RasPi 5, NVMe, LibreElec und es geht doch.

  • Das wäre auch ein Ansatz. Allerdings würde ich dann ja unter Batocera nicht von den Vorteilen der NVMe profitieren können, was auch wieder schade ist.
    Der Raspberry soll wie bisher auch hinterm Fernseher verstaut werden, wo aufgrund der Ambilight-Installation schon ne ganze Menge Kabel usw. verbaut sind. Daher möchte ich da möglichst nicht ständig ran müssen um da was umzustecken oder so.

    Es soll wohl mit Hilfe von umpartitionieren und einem zusätzlichen Bootloader möglich sein neben LibreElec auch ein weiteres Betriebssystem zu laden. Ich stelle mir das so vor, dass nach dem Boot dann für einen festgelegten Zeitraum (z.B. 5 Sekunden) eine Auswahlmaske erscheint bei der ich dann wählen kann ob LibreElec, oder ein anderes System gebootet werden soll. Erfolgt keine Eingabe, lädt LibreElec.
    Allerdings wird das nicht offiziell unterstützt. Und ob das auch funktioniert wenn anstatt einer SD-Karte eine NVMe eingesetzt wird, dazu konnte ich keine Informationen finden.
    Mir stellt sich rein aus praktischen Gründen dabei auch die Frage ob so ein Auswahlbildschirm des Bootloaders dann überhaupt eingaben von einer Fernbedienung via CEC annehmen würde.

    Da sind also leider noch sehr viele Unbekannte in der Gleichung...

  • Hi.

    Es soll wohl mit Hilfe von umpartitionieren und einem zusätzlichen Bootloader möglich sein neben LibreElec auch ein weiteres Betriebssystem zu laden. Ich stelle mir das so vor, dass nach dem Boot dann für einen festgelegten Zeitraum (z.B. 5 Sekunden) eine Auswahlmaske erscheint bei der ich dann wählen kann ob LibreElec, oder ein anderes System gebootet werden soll. Erfolgt keine Eingabe, lädt LibreElec.

    Prinzipiell kein Problem mit Linux. Geht dann z.B. über den Grub Bootloader. So hab ich das auf meinem Desktop, der wahlweise nach Windows 11 oder Zorin OS 17 booten kann. Wenn ich nicht reagiere, wird nach ein paar Sekunden Windows gebootet, da ich das häufiger nutze als Linux.

    Allerdings ist so etwas bei LibreElec nicht dabei und lässt sich auch nicht einfach so nach installieren. Ist halt ein minimalistischer Unterbau für Kodi, kein volles OS. Ich kennen Batocera nicht, von daher kann ich dazu nichts sagen. Ich bin kein Gamer. Wenn Batocera also mehr ein vollwertiges OS ist als LibreElec, dann kann es sein, das Grub (bzw. eine der Alternativen dazu) bei Batocera dabei ist oder sich installieren lässt. In wie weit man LE installieren kann, ohne das das ganze Laufwerk in Beschlag genommen wird, weiß ich auch nicht. Bisher hat sich LE bei der Installation stets das komplette Laufwerk unter den Nagel gerissen.

    Mir stellt sich rein aus praktischen Gründen dabei auch die Frage ob so ein Auswahlbildschirm des Bootloaders dann überhaupt eingaben von einer Fernbedienung via CEC annehmen würde.

    Das funktioniert höchstwahrscheinlich nicht. Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, auch wenn ich es selbst nie ausprobiert habe. Du brauchst sicherlich ein HID Device, also eine herkömmliche Tastatur/Maus für die Bedienung des Bootloaders. Wäre bei mir kein Problem, denn so etwas [Anzeige] nutze ich sowieso immer bei jedem Kodi Gerät als Fernbedienung. Deswegen fühlt sich für mich die Bedienung auch auf jeder Box praktisch identisch an.

    -------------------------------------
    Danke fürs lesen, Claus

  • Hi.

    Nachdem das mit dem CM5 ja leider in die Hose gegangen ist, musste Plan B her. Oder, um genau zu sein, eher Plan A1 oder so. Das CM5 hat ja vor allem die besseren Anschlüsse und den größeren Platz als Vorteil gegenüber dem Pi 5. Doch wenn es nicht zuverlässig läuft, hilft das alles nichts. Viele der Vorteile des CM5 kann man auch für/mit dem Pi5 haben, sofern man ein entsprechendes Gehäuse anschafft. Hier gibt es mehrere, die anständige HDMI Anschlüsse sowie eine brauchbare Montagemöglichkeit für eine NVMe bereitstellen. Sowas wie einige der Argon One Gehäuse. Ich habe mich aber für das Waveshare Pi5 Nvme HDMI Case [Anzeige] entschieden. Es kostet nur gut halb so viel wie ein vergleichbares Argon One, ist schnell und unproblematisch lieferbar und hat recht gute Kritiken bekommen. Wenn es was zu meckern gab, dann das es keinerlei Bauanleitung dafür gibt, auch nicht als Download. Egal, ich werde das schon schaffen...

    Im gelieferten Set sind vier schwarze Gehäuseteile (Oben, Unten, Vorne und Hinten), eine blanke Montageplatte mit Stützfüßen für die Platinen, zwei Montagebügel, mit denen man das Teil irgendwo anschrauben kann (aber nicht muss), diverse Schrauben und Kabel sowie zwei Platinen. Alle teile sind aus solidem Metall gefertigt worden. und passen recht genau. Die eine Platine wird an den Pi5 gesteckt und überträgt die HDMI und Strom- Anschlüsse zur Rückseite, neben die LAN und USB Anschlüsse. Dabei werden aus den fummeligen und exotischen Micro HDMI Anschlüssen ganz normale gängige HDM Anschlüsse gemacht. Der USB-C Stromanschluss bleibt als USB- C erhalten. Zusätzlich gibt es auf der Vorderseite aber noch ein Schraub- Terminal über das man den RasPi ebenfalls mit 5 Volt versorgen kann, wenn man will.

    Die andere Platine ist der NVMe Hat. Leider muss er mit einem fizzeligen Flachkabel angeschlossen werden, wie sonst auch beim Pi5. Zumindest ist es im Gehäuse aber perfekt geschützt und blockiert den µSD Schacht nicht wie es sonst meistens der Fall ist. Außerdem muss man noch ein Kabel stecken, welches zur Stromversorgung der NVMe dient. Dieses Kabel verbindest die beiden Zusatzplatinen miteinander.

    Es gibt noch ein weiteres Kabel, das ich auf den Fotos noch nicht gesteckt hatte und auch nicht weiß, wofür das da ist. Da aber auf allen Fotos, die ich finden konnte, dieses Kabel vorhanden ist, habe ich es vorsichtshalber doch eingesteckt. Es verbindet die winzige Buchse auf dem Pi5, die zwischen den beiden HDMI Ports sitzt, mit einer gleich aussehenden Buchse auf der "linken" Platine. Auf dem Pi steht an der Buchse "UART".

    Die "fehlenden" Schrauben fehlen tatsächlich nicht, denn hier gibt es keine Gegenlager. Das Ganze ist aber auch so recht stabil. Zuerst steckt man die "linke" Platine an den Raspi. Dann schraubt man dieses Gebilde auf die Montageplatte. Danach schraubt man die NVMe Platine rechts daneben auf die Montageplatte- Nun kann man die Kabel einstecken und die NVMe einbauen.

    Danach wird es kniffelig. Jetzt schiebt man die Montageplatte in das Gehäuse- Unterteil ein. Das Unterteil hat keine Öffnungen für den Lüfter, aber dafür eine Öffnung für die SD Karte. Kann man also nicht verwechseln. Verzwickt ist es deswegen, weil die Montageplatte ganz nach unten muss, wirklich ganz nach unten. Hier sind eigentlich die Gewinde für die Montageschrauben, was den Eindruck erweckt, die Montageplatte müsste in die Führungsschiene direkt darüber. Dann bekommt man das Gehäuse aber niemals zusammengebaut. Wenn man das nicht weiß, kann man ganz schön fummeln, bis man den Bogen raus hat. Ich wusste das vorher und habe trotzdem drei Anläufe gebraucht, bis die Platte endlich da saß, wo sie hin musste.

    Nun schraubt man die Vorder- und Rückseite an das Unterteil des Gehäuses. Bei der Rückseite muss man darauf achten, das die vielen Anschlüsse sauber in den Aussparungen sitzen. Hat man alles richtig gemacht, tun sie das auf jeden Fall.

    In die Vorderseite muss man noch den kleinen Plastikknubbel einsetzen, bevor man sie anschraubt. Damit wird der Einschalt- Taster des RasPi 5 von außen zugänglich. Direkt daneben sieht man den frei zugänglichen SD Schacht.

    Als letztes schraubt man nun die Oberschale an. Hat man bis hierhin alles richtig gemacht, klappt das völlig problemlos. Jetzt ist der RasPi5 einsatzbereit.

    Hier noch mal zum Größenvergleich das neue und das alte Gehäuse sowie ein "nackter" RasPi nebeneinander.

    Das Gehäuse ist schon spürbar größer, hat dafür mehr Platz, bessere Anschlüsse und eine viel bessere Luftzirkulation. Alleine schon, weil die beiden "Heizkörper" (CPU und NVMe) nicht übereinander angeordnet sind. Außerdem ist es etwa 10€ teurer als das Alte, welches ja ebenfalls mit einem NVMe Hat ausgestattet ist. Trotzdem gefällt es mir doch viel besser.

    Nach dem Abendessen werde ich das Teil mal in Betrieb nehmen. Dazu später mehr.

    -------------------------------------
    Danke fürs lesen, Claus

  • Abgestürzt ist es hier auch nie. Aber es hat sich eben ständig ungewollt ausgeschaltet. Und ich war wirklich nicht der Einzige, der das Problem hatte. Die RasPi- Foren quillen über vor genau solchen Fehlerberichten. Es gibt da wohl zwei unterschiedliche Versionen, die sich unterschiedlich verhalten. Vielleicht hat der Zulieferer für ein bestimmtes Teil was geändert, wodurch die Funktion je nach verbautem Chip gegeben oder auch nicht gegeben ist. Mein CM5 war jedenfalls, so wie scheinbar die Mehrheit, nicht ans durchlaufen zu bekommen. Mit LE habe ich keine einzige Serien- Episode anschauen können, ohne das sich die Kiste einfach abgeschaltet hat.

    -------------------------------------
    Danke fürs lesen, Claus

  • Hi.

    Ich wollte ja noch kurz was zur Inbetriebnahme erzählen. Die hat leider nicht reibungslos geklappt. Zunächst hatte ich mal das Flachkabel vom Pi zur NVMe Platine falsch rum eingesteckt. Hätte es eine Anleitung gegeben, wäre mir das vermutlich nicht passiert. Aber das geht auf jeden Fall zu 100% auf meine Kappe. Zum Glück kann man damit nichts beschädigen, denn auf der falschen Seite sind keine Kontakte. Da kann man also nichts kaputtmachen.

    Viel gravierender war allerdings die Tatsache, das die 512 GB NVMe, die ich vorher im alten Gehäuse verwendet habe, im neuen Gehäuse nicht erkannt wurde. Ließ sich einfach nicht hin bekommen. Erst als ich die 256 GB NVMe, die ich im CM5 laufen hatte, eingebaut habe, hat es funktioniert, und das sofort und völlig problemlos. Entweder hat es die NVMe gehimmelt oder sie ist mit dem neuen NVMe HAT einfach nicht kompatibel. Ich teste sie die Tage mal am Windows Desktop.

    Also noch schnell ein System Upgrade (von 21.2 Stable auf 22 Nightly, da sonst das Waipu Addon nicht funktioniert) gemacht und einige Addons aktualisiert und alles läuft wie erhofft.

    Mit dem neuen Gehäuse sieht das System eher wie ein fertiger Mini- PC aus und nicht mehr nach einem "Bastel Computer", wie eigentlich sonst beim Pi üblich. Das gleiche Gehäuse gibt es übrigens auch statt mit NVMe mit einer Zusatzplatine für 2 x 2,5 Gbit Lan Anschlüsse oder mit 4 zusätzlichen USB 3.2 Anschlüssen, falls man eher dafür Verwendung hat statt für eine NVMe. Die zusätzlichen USB/LAN Anschlüsse wären dann alle ebenfalls hinten. In sofern bleibt der gute Eindruck auch damit voll erhalten.


    Fazit:

    Das neue Gehäuse hat sich auf jeden Fall gelohnt. Nicht nur, das ich jetzt nicht mehr fummeln muss, um den Micro HDMI Anschluss einzustecken, nein vor allem das jetzt alle Anschlüsse hinten sind ist ein enormer Fortschritt im Vergleich zu vorher. Daneben bleibt der Pi5 spürbar kühler (8-10°C weniger laut Kodi Systeminformation) , trotz identischem CPU Kühlkörper. Das neue Gehäuse hat einfach eine viel bessere Ventilation. Außerdem macht es sich sehr positiv bemerkbar, das Pi5 und NVMe nebeneinander und nicht übereinander montiert sind. Ob das Problem mit der "alten" NVMe am Gehäuse oder an der NVMe selbst liegt, weiß ich noch nicht. Beides wäre möglich. Generell ist der Pi5 ja etwas wählerisch und läuft wohl sowieso nicht mit jeder NVMe.

    Das Gehäuse ist mechanisch tadellos und passgenau. Auch wird absolut alles mitgeliefert, was man braucht, um das System aufzubauen. Sogar passende Befestigungswinkel, um das Gehäuse anzuschrauben sind mit dabei (hab ich aber nicht angebaut). Lediglich ein Kreuzschlitz- Schraubenzieher ist als Werkzeug vonnöten. Auch der Preis ist für die gebotene Qualität in Ordnung. Einziges echte Manko ist die komplett fehlende Anleitung. Die hätte mir sicherlich einiges an Zeit und "Hirnschmalz" erspart. Letztendlich habe ich es aber auch ohne Anleitung hin bekommen. Die Kirsche auf der Torte wäre noch eine passgenaue Abdeckung für den SD Kartenschacht, der etwas unmotiviert auf der Vorderseite zu finden ist. Lässt sich angesichts der Ausgangsbasis eines Pi5 aber wohl nicht anders realisieren. Deswegen wäre eine Klappe über dem Schacht optisch schöner, finde ich. Vielleicht drucke ich mir sowas mal,

    Auf jeden Fall hat sich mein Drang, ein CM5 System aufzubauen, damit völlig erledigt. So ist der Pi5 sehr nahe an der Perfektion, für meine Ansprüche an eine Kodi Box. Na ja, so ganz billig ist der Spaß nicht. Knapp 90€ für den Pi5 mit 8GB RAM, knapp 40€ für das Gehäuse und 20€ für die NVMe. Macht ca. 135€, etwas weniger als man z.B. für eine Dune HD zahlen muss. Allerdings muss man sich dort mit einem erbärmlichen OS herumquälen und hat einen SoC, der gefühlt um Zehnerpotenzen langsamer ist. Daneben hat man dort nur lahmen eMMC Speicher und auch nur ein 32 Bit OS, also maximal 4 GB RAM. Klar, Netflix in 4K geht (mutwillig von Netflix so bestimmt) auf dem Pi5 nicht und auch bei DV sieht es eher mau aus. Das sind aber beides Sachen, die mich nicht die Bohne interessieren. DV kann ich sowieso nicht ausstehen und Firmen, die ihre Kunden derartig gängeln und nötigen bekommen von mir sowieso nicht einen Cent.

    -------------------------------------
    Danke fürs lesen, Claus

  • Danke für die tollen Berichte!
    Das mit dem CM5 ist schade / Komisch. Das einzige was ich finden konnten ist:

    • Firmware Update hat geholfen
    • er hat Probleme bzgl. Stromversorgung mit diversen Netzteilen und das Aushandeln von PD - versch. .Netzteile testen bis man was passendes findet

    ist aber beides doof, firmware wäre ok machbar aber das andere? Darf so eig nicht sein. Aber auch bei dem pi500 gibt es diese Probleme, bin ja mal gespannt ... Wollte mir den eig besorgen

    es sind die kleinen Dinge, alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten. Einfache Taten aus Güte und Liebe.


    Kodi HTPC - W11 | AMD Athlon 3000G | Pioneer A 504R Bj. 96
    OMV NAS - NAS | Emby Server | LogitechMediaServer
    3x Logitech SqueezeBox & 3x RasPi PiCorePlayer
    Unifi Netzwerk | Sophos XGS Firewall | Agfeo TK | Kentix Security
    Loxone SmartHome


  • Zwischenzeitlich konnte ich mein Vorhaben auch umsetzen und möchte euch den Erfahrungsbericht dazu nicht vorenthalten.

    Eingesetzt wurden die im Eingangspost vom Lehmden genannten Komponenten zusammen mit einen Raspberry Pi 5 (8GB). Als SSD sollte es eine WD Blue SN580 NVMe (500 GB) werden.
    Die SSD sollte an sich mit dem aktuellsten Bootloader auch kompatibel sein.

    Der Zusammenbau war relativ unspektakulär. Lediglich mit dem Flachbandkabel hatte ich etwas Schwierigkeiten bis ich erkannt hatte wie der Verschluss am Stecker auf den Platinen funktioniert. An dieser Stelle war die Anleitung etwas dürftig.

    Der Plan war dann mittels SD-Karte über den RPi-Imager den Bootloader zu aktualisieren. Dann die SSD über ein externes Laufwerk mit PINN (für den Dualboot) zu bestücken. Anschließend wollte ich die SSD dann auf dem Pi verbauen, PINN booten und dort dann LibreELEC und Batocera installieren, die Boot-Einstellungen entsprechend meinen Wünschen anpassen und die für mein Ambilight erforderlichen Anpassungen vornehmen. Soweit die Theorie...

    In der Praxis bin ich bis zum Einbau der SSD in den Pi gekommen. Dann ging nichts mehr. Wortwörtlich. Der Pi ließ sich nicht mal anschalten. Keine LED kein Signal. Nichts.
    Auch nicht mit einem anderen Netzteil.
    Daraufhin war meine Vermutung, dass der Raspberry defekt sein muss und wollte ihn bereits zurückschicken. Als ich dazu alles auseinandergelegt hatte dachte ich mir ich könnte das Teil nochmal allein, ohne irgendwelche Peripheriegeräte testen. Und tatsächlich: Der Pi lief.
    Also habe ich Stück für Stück wieder alle Teile montiert um zu sehen wo der Fehler liegt. Aber auch als alles wieder zusammengesetzt war lief der Pi noch. Ich weiß bis heute nicht wo der Fehler lag...

    Das war allerdings noch nicht das Ende der Reise. PINN wollte einfach nicht booten. Offenbar wurde die SSD nicht erkannt. Trotz aktuellem Bootloader, aktuellem PINN und den erforderlichen Anpassungen an der config.txt. Von SSD lief das System hingegen. Kurioserweise wurde die SSD dort erkannt. Aber nur sporadisch.
    Nach etwas Recherche fand ich den Hinweis, dass es helfen könnte auch die Eeprom-Firmware aktualisieren. Aber auch das brachte keine Verbesserung.
    Reset des Bootloaders über den PRI-Imager, Neupartitionierung der SSD über Linux (über den externen SSD-Adapter); alles brachte keine Verbesserung.

    Mein nächster Ansatz war daraufhin die Firmware der SSD zu aktualisieren. Also SSD an einen Windows-Rechner und dort die Firmware aktualisiert. Anschließend wieder der Versuch PINN von der SSD zu booten.
    Wieder wurde die SSD nicht erkannt. Als ich die SSD dann wieder an den Linux-Rechner hing, konnten auf einmal auch dort die Partitionen nicht mehr gelesen werden. Auch unter Windows nicht mehr.


    Um es etwas abzukürzen: Der (schon etwas ältere) externe SSD-Adapter den ich verwendet hatte, hatte augenscheinlich ein Kompatibilitätsproblem mit der neuen Firmware.
    Also habe ich einen anderen SSD-Adapter beschafft. Nun wurde die SSD wieder sauber unter Windows und Linux erkannt. Am Raspberry aber weiterhin nur sporadisch.

    Nach weiterer Recherche deutete alles darauf hin, dass der Controller der SSD anscheinend doch nicht mit dem HAT kompatibel war. Zum Test bestellte ich eine Kingston NV3 (500GB).
    Damit lief der Boot von PINN zum ersten Mal reibungslos durch. Man muss hier wirklich aufpassen eine SSD mit dem richtigen Controller zu bekommen. Teilweise werden gleiche Modelle mit unterschiedlichen Controllern verkauft, oder auf den Modellen einer Serie mit unterschiedlicher Kapazität werden unterschiedliche Controller verwendet.


    Das war allerdings auch noch nicht das Ende der Reise. PINN ließ sich zwar booten, und dort auch Libreelec und Batocera installieren. Der anschließende Boot von LibreElec zeigte dann aber nur ein seltsames Standbild an. Den Grund habe ich schnell herausfinden können: Das Image das in PINN geladen wird war nicht das aktuelle LibreElec 12.0.2 sondern noch Version 12.0.1 die diesbezüglich in Verbindung mit den noch relativ neuen Raspberry Pi 5 in der 8 GB Variante noch einen Bug hatte. Nachdem ich das System etwas hatte laufen lassen und dann neu startete wurde durch die automatische Updatefunktion in LibreElec dann die Aktualisierung auf die neuere Version durchgeführt und die Anzeige passte endlich.

    Weiter gings mit dem Test von Batocera. Hier brach der Bootvorgang gleich zu Beginn mit einem Fehler ab. Sehr ernüchternd. Es folgte wieder eine Suche nach der Fehlerursache.
    Auch hier war der Grund ein veraltetes Image, dass noch nicht mit dem neuen D0-Stepping der 8GB-Modell zurecht kam. Hier werde ich warten bis PINN dahingehend ein Update bekommt.


    Unterm Strich läuft LibreELEC nun wie gewünscht. Auch beim Boot über PINN, was mir die Möglichkeit zum Dualboot mit Batocera eröffnet, sofern das zugehörige Image meine Hardware in Zukunft dann unterstützt. Geplant ist dann über eine Schaltfläche in LibreElec einen Befehl aufzurufen, der den RPi neu startet und Batocera lädt.
    Auch Hyperion läuft sauber. Hier musste ich nur das usb_max_current_enable=1 setzen, damit die Verbindung zum externen USB-Grabber nicht immer wieder abbricht.

  • Ich weiß bis heute nicht wo der Fehler lag...

    Mit 99,99% Wahrscheinlichkeit hat irgendwo ein Kontakt nicht so gesessen wie er eigentlich sollte. Ich habe da auch schon mal seltsame Phänomene erlebt. War immer ein Kontaktproblem. Durch das auseinander und wieder zusammenbauen hat dann der Kontakt gepasst und alles läuft. So lange man den Pi ohne irgendwelche Zusatz- Hardware betreibt, merkt man ja nichts davon, das er eigentlich ein Bastel- Computer ist. Baut man aber etwas an (wie z.B. einen NVMe HAT) dann merkt man es eben doch. Ist aber alles erst mal montiert und anständig in einem Gehäuse verstaut, macht sich der "Bastel- COmputer" absolut phantastisch.

    Man muss hier wirklich aufpassen eine SSD mit dem richtigen Controller zu bekommen.

    Dabei spielt nicht nur die NVMe eine Rolle. Auch der verwendete HAT hat erstaunlicherweise einen nicht unmaßgeblichen Einfluss. Durfte ich ja auch grade erst erfahren, als ich meinen Pi in das neue Gehäuse umgebaut habe. Ich habe insgesamt 3 verschiedene NVMe im Pi probiert. Eine Corsair 2 TB, die gar nicht wollte (war auch nicht wichtig, ist eigentlich meine Daten- Transportplatte in einem externen Gehäuse, war nur zum Test), eine 512 GB Fikwot, die im alten HAT einwandfrei lief, im neuen aber nicht und eine 256 GB SiliconPower [Anzeige] (die einzige der drei, die nicht "Made in China" sondern "Made in Taiwan" ist), die absolut super läuft. Die SP habe ich sowohl im CM5 als auch mit dem alten und neuen HAT am Pi5 probiert. Sie hat immer perfekt funktioniert. Und mit 18,99€ war sie auch noch sehr günstig...

    -------------------------------------
    Danke fürs lesen, Claus

  • Mit 99,99% Wahrscheinlichkeit hat irgendwo ein Kontakt nicht so gesessen wie er eigentlich sollte.

    Das ist auch meine Vermutung. Mehrere Sichtkontrollen konnten den Fehler aber zumindest nicht erkennen.
    Immerhin hat die bewährte Methode alles mal auf Null zu setzen und Stück für Stück zu testen dann ja funktioniert.


    merkt man ja nichts davon, das er eigentlich ein Bastel- Computer ist.

    Jetzt hab ich doch mal eben geschaut: Tatsächlich bastel ich schon seit 2014 mit Raspberries und hab mit allen bisher erschienenen Generationen bereits vielfältige Projekte umgesetzt.
    Mir macht das auch großen Spaß solche individuellen Zielsetzungen dann jeweils umgesetzt zu bekommen. Vor allem wenns eben keine Lösungen von der Stange sind, am Ende dann aber genau das passende für meine Anforderung rauskommt.
    Hier gabs neben dem Upgrade von einem Raspberry Pi 3 B+ und SD-Karte auf einen Pi 5 mit 8 GB RAM mit einer M.2-SSD auf einem NVMe-HAT die zusätzliche Herausforderung Batocera im Dualboot zu installieren und obendrein noch ein Ambilight lauffähig angeschlossen zu bekommen.


    Das ist letzten Endes auch alles gelungen. Aber die Menge an Stolpersteinen die im Weg lagen war schon ziemlich groß diesmal.
    Falls jemand ein ähnliches Vorhaben hat hilft dieser Erfahrungsbericht vielleicht die ein oder andere Fehlerquelle zu umschiffen.

  • Wenn Du zur Stabilisierung "usb_max_current_enable=1" setzen musst deutet es darauf hin, dass der RPi5 nicht die 5A via Power Delivery erkennt/gemeldet bekommt. Das kenne ich eigentlich nur bei ungeeignetem Netzteil oder Einsatz des Argon ONE V3 Gehäuses. Bei letzterem ist das technisch nicht besser gelöst, da der Controller(MCU) auf der Zusatzplatine mit dem Netzteil den Bedarf aushandelt - nicht der RPi5. Der RPi5 braucht allerdings diese Info, sonst geht er von max. 3A Leistung des Netzteils aus und beschränkt zusätzlich den USB-Strom und die Fähigkeit vom USB-Anschluss direkt zu booten wird dabei auch deaktiviert.

    Solltest Du das Argon ONE einsetzen und Dein Netzteil kann die 5.1V/5A stabil liefern (Smartphoneladegeräte sind oft ungeeignet), dann muss das noch in die EEPROM/Bootloader Config.
    PSU_MAX_CURRENT=5000

  • dann muss das noch in die EEPROM/Bootloader Config.
    PSU_MAX_CURRENT=5000

    Danke für den Hinweis.
    Diese Einstellung hatte ich im Zuge der Anpassung an der Config.txt tatsächlich ebenfalls gesetzt. Das hatte ich oben leider nicht erwähnt.

    deutet es darauf hin, dass der RPi5 nicht die 5A via Power Delivery erkennt/gemeldet bekommt. Das kenne ich eigentlich nur bei ungeeignetem Netzteil

    Das passt tatsächlich auch exakt zu meinem Anwendungsfall.
    Der RPi5 wird von dem großzügig dimensionierten Schaltnetzteil mitversorgt, dass auch das Ambilight speist. Das kann natürlich kein Power Delivery.

    und die Fähigkeit vom USB-Anschluss direkt zu booten wird dabei auch deaktiviert.

    Das kann ich hingegen nicht bestätigen. Bei meinen Vorbereitungen und im Rahmen der Fehlersuche bei den Bootproblemen habe ich den Raspberry auch an dem offiziellen Raspberry 3A Netzteil vom RPi4 betrieben und konnte in der Konstellation auch problemlos von einem USB-Stick booten.

  • Das kann ich hingegen nicht bestätigen. Bei meinen Vorbereitungen und im Rahmen der Fehlersuche bei den Bootproblemen habe ich den Raspberry auch an dem offiziellen Raspberry 3A Netzteil vom RPi4 betrieben und konnte in der Konstellation auch problemlos von einem USB-Stick booten.

    Ja, dasselbe konnte ich auch feststellen. Auch mit dem "offiziellen" RasPi 4 Netzteil läuft der Pi5 einwandfrei. Man ist dann halt nur begrenzt, wie viel Strom man über die vier USB Anschlüsse zusammen ausgeben kann. Für den 8GB Pi5, eine SD Karte, einen USB Dongle (für Maus/Tastatur), einen USB Stick und die NVMe reicht das Pi4 Netzteil locker aus. Ich habe aber ebenfalls das "offizielle" RasPi 5 Netzteil im "produktiven" Einsatz an meinem Pi5. Eigentlich sind die Original- Netzteile nicht sonderlich teuer. Vergleichbare NT mit vergleichbarer Leistung kosten ähnlich viel Geld. In sofern würde ich, zumindest, wenn ich sowieso ein NT kaufen müsste, zusehen das Original Netzteil zu bekommen.

    -------------------------------------
    Danke fürs lesen, Claus

  • Das 15W Netzteil des RPi4 kann für einige Einsatzfälle oder für erste Tests ausreichend sein. 12W ist ungefähr das TDP des RPi5 selbst, plus den Rest abhängig von RAM-Ausbau usw. Bei hoher Last und/oder zusätzlich angeschlossenen Komponenten (TV-Tuner, NVMe ...) muss deren Bedarf mit abgedeckt werden, daher das 5A Netzteil für den RPi5.

    Mit dem Deaktivieren des USB Boots habe ich mich auf die Doku verlassen:

    Zitat
    • USB boot is disabled by default when connected to a 3A power supply. Set usb_max_current_enable=1 in /boot/firmware/config.txt to enable USB boot. Alternatively, you can press the power button a single time on a failed USB boot to temporarily enable usb_max_current_enable and continue booting. However, this setting will not persist after a reboot if enabled by pressing the power button.
  • Hi.

    Mir ging der grüne Stecker an der Vorderseite des Gehäuses auf den Geist. Also kurz überlegt, ein Raspberry und ein Kodi Logo jeweils auf schwarzem Grund und auf 30 x 30 mm skaliert. Dann auf Fotopapier ausgedruckt, ausgeschnitten, die Schnittkanten mit einem schwarzen Filzstift eingefärbt und auf das Gehäuse geklebt.

    Irgendwann drucke ich auch noch eine Abdeckung für den SD Schacht.

    -------------------------------------
    Danke fürs lesen, Claus

  • Nein, der Kühler gehört nicht zum Gehäuse. Das ist ein extra Passivkühler für den Pi5 von Geekworm. Er kostet so gut 5€ und es gibt ihn so oder so ähnlich überall, wo es den Pi5 bzw. Zubehör dafür gibt. Der Kühler ist unten mit Selbstklebeflächen ausgestattet und wird einfach auf den Pi 5 geklebt. Mein Exemplar ist von Amazon. Verlinkt habe ich das Ganze im Beitrag Nr. 3.

    -------------------------------------
    Danke fürs lesen, Claus

  • Hi.

    Ich habe inzwischen ein wenig an der Smart Home Routine gefeilt. Eigentlich reicht es, wenn man am RasPi5 den Strom per SmartPlug einschaltet. Denn sobald LibreElec hochgefahren ist, wird per CEC auch der TV und der AVR eingeschaltet. Allerdings kommt es dabei gelegentlich zu einem HDMI Problem. Dann bleibt das Bild schwarz, nur der Ton ist zu hören. Das ist natürlich lästig. Um dem vorzubeugen, wird nun, wenn ich den Sprachbefehl zum Einschalten gebe, zuerst die Stromversorgung des RasPi ausgeschaltet (der dann immer herunter gefahren ist und zu 99% sowieso keinen Strom hat, ist nur als "Hosenträger und Gürtel", damit der Pi auch ganz sicher an geht), dann der TV eingeschaltet (der den AVR über CEC mit einschaltet), 5 Sekunden gewartet und dann der RasPi5 wieder mit Strom versorgt. So ist der TV auf jeden Fall schon da wenn der RasPi startet und es gibt keine HDMI Probleme mehr. Zum Ausschalten fahre ich das System ganz normal aus Kodi herunter. Meist schalte ich dann per Sprachbefehl den Strom für den RasPi ab. Wenn ich das mal vergesse, wird ja spätestens beim (Neu-)Start kurz der Strom ausgeschaltet, damit das System anschließend auch sicher hoch fährt.

    Einzig zum herunterfahren kann ich keine SmartHome Routine verwenden, sondern muss in Kodi per Fernbedienung auf "Ausschalten" zu gehen. Einfach den Strom kappen ginge zwar theoretisch, aber das mag ich nicht. Das LibreElec sollte vorher doch schon sauber herunter gefahren werden. Eine Idee, wie ich das hin bekomme, habe ich bisher noch nicht. Allerdings ist das auch kein ganz großes Problem. Bei meinem NAS habe ich das ja ganz einfach mit einem Relais gelöst, das den "Einschaltknopf" drückt. Damit kann man den Server sauber herunterfahren und auch genau so sauber wieder hochfahren.

    Beim RasPi 5 ist diese Lösung leider nicht möglich, es sei denn das geht über irgendwelche GPIO Pins. Damit müsste ich mich aber erst noch beschäftigen, da ich bisher keine Ahnung von den GPIO Pins am RasPi habe. Ein entsprechendes smartes Relais habe ich sowieso noch da, welches problemlos mit in mein neues Gehäuse passen würde. Falls mir auch dazu noch was einfällt, werde ich hier berichten. Alles andere funktioniert nun perfekt.

    -------------------------------------
    Danke fürs lesen, Claus

  • 5 Minuten Googlen und ich habe zumindest einen Ansatz. Man muss nur GPIO Pin 3 auf Masse ziehen und einen zusätzlichen Eintrag in der config.txt Datei vornehmen. Dann kann man den RasPi mit einem Taster (oder wie bei mir einem Relais) sauber herunter fahren. Ich weiß zwar noch nicht, welcher Pin Pin 3 ist und ob es auf den GPIO Pins auch +5 Volt für die Versorgung des Smart Relais gibt oder ob ich das extern zuführen muss, aber das finde ich die Tage auch noch raus. Wird noch was dauern, bis ich das in Angriff nehme, aber da dann auch das letzte klitzekleine Komfort Problem eliminiert wird, werde ich das sicher machen. Speziell, da mich das Ganze nicht mal was kosten wird, weil das Relais schon vorhanden ist. Ich hab seinerzeit, als ich mein NAS auf "SmartHome" umgebaut habe, gleich mehrere Relais bestellt, um den kostenlosen Versand ab 10€ bei Aliexpress nutzen zu können.

    -------------------------------------
    Danke fürs lesen, Claus

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!