SMR-Platte sagen dass sie leer ist?

  • Hi,

    ist jetzt zwar keine HTPC-Hardware sonder für meinem OMV-Server, trotzdem dürfte das Forum am besten passen ;)

    Ich habe für meinen OMV-Rechner eine neue HDD gekauft: Seagate BarraCuda Compute 8TB, 3.5", SATA 6Gb/s, ST8000DM004 / ST8000DMA04. Das ist eine SMR-Platte. Als Archiv-Platte i.O., das meiste wird ja nur einmal geschrieben...

    Zur Wareneingangskontrolle habe ich die einmal mit H2testw gequält, also vollgeschrieben. Mich dabei gefreut dass die Platte trotz anderslautender Bewertungen echt schnell ist. Die 8TB haben ca. 12-14h gebraucht, mit irgendwas um die 140MB/s.
    Platte ist gut, also per USB an den OMV-Rechner angeschlossen, neu formatiert und angefangen Daten von der zu ersetzenden Platte zu kopieren... ist eine fast volle 4TB. Ja.. und da tröpfeln die Daten nur so... Mit dem Wechsel des USB-Anschlusses gehts jetzt immerhin ungefähr doppelt so schnell: ca 10MB/s. Ich natürlich rumgegrübelt und letzhin ist es es mir gekommen: das ist doch eine SMR-Platte! Beim ersten beschreiben konnte die die Spuren noch schon ineinander legen. Jetzt liegen aber Daten drauf von denen die Platte evtl. gar nicht weiß, dass die gelöscht sind, also werden die erst weggepuffert, neue Daten geschrieben und die gepufferten wieder ran...

    Kann man der Platte irgendwie beibringen, dass sie komplett gelöscht ist? Mittlerweile ist zwar einiges drauf, dürfte sich aber zeitlich noch rentieren. Und die restlichen 4TB wären auch schön, wenn ich die schnell beschreiben könnte... ;)

    VG
    da_user

    Zitat von root2

    Merke: Das "S" in "IoT" steht für Sicherheit!

  • da_user: wie hast du denn kopiert auf dem OMV-System? Konsole mit cp ...? Oder schon integriert in OMV Shares und am Ende über Netz kopiert?

    Nicht dass es ne große Rolle spielen sollte, aber wie sieht denn dein HTPC aus? Und du hast auch schon mit anderer Platte verifiziert, dass normalerweise die USB-Schnittstelle vernünftig performant ist? War von USB nach USB kopiert oder von interner Platte nach USB?

    So wirklich plausibel scheint mir die große Langsamkeit nicht nur mit SMR zusammen zu hängen.

    oder das ntfs was drauf war unveraendert gelassen

    also per USB an den OMV-Rechner angeschlossen, neu formatiert

    Ansonsten ist die Frage natürlich schon berechtigt @te36 mit dem Gedanken, dass NTFS vielleicht nicht performant läuft unter OMV. Nicht dass ich das jetzt empfehlen würde, aber auf meinem OMV System laufen externe NTFS-Platten über USB und über das Netz mit 100 MByte/s im praktischen Betrieb mit (großen) Medien-Dateien. Dennoch wäre natürlich interessant zu wissen, wie das Format ist.

    @da_user, ich würde mir auch mal dmesg ansehen. Und vielleicht auf weiterer Konsole mal top und iostat laufen lassen während des Kopierens. (Kann sein, dass iostat nicht zur Grundausstattung von OMV gehört - das habe ich vergessen. Kann man aber auf jeden Fall leicht nachinstallieren).

    Kodi 21.0, 17.6, 20.5, 16, 20.5 on Windows 11 Pro, Android 6, Android 12, FireTV Box 2nd Gen, FireTV 4k Max 2nd Gen
    Media on NAS, OpenMediaVault 6 (Debian Linux).

  • unraid hat evtl. noch eigenes file system ?
    Bei ext4, wenn man da nicht magische parameter angibt, dann werden da ja noch ewig lange im hintergrund fileysystemstrukturen erzeugt. das hat bei mir schon bei nicht-SMR platten den schreibdurchsatz fuer hmm 3 stunden deutlich verringert. Koennte auch sein, das genau dieser doppelte-schreibzugriff fuer smr toedlich ist. Also erstmal ext4 mit den magischen parameternfertig formattieren lassen (dauert dann 20 minuten oder so) und danach schreiben probieren.

    Habe noch nie was davon gehoert, das smr sich merkt wo was schon geschrieben wurde. oder das es spezielle loeschbefehle geben koennte, die schneller als selbst-sequentiell schreiben sein koennten. Aber klar, koennte es geben. ich wuerde da mal gucken, was seagate als neuese windows tools anbietet und gucken ob da irgend sowas dabei ist.

  • Ah, einfach ueberlesen.

    Bei ext4 dies hier halt beachten:

    One should be careful when testing the performance of a freshly created file system. The "lazy initialization" feature may write a lot of information to the hard disk after the initial mounting and thereby invalidate the test results. At first, the "ext4lazyinit" kernel process writes at up to 16,000kB/s to the device and thereby uses a great deal of the hard disk’s bandwidth (see also I/O Statistics by Process). In order to prevent lazy initialization, advanced options are offered by the mkfs.ext4 command:

    mkfs.ext4 -E lazy_itable_init=0,lazy_journal_init=0 /dev/<partition>

    By specifying these options, the inodes and the journal will be initialized immediately during creation.

    Mit diesen Optionen dauert das mkfs halt laenger, aber danach kann man sinnvoll die Schreibgeschwindigkeit messen.

  • as h2testw unter windows laufen gelassen mit der vom hersteller erstellten ntfs formattierung der platte ? Und danach fuer unraid mit ext4 formattiert, oder das ntfs was drauf war unveraendert gelassen ?

    Platte war vorher komplett leer.
    Unter Windows mit der Datenträgerverwaltung erstmal Partitionstabelle erstellt (GPT), dann Partition und mit NTFS formatiert.
    In OMV über die GUI die Partition/Dateisystem gelöscht und ein neues BTRFS-Dateisystem erstellt.

    da_user: wie hast du denn kopiert auf dem OMV-System? Konsole mit cp ...? Oder schon integriert in OMV Shares und am Ende über Netz kopiert?

    Über eine SSH-Konsole mit dem Midnight-Commander - ich finde den gerade richtig toll... ;)

    @da_user, ich würde mir auch mal dmesg ansehen. Und vielleicht auf weiterer Konsole mal top und iostat laufen lassen während des Kopierens. (Kann sein, dass iostat nicht zur Grundausstattung von OMV gehört - das habe ich vergessen. Kann man aber auf jeden Fall leicht nachinstallieren).

    Mach ich mal. Gestern Abend war ich bei ~50%. Gesamtlaufzeit waren ~84h vorhergesagt. Also etwas Zeit habe ich noch ;)

    So wirklich plausibel scheint mir die große Langsamkeit nicht nur mit SMR zusammen zu hängen.

    Ich habe ein paar Bewertungen zu der Platte quergelesen. Die machen für mich dieses Verhalten schon plausibel.

    Zitat von root2

    Merke: Das "S" in "IoT" steht für Sicherheit!

    Einmal editiert, zuletzt von da_user (15. Dezember 2022 um 07:47)

  • @da_user wenn das eine SED Platte ist, also eine die selbst verschluesseln kann, dann muss da auf dem Label eine PSID draufstehen. Dann kann man den Schluessel der Platte neu generieren lassen und damit wird dann effektiv alles was auf der Plate steht nachher nicht mehr entschluesselbar, aka: Junk.

    sedutil-cli --yesIreallywanttoERASEALLmydatausingthePSID <PSIDALLCAPSNODASHED> /dev/sdX

    Habs selbst noch nicht ausprobiert, bloss gerade am Spielen mit einem QNAP und da bin ich drueber gestolpert.

  • Lag IOWAIT nahe 100%?

    Zeigt jetzt die Platte normale Performance? Hätte nach deiner Beschreibung am ehesten USB-Anbindung erwartet - insbesondere weil du große Unterschiede zwischen den einzelnen Ports sahst. Hatte ich auch schon Mal bei OMV vor vielen Jahren. Konnte ich damals nicht wirklich klären - auf ein Mal war es vorbei.

    Kodi 21.0, 17.6, 20.5, 16, 20.5 on Windows 11 Pro, Android 6, Android 12, FireTV Box 2nd Gen, FireTV 4k Max 2nd Gen
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