Vorsicht vor Abzocke durch Telekom!

  • Hallo,

    ich möchte aufgrund aktuellen Anlasses an dieser Stelle mal auf eine Masche aufmerksam machen mit der die Telekom versucht Bestandskunden übers Ohr zu hauen.

    Ich erhielt heute bereits 2 Anrufe von der Rufnummer 0800 0002983 auf meine Mobilfunknummer. Da meine Nummer praktisch so gut wie nirgends hinterlegt ist bin ich bei Anrufen von mir unbekannten Nummern sehr vorsichtig. Daher ging ich zwar ran, nannte aber erstmal keinen Namen. Der Anrufer nannte kurioserweise dann auch keinen Namen. Also wartete ich ab was passieren würde. Nach ca. 10 Sekunden Stille fragte ich dann wer dran sei und es meldete sich eine Stimme mit "Telekom Deutschland Bestandskundenservice" und fragte [ganz unspezifiziert] ob ich für den Festnetzanschluss zuständig sei.
    Als ich daraufhin fragte um was es denn ginge teilte mir die Person mit, dass ich sicherlich bereits wüsste, dass aufgrund der neuen Gesetzesänderung die Verträge sich automatisch monatlich verlängern würden.
    Die Telekom könne deshalb nicht mehr garantieren, dass sich nach Ablauf des jeweiligen Monats die Preise nicht erhöhen würden. Daher böte die Telekom ihren langjährigen Bestandskunden die Option an die Preise für ganze 24 Monate zu fixieren.
    Dazu müsste ich nur mein Einverständnis am Telefon geben.
    Ich fragte ob sie mir hier die Vertragsunterlagen vorab zur Durchsicht schriftlich zukommen lassen könne und bekam als Antwort: "Ja, ich kann Ihnen die Vertragsbestätigung" dann per Post schicken.
    Nachdem ich weiter nachhakte ob ich denn nicht auch das Angebot via E-Mail bekommen könne damit ich es unterschreiben und beauftragen könne hieß es, es wäre eine reine Telefonaktion und ich müsste mich hier und jetzt entscheiden.

    Mir war klar, dass das alles andere als seriös war, aber war neugierig wie das weiter gehen würde. Also erkundigte ich mich nach den Konditionen.
    Aktuell gebe es an dem Anschluss ein VDSL100 für das monatlich 54,95 € gezahlt würden [tatsächlich liegt der Preis bei 47,95 €].
    Sie könne mir nun anbieten den Preis für weitere 24 Monate zu fixieren. Dabei würde obendrein die Geschwindigkeit noch auf VSDL250 erhöht und es gäbe zusätzlich zur Festnetz-Flat noch eine Mobilfunkflat. Zudem in den ersten 3 Monaten noch 10 € Nachlass auf die Rechnung.


    Effektiv wird also Versucht unter Vorgabe falscher Tatsachen den Kunden ein (nicht benötigtes) höherpreisiges Tarifupgrade aufzuschwatzen und gleichzeitig den Kunden für weitere 24 Monate zu binden. Das geht in meinen Augen garnicht!


    Durch die Novelle des Telekommunikationsgesetzes die am 01.12.2021 in Kraft getreten ist, sind Telekommunikationsverträge mit einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten zwar weiterhin möglich, verlängern sich dann aber nicht (wie früher) automatisch um weitere 12 Monate, sondern lediglich noch einen Monat. Das hat für Verbraucher keine Nachteile wie am Telefon suggeriert, sondern den Vorteil, dass Kunden schneller zu einem anderen Anbieter wechseln können. Die Vertragsbedingungen beim ursprünglichen Vertragsabschluss bestehen ansonsten fort. Also auch die Preise. Würde nun (wie in dem Gespräch angedroht) die Telekom die Preise zu Lasten der Kunden erhöhen, entstünde automatisch ein Sonderkündigungsrecht und man wäre ebenfalls nicht mehr an den Vertrag gebunden. Die Panikmache seitens des Bestandskundenservice ist also vollkommener Quatsch.


    Zum Abgleich der Daten wurden mir dann noch bereitwillig sämtliche zu dem Anschluss hinterlegten Kontaktdaten mitgeteilt. Damit kam am Ende des Gesprächs heraus, dass ich überhaupt nicht der richtige Ansprechpartner war, da es sich um einen völlig anderen Anschluss handelte. Leider auch aus Sicht des Datenschutzes sehr bedenklich. Als ich meine offensichtlich falsch hinterlegte Mobilfunknummer bereinigen lassen wollte wurde dann beide Male aufgelegt.

    Also: Seid vorsichtig und lasst euch nix andrehen [ad]

  • Jo, danke. Hatte sogar mal in Fernsehberichten gesehen, das dort empfohlen wurde, nie das Wort "Ja" auf so einer Verbindung zu sagen, weil das dann schon mal zusammengeschnitten wird als Bestaetigung.

    Es ist mir allerdings nicht klar, ob es sich bei den Anrufern wirklich um die Telekom selbst handelt oder nicht doch durch unabhaengige Abzocker, die auf Provisionsbasis handeln. Wenn die allerdings schon, wie bei Dir die ganzen Kundendaten irgendwoher haben ist das natuerlich besonders bedenklich.

    Wenn man wirklich mal was am Telefon machen will, dann frage ich sofort immer nach der Rueckrufnummer. weil ich gerade keine Zeit habe. Wenn es keine Rueckrufnummer gibt, dann sowieso Finger weg, egal was.

    Mein Riesen-Rant ist ja, das dieses VERFICKTE SS7 System immer noch als Ausrede verwendet wird, das es keine belastbaren Anrufer-Telefonnummern gibt. Habe da sogar schon mal einen armen Polizisten im Dorf mit genervt, den ich mal angerufen hatte, weil da mal ein Fake Telefonanruf von der Polizei kam. Und ja, wenn man da mal beruflich mit der Technik zu tun hatte weiss man, das man da sehr wohl die Anrufer Telefonnummern belastbar machen koennte. Aber will halt keiner. Und die Parteien, die sich fuer Buergerinteressen einsetzen wuerden haben keinen Plan von Technik... Also so von wegen, wer DIch denn da wirklich angerufen hatte...

  • Das die Nummer gespooft sein könnte hab ich schon immer im Hinterkopf. Hier war es aufgrund der Daten die vorgelegt werden konnte aber unwahrscheinlich dass es sich um einen Dritten handelt. Habe ich 2x direkt gefragt ob der Anrufer direkt bei der Telekom arbeitet und nicht "im Auftrag von" oder ähnlich. Beide Male hieß es sie wären direkt von der Telekom.

    Wäre es tatsächlich ein Auftragnehmer der Telekom oder gar eine Dritte Partei gewesen, wäre das nochmal bedenklicher gewesen. Der Gedanke dass die Telekom ihre Kundendaten ungefragt an solche Anbieter weitergibt ist gruselig. Wenn auch leider nicht auszuschließen.


    Hatte sogar mal in Fernsehberichten gesehen, das dort empfohlen wurde, nie das Wort "Ja" auf so einer Verbindung zu sagen, weil das dann schon mal zusammengeschnitten wird als Bestaetigung.

    Dann hätte man vorher aber auch der Aufzeichnung des Gesprächs, oder Gesprächsabschnitts zustimmen müssen. Da wird normalerweise nach der "Verkaufsberatung" angekündigt dass die Aufzeichnung kurz gestartet wird, damit das "Ja" vermerkt ist und er Vertrag damit abgeschlossen ist.


    dann frage ich sofort immer nach der Rueckrufnummer.

    Grundsätzlich ein guter Tipp. Tatsächlich habe ich angesprochen, dass ich gerne etwas Bedenkzeit haben würde und mich zurückmelden wolle. Man bot mir daraufhin an mich 2 Stunden später nochmal zurückzurufen, damit ich es mir bis dahin überlegen könne.


    Hier gibts auch nochmal ne gute Übersicht auf was man achten sollte, bzw. was man tun kann:

    Bundesnetzagentur - Homepage - Schutzmöglichkeiten vor unerlaubter Telefonwerbung

  • Ich bin ja froh, das ich von der Telekom weg bin,

    Telefon und Internet jetzt von zwei Anbietern: Stadtwerke (FTTH) und easybell (DSL backup).

    Was macht die beide so gut ? Die haben kein Geschaeftsmodell wo Geld drin ist fuer solche Drueckergruppen.

    Wenn man so wie Du vielleicht das nicht als sinnvolle Alternativen hat, vielleicht mal ueberlegen, wo man seine Beschwerde noch besser unterbringen kann, damit sich die Telekom da bessert. Ich erinnere noch seinerzeit, als ich glaube Kabel Deutschland da sogar mal Druecker-Postkarten zugestellt hatte, mit denen auch unbedarfte Kunden abgezocht wurden - und da wurden die dann sogar ich glaube von der Bundesnetzagentur abgemahnt. Oder Vodaphone...

  • Alternativen zur Telekom gibts hier - wie du schon schreibst - leider keine sinnvollen.

    Ich war mal für ein paar Monate bei Vodafone, aber das war aufgrund des vollkommen überbuchten Netzes eine deutlich größere Katastrophe (statt 100 MBit/s kamen tagsüber nur 20 MBit/s und am Abend maximal 2 MBit/s an).

    Da war ich dann auch mit der Bundesnetzagentur und der Verbraucherzentrale in Kontakt. Das ist dann aber alles wieder sehr mühsam und langwierig.


    Grundsätzlich bin ich mit der Telekom auch sehr zufrieden. Klar, nicht die günstigsten, aber als Netzbetreiber ist bei netzseitigen Störungen die Störungsbeseitigung deutlich unkomplizierter und auf technischer Ebene passt das auch. Hier gibt es viele Optionen die die Telekom bietet bei anderen ja nicht.
    Nur wenn sie zu aufdringlich mit der Werbung werden oder gar so ne Aktion wie hier bringen geht das garnicht.

  • Jo, technisch ist die Telekom in vielem Vorreiter und Standardsetter der Industrie. Die koennen sich ja auch vernuenftige Netzarchitekturteams leisten. Aber eben auch nervige Drueckerteams. Und richtig schlimme Lobbyisten. Weiss leider auch nicht, was man machen koennte, das das eine bleibt, aber das andere eliminiert wird. Kapitalismus ist halt die schlechteste Wirtschaftsform - ausser all den anderen (frei nach Churchill).

  • Mein Internetanschluss war über Monate gestört. Meine Reklamationen wurden nicht ernst genommen, meine Tickets wurden aufgenommen und nach 3 Minuten immer wieder automatisch mit "alles ist in Ordnung".

    Die haben sich stur gestellt und immer behauptet, es liegt an meiner Verkablung / WLAN zu Hause. Dann habe ich für ~800 mein ganzes Netz neu gemacht, ohne Ergebnis.

    Als ich dann begonnen habe, die Rechnung zu kürzen, haben sie mir Inkasso auf den Hals geschickt. Begründung: Steht so im Vertrag, ich muss zahlen, Probleme werden über den Support gelöst, im Nachhinein würde ich ggf. Geld zurückbekommen.


    1&1 ist gut und günstig, wenn es funktioniert, wenn es Ärger gibt, sind die absolut unkooperativ und unpersönlich.

  • So unterschiedlich können die Erfahrungen sein. Mir hat 1&1 ein Upgrade von 100MBit/s auf 250MBit/s angeboten. Ohne Aufpreis. Da ich vor Umstellung noch eine FB 7362SL hatte, die leider nur 100er VDSL konnte, habe ich vorsorglich eine 7490 in der Bucht geordert. 1&1 hat jedoch ohne eigenes Zutun und ohne Aufpreis eine 7510 (UI) geliefert, die jetzt ihren Dienst verrichet. Die 7490 habe ich retourniert. So kann das auch laufen.

    AZi (DEV): Nexus auf LibreElec | Asrock J4205 | 4 GB RAM | 128 GB Sandisk| Rii mini
    DEV: PC Ubuntu 20.04 | Matrix
    AZi: Tanix TX3 | Android/CoreElec Dualboot (EMMC), Nexus
    WoZi: Nexus auf LibreElec | Asrock J4205 | 4GB RAM | 128 GB Sandisk SSD | Atric IR | URC7960

    NAS: unRaid, 3x6TB, 2x12TB | TV-Server: Futro S550 mit Hauppauge QuadHD DVB-C
    PayPal: paypal.me/pvdbj1

  • Naja. Das ist aber kein positives Gegenbeispiel. Das Upgrade hatte ich auch kostenlos bekommen, also Beschwichtigung bei meinen Problemen. Allerdings auch mit 24 Monaten neuer Laufzeit, das hab ich aber zu spät bemerkt.

    "So kann es auch laufen" - exakt das meine ich doch. Wenn du als Kunde kein technisches Problem hast, ist 1&1 super und günstig.

    Aber warte mal ab, wenn du über 8 Monate nur Aussetzer hast und weder telefonieren, Remote Arbeiten noch vernünftig Fernsehen (weil alles IP) kannst. Dann läuft es ja kacke, das ist das Service-Problem von 1&1- nicht dass die Fritzboxen kostenlos raushauen.

  • Ich weiss, ich kenne das Problem bei Dir ja.

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  • Hatte so einen ähnlichen Fall:

    Ich wurde angerufen und man teilte mir mit, dass bei mir jetzt VDSL 250 verfügbar sei. Als Bestandskunde könne man mich kostenlos hochstufen. Da ich tatsächlich schon länger mehr Geschwindigkeit wollte, stimmte ich zu.

    Kurz darauf kam die Bestätigung per E-Mail: Neue 24 Monate Vertragslaufzeit – und mein 5G-Hybrid-Tarif würde von 2,99 € auf 10 € steigen. Die neue Laufzeit war mir dann schon zu viel, also habe ich das Ganze schriftlich widerrufen.

    Daraufhin rief ich bei der Telekom an und fragte, ob ich VDSL 250 auch ohne neue Vertragslaufzeit bekommen könnte – ich wäre auch bereit, den regulären Preis zu zahlen. Antwort: Nein, das ginge nicht ohne neue Laufzeit. Ich sagte dann, dass ich das Angebot nicht annehme – Gespräch beendet.

    Kurz danach kam eine E-Mail: "Herzlichen Glückwunsch zum neuen VDSL-250-Tarif!" 🤣

    Ich habe das natürlich erneut schriftlich widerrufen. Seitdem telefoniere ich mit denen gar nicht mehr. Mein Vertrag läuft demnächst aus, und vor Kurzem wurde ich wieder angerufen. Ich habe nur gesagt, dass ich mich nicht verarschen lasse, er seine „tollen Angebote“ jemand anderem aufschwatzen kann, und dass ich definitiv nicht verlängern werde.

    Danach habe ich noch ein Schreiben aufgesetzt, in dem ich jegliche Kontaktaufnahme untersagt habe. Seitdem ist Ruhe.

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