[blog] CO2 negativer Kraftstoff

  • Das klingt ja schon zu schön :)

    Autofahren für die Umwelt - ein wenig wie Krombacher und "saufen für den Regenwald".

    Man findet sehr viele Berichte dazu, aber alle irgendwie auf der selben Basis.

    Kurz:

    Carbon Farming Germany hat einen Treibstoff erschaffen, welcher eine negative CO2 Bilanz aufweist.

    BeyondZero

    Zitat

    BeyondZero entsteht durch die innovative Kopplung von Biogasproduktion mit dem Speichern von Kohlenstoff in Pflanzenkohle.

    Externe Laborergebnisse bestätigen die Nachhaltigkeit:

    Nicht nur ist es möglich, aus Biogas-Gärresten Pflanzenkohle zu erzeugen, sondern der darin enthaltene Kohlenstoff ist über 1000 Jahre nachhaltig gebunden.

    Mit dem ersten Werk (soll 2025 fertig werden) soll bereits der Bedarf von rund 300 LKWs gedeckt werden.

    75.000t CO2 aus der Luft entnommen.

    Ich bin wie gewohnt sehr skeptisch.

    Das wird entweder unbezahlbar sein oder nie fertig werden.

    Auf der anderen Seite ist es aber ein deutsches Unternehmen.

    Da gibt es eine Menge Regulierungen beim Thema Treibstoff.

    Die Pflanzenkohle kann als Dünger und als Futterzusatz verwendet werden

    Klingt nach einem German Wunder.

    Quelle:

    -> https://www.chemie.de/news/1182492/w…eutschland.html

    -> https://carbonfarming.earth

    Bonus:

    deren Domain endet auf *.earth

    War mir neu, dass es das überhaupt gibt.

  • Sowas funktioniert auf jeden Fall, geile Technik!

    Es wird nur am Ende eine gewisse Erkenntnis bleiben: Pflanzenkohle, Gärreste, all dies ist nur in begrenzten Mengen verfügbar und reicht mit Nichten aus, unseren Mobilitätshunger zu befriedigen.

    Das ist ja das Üble an den fossilen Energien. Unser Wachstum, unsere Mobilität, der geradezu verschwenderische Umgang mit Energie und Treibstoff ist ein riesiger Scam.

    Die Energie wird aus der Vergangenheit importiert, die Folgen auf die Zukunft verschoben - auch wenn wir es langsam schon merken.

    Biosprit funktioniert, Photovoltaik funktioniert - er erfordert aber ein Haushalten mit verfügbaren Ressourcen und eben kein Ausbeuten von Lagerstätten.

  • nichts funktioniert!

    o) zumindest nicht, solange 98% der weltbevölkerung für jede art von umweltschutz sind, aber bitte nur bis zu 5km vor der eigenen haustür.

    o) solange politiker nichts unternehmen, weil sie genau wissen, dass der geneigte pseudo-umweltschützer ihn für jeden cent, den's mehr kostet, bei der nächsten wahl abstrafen wird.

    o) [hier] eintragen, was immer man lustig ist, in sachen "wir haben ja so gute ideen", sie sind halt leider nur totale spinnereien, oder lassen sich aus verschiedensten gründen eh nicht umsetzen.

    simpel, ernüchternd, aber leider wahr ...

    wie lange nochmal, dauert es in de oder at, EIN windrad aufzustellen?

    wie begeistert sind die bürger in sachen "neue kabel für strom von n nach s" in de?

    wie angepisst sind die bauern in at, wenn sie so blöd waren und biogas produzieren wollten und daran fast pleite gegangen wären?

    aktuell - ganze fahrzeugflotten von e-autos werden auf den müll geworfen, weil firmen sich den spaß bei reparaturen usw. nicht leisten können/wollen und dann doch lieber benziner kaufen? bspl. herzt mit 20.000 e-autos.

    fazit: spart's euch die ganzen theoretische techniken, die eh nie kommen würden, sofern sie überhaupt sinn machen und nicht über co2 hinaus gehen ... ich sag’ nur methan, usw. ...gerne lass’ ich mich eines besseren belehren!

  • Einfacher mit domain namen Geld zu machen, als mit Planeten retten:

    New gTLDs

    So wie ich das gerade gelesen habe (auf deren Webseite):

    Normalerweise wird nur 1/3 des Strohs der Pflanzen geerntet um dann daraus Biogas zu machen. Der Rest wird untergepflügt als Dünger. Und produziert beim Verwesen CO2.

    Nach der Biogas Produktion bleibt Restmasse. Die wird auch als Dünger verwendet. Und produziert beim Verwesen dabei CO2.

    Mit Carbon Farming wird die komplette Pflanze/Stroh entnommen (Faktor 3). Nach der Biogas Produktion wird die Restmasse thermisch hoch erhitzt so das da kein CO2, sondern C und O2 gebildet werden. Diese karbonisierte Restmasse kommt dann als Mineraldünger auf die Felder. Die dabei im Gegensatz zu vorher eingesparte Menge an CO2 wird als negatives CO2 quasi als Gutschein mit dem Biogas verkauft, so das man eben beim tanken seine CO2 Bilanz negativ belasten kann.

    So haben die das erklärt. Das ist halt eine qualitative Erklärung. Keine Ahnung, wieviel CO2 da bei so einem Stueck Stroh entsteht, wenn es in der Erde bleibt und der Restmaische nach der Biogasproduktion. Oder wieviel Energie da für die Karbonisierung gebraucht wird, etc. pp.

  • the ratman Gibt schon noch viele Dinge die politisch nicht gut gelöst sind.

    Z.b. der einheitliche Merit Order Strompreis in Deutschland. Wenn der nicht wäre, dann würden die stromtrassenverweigernden Süddeutschen viel eher merken, was sie dieser Unsinn kostet. So müssen wir Norddeutsche das mit zahlen. Wie Du sagtest: Jeder ist sich selbst der nächste, vor allem bei solche kontraproduktiven Subventionen. Gar nicht zu sprechen von der Industrie die noch viel mehr im Norden gebaut würde, wenn der Grüne Strom dort günstiger würde.

  • du kannst is ja noch viel weiter treiben ... weg von "wir machen nicht genug für unseren co2-fußabdruck" hin zu: "das wäre ja nicht mal wirklich der anfang".

    wie schon angemerkt, ist ja co2 nur das erste übel - bei weiten nicht das schlimmste. methan (und anderes) ist viel lustiger und hintenan nerviger.

    und wenn man dann noch mit reinrechnet, dass eine 0 co2 immission ja auch 0 bringt, weil sie nix ändert ... bringt ja nur was, wenn co2 und konsorten aus der atmosphäre genommen werden, sprich, wir hätten ja noch nicht mal problem 1 von 3 gelöst, wären wir die bravsten immisions-vermeider des universums.

    mir gehts halt aber wirklich nur darum, dass alle damit beschäftigt sind, sich selber auf die schulter zu klopfen, weil sie 'ne neue heizung einbauen und selbige dann mit kohle-strom betreiben, oder sich ein (weit weg von co2 neutrales) e-auto zulegen.

    in wirklichkeit sind halt alle nur mit schönreden und der suche nach der eigenen unschuld beschäftigt. und es passiert nicht nur nix, sondern wird alles immer nur noch schlimmer.

    da is man schon fast froh, so um die 2060 bis 2070 auf seinem grabstein stehen zu haben - mich werden künftige generationen wahrscheinlich noch nicht steinigen *fg*.

  • und wenn man dann noch mit reinrechnet, dass eine 0 co2 immission ja auch 0 bringt, weil sie nix ändert .

    ist so nicht ganz richtig. CO2 Emision (aus Verbrennung/aus Zementherstellung/auch chemischen Prozessen/...) ist ja nicht der einzige Prozess, der den Atmosphärengehalt an Kohlenstoff ändert. Da muss man sich den globalen Kohlenstoff-Kreislauf ansehen - Kohlenstoffzyklus – Wikipedia Die Zusammenhänge sind komplex und schwierig (ohne Modellrechnung) abzuschätzen.

    War übrigens schon vor fast 40 Jahren Bestandteil einer Ökologie-Lehrveranstaltung im Rahmen des Chemie-Studiums. Und auch schon damals waren die Richtung des CO2-Gehalts der Atmosphäre und der damit verbundene Glashauseffekt gut verstanden.

    Dennoch war und ist eine genaue quantitative Abschätzung schwierig. Die Differentialgleichungen hinter den Prozessen des Kohlenstoffkreislaufes kann man schon gut numerisch lösen. Aber man braucht halt auch Annahmen/Schätzungen. Ich denke das CO2 aus Verbrennung ist da noch vergleichsweise einfach gut abzuschätzen, vermutlich auch Fixierung durch Photosynthese. Aber wieviel Kalkstein wird beispielsweise durch Korallen gebildet? Wie schnell löst sich das CO2 im Meer, vermischt sich das Meerwasser, Verrottungprozesse, natürliche Neubildung von Fossilien, ...

    Ich kann mich noch an die Vorlesungen erinnern, dass damals ein Gegeneffekt durch Verbrennen fossiler Materialien diskutiert wurde: das Albedo (Albedo – Wikipedia) = Rückstrahlvermögen der Erde. Durch Verbrennungen wird Asche/Feinstaub in die Atmosphäre getragen, und damit mehr Licht zurückgestrahlt als ohne. Soweit leicht zu verstehen. Aber Wissenschaftler stritten sich (nach meinem Gedächtnis) um die Größe des Effektes im Vergleich zum Glashauseffekt. Heute wissen wir offenbar zweifellos, welcher Effekt gewinnt ...

    Möchte mir da auch mal quantitativ Gedanken zu machen, was hinter #1 steckt.

    Mit Carbon Farming wird die komplette Pflanze/Stroh entnommen (Faktor 3).

    Nur Stroh, nicht Pflanze+Stroh. Ein Weizenfeld hat typischerweise mehr Biomasse in den Körnern, als im Stroh (auch wenn das intuitiv anders aussieht). Komplett kann man das Stroh nicht praktikabel ernten. Grade Viehbetriebe mit Streuhaltung mähen das Stroh mit dem Mähdrescher eh relativ tief und das wird dann da halt auch gebraucht als Streu. Allerdings gibt es auch das Gegenstück, wo das Stroh (bis zur technisch notwendigen Schnitthöhe) komplett gehäckselt und dann untergepflügt wird.

    Kodi 21.0, 17.6, 20.5, 16, 20.5 on Windows 11 Pro, Android 6, Android 12, FireTV Box 2nd Gen, FireTV 4k Max 2nd Gen
    Media on NAS, OpenMediaVault 6 (Debian Linux).

  • Die Zusammenhänge sind komplex und schwierig (ohne Modellrechnung) abzuschätzen.

    eh klar. ich will auch ned drum streiten war was wie viel verursacht, oder was auch immer wirklich "schuld" ist. mich ärgert eher das "soziale" verhalten, aus dem ich zu erkennen glaube, dass eventuelle probleme nicht wirklich interessieren, sobald eigeninitiative (welcher art auch immer) verlangt wird.

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