erstellen, zu verwalten (z. B. per Web-Applications)
    - Zugriffssteuerung auf Benutzer-/Gruppenebene und Dateisystemebene (es soll/darf nicht jeder alle Daten sehen)
    - Einfacher Zugang über eine große Art von Endgeräten (Windows, Mac, Android, iOS / am besten ein agiles Web-Frontend oder so etwas in der Art)
    - Zugang zum Server ist sowohl remote (über Internet), als auch lokal (z. B. per WLAN, wenn man z. B. direkt in den Vereinsräumen ist) möglich

    Nice 2 have wäre:
    - Gleichzeitiges Arbeiten an Dokumenten möglich
    - Verschlüsselte Datenablage auf dem lokalen Dateisystem des Servers
    - Zugang zum Daten-Frontend ohne zusätzliche Tools (wie VPN) möglich
    - Steuerung des WLAN Netzes auch remote über Internet möglich (so müsste es nicht ständig laufen, sondern man könnte es gezielt aktivieren/deaktivieren, wenn man es benötigt)
    - Zur Verfügung stellen eines Kalenders bzw. mehrerer Kalender mit Zugriffssteuerung auf Benutzer-/Gruppenebene (online und lokal zu pflegen)

    Mehr ergänze ich, wenn ich mir weiter Gedanken gemacht habe.

    Ich denke der Knackpunkt, ob das System zukünftig gelebt und genutzt wird, liegt in einer "gesunden Kombination" aus
    1) Benutzerfreundlichkeit (Nicht alle sind Nerds und kommen mit VPN oder anderen IT-Themen zurecht. Bei manchen war/ist schon die Bedienung von OneDrive per Handy gruselig anzusehen.)
    2) Sicherheit (Es sollen teilweise DSGVO relevante Daten gespeichert und bearbeitet werden.)

    Ich peile mal ein Hardware-Budget von maximal ca. 200€ an (ohne USV). Monatliche Kosten von ca. 10€ für LTE (~ 3 GB Datenvolumen) wären auch in Ordnung.

    Noch bin ich absolut offen, was Hardware und Software angeht. Da ich schon viel mit Raspberry Pis zu tun hatte, wäre für mich daher eine RPi (oder Odroid HC1/HC2) + Linux (Raspbian) Lösung eine angenehme Sache.

    Was denkt ihr zu meinem Vorhaben bzw. welche Ideen/Tipps bezüglich der Planung habt ihr?

    Danke jedenfalls für euren Input.

    Gruß

    OpenELEC 5.0 Final (5.0.7 / 5.0.8 github) | SolidRun CuBox-i4Pro (CPU: ARM Cortex A9 | GPU: Vivante GC2000)
    Kein kodi.log => Kein Support! | Spendier' mir ein Bier!

    Einmal editiert, zuletzt von root2 (17. Juli 2019 um 10:58) aus folgendem Grund: 20190717: Odroid HC1/HC2 als mögliche Hardware hinzugefügt.

  • Danke euch.

    NextCloud auf einem Odroid HC2 mit einer SSD sieht spannend aus.

    Wie funktionieren da die Zugriffe über das Internet? Vermute mal, da wird ein DynDNS Service notwendig sein und entsprechend freigegebene Ports an der Hardware, oder?
    Und läuft das dann auch ohne zwischengeschalteten Router?

  • Das läuft über nen Webserver also 80/443 die sind ja in der Regel eh immer frei wenn dus nicht manuell zumachst oder? Ich würd einfach ne Domain bei nem Anbieter der auch DYNDNS anbietet ne Domain mieten und die dann aufschalten.

    Wenn ihr euch die Mühe machen wollt jedes Jahr ne neue Domain zu nehmen gibts bei Namecheap im ersten Jahr eine für 1 Dollar :D

  • Webserver hinter LTE? Sicher dass es da keine Probleme gibt, da der seitens des Netzbetreibers hinter ein NAT gesteckt wird?

    Das könnte ich mir auch vorstellen

    Traffic ist mir 3gb auch sehr dürftig. Kann sich nicht jm vom Verein das Teil nach hause stellen?
    Im Falle eines einbruchs wäre das auch die bessere Variante.

  • Traffic ist mir 3gb auch sehr dürftig. Kann sich nicht jm vom Verein das Teil nach hause stellen?
    Im Falle eines einbruchs wäre das auch die bessere Variante.

    Es wird vermutlich nicht viel Daten geschoben, nachdem es einmalig (lokal) "befüllt" wurde. Von daher glaube ich (Bauchgefühl), dass 3GB ausreichen sollten.

    Ich bin mir tatsächlich nicht sicher, ob es versicherungstechnisch nicht sinnvoller ist, wenn das in den offiziellen Räumlichkeiten des Vereins steht (und durch die dortigen Versicherungen abgedeckt ist), als wenn es eine Privatperson bei sich im Haus stehen hat.

  • Wie wäre es den, als Alternative, mit so einem "manged Nextclod Hosting". Damit solltest du so gut wie keinen Aufwand, Risiko & Co haben, da sich da ja i.d.R. der Hostinganbieter um Updates und so kümmert. Am besten dann von einem deutschen Anbieter der das ganze DSGVO-konform anbietet und das auch schriftlich so mitteilt. Dann evtl. noch eine Domain dazu und die Vereinswebsite kann auch darauf laufen.
    Je nach Anbieter kann ich mir vorstellen, dass das sogar günstiger als die 3TB LTE ist...
    https://nextcloud.com/providers/

    Zitat von root2

    Merke: Das "S" in "IoT" steht für Sicherheit!

  • Bei der Hardware würde ich auf nen Intel NUC gehen. rPi ist schön und gut, der 4er hat ja jetzt auch einiges mehr an Ram aber von der CPU Performance ist der noch meilenweit selbst vom günstigsten Intel NUC entfern.

    Software: Nextcloud + Collabora (also im Endeffekt inkl. Libreoffice in Nextcloud) auf nem Ubuntu Server. Festplatten können dann direkt unter Linux verschlüsselt werden. Nextcloud und Collabore gibt es auch als Docker.
    Schöne Anleitung gibt es hier: https://www.bitblokes.de/collabora-onli…ud-docker-code/

    So jetzt der große Knackpunkt, ich habe keine Ahnung ob ein per LTE angebundener Router genauso aus dem Internet erreicht werden kann wie jeder andere Home Anschluss. Nicht das es hinterher daran scheitert das du auf DS-Lite läufst oder hinter irgendeiner anderen Providerfirewall sitzt und keine Portweiterleitungen einrichten kannst.

    Ansonsten geht natürlich auch immer ein gemieteter VPS.

  • Ich würde definitv auch Nextcloud nehmen. Und dann auch eher nicht lokal sondern bei nem Nextcloudhosting oder selber nen externen Cloudserver aufsetzen / mieten.

    Falls es doch lokal werden soll, muss ja ein Dyndns Service genutzt werden. Falls die dyndns Adresse zu hässlich ist, kann man auch eine richte Domain nehmen und per CNAME auf die Dyndns weiterleiten.

  • Nicht alle sind Nerds und kommen mit VPN oder anderen IT-Themen zurecht. Bei manchen war/ist schon die Bedienung von OneDrive per Handy gruselig anzusehen.

    Das ist der Knackpunkt. Internet ist Neuland. Hier würde ich keine Mühe in Hardware/Software/Support usw. verschwenden und das stattdessen an einen Provider outsourcen.

    AZi (DEV): Nexus auf LibreElec | Asrock J4205 | 4 GB RAM | 128 GB Sandisk| Rii mini
    DEV: PC Ubuntu 20.04 | Matrix
    AZi: Tanix TX3 | Android/CoreElec Dualboot (EMMC), Nexus
    WoZi: Nexus auf LibreElec | Asrock J4205 | 4GB RAM | 128 GB Sandisk SSD | Atric IR | URC7960
    NAS: unRaid, 3x6TB, 2x12TB | TV-Server: Futro S550 mit Hauppauge QuadHD DVB-C
    PayPal: paypal.me/pvdbj1

  • Ich stimme bj1 da zu, hab darüber im ersten Moment nicht nachgedacht, aber für 10€ kannst du schon einen vserver im Monat inklusive Domain mieten, wo du dann nextcloud entweder nativ oder per docker installieren kannst. Da hast du im P/L Verhältnis den besseren Deal

  • Einen vserver kann man oft komplett verschlüsseln, so dass auch der Hoster keinen Zugriff auf die Daten hat, ebenso unterstützt Nextcloud eine Ende zu Ende Verschlüsselung, so dass ich da keine Probleme sehe, im Gegensatz zu den üblichen Cloudhostern, wo das nur über entsprechende Drittsoftware möglich ist

  • Ich habs halt so verstanden dass der Verein genau das eben nicht will.

    Weil die in den allermeisten Fällen keine Ahnung haben, was da dran hängt. Glaub' mir, ich habe schon viele Projekte von Vereinen (u.a. Fußball usw.) betreut. Sobald du das Projekt übergibst, stirbt es, wenn am anderen Ende (im Verein) keiner ist, der sich darum auch wirklich kümmert.

    • Es darf nichts kosten, möglichst sogar umsonst
    • Es muss 24/7 bei 99,99% Verfügbarkeit funktionieren
    • Support macht der, der es eingerichtet hat
    • Für Schulungen/Einweisungen bist du verantwortlich, es hat aber keiner Zeit/Lust, sowas auch in Anspruch zu nehmen usw.

    Letztendlich bist du als Auftragnehmer der Gelackmeierte. Sollen das Leute/Firmen machen, die damit auch Geld verdienen. Wenn der Verein das nicht will, dann muss man ihn eben davon überzeugen, dass genau dass das Richtige ist ;) .

    AZi (DEV): Nexus auf LibreElec | Asrock J4205 | 4 GB RAM | 128 GB Sandisk| Rii mini
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    NAS: unRaid, 3x6TB, 2x12TB | TV-Server: Futro S550 mit Hauppauge QuadHD DVB-C
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  • Dafür mag ich dieses Forum einfach!

    Danke euch allen für das tolle Feedback.

    Ich bespreche das mal mit dem Vorstand und ja: Eine sauber extern gehostete Lösung scheint mir jetzt auch sehr sinnvoll.

    Leider bin ich durch die Recherchen wieder angefixt worden, mein "altes" Backupsystem (fliegend verdrahtetes BananaPi + 1TB SATA HDD ohne Gehäuse und mit einer steinalten OpenMediaVault Installation) durch etwas anderes zu ersetzen, weil mich die Kombination Odroid HC1 + NextCloud ziemlich an macht :love: :whistling: :D ;(

    Merci euch nochmal!

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