Raspi als Backupserver fürs NAS?

  • Hallo zusammen,

    ich bin ja meist eher stiller Leser hier, obwohl ich schon geraume Zeit registriert bin.

    Nachdem ich meinen neuen Raspi 4 als Medienplayer fürs NAS in Betrieb genommen habe, habe ich nun den 3b+ hier rumliegen und kam auf die Idee, den doch einfach als Backuplösung fürs NAS zu benutzen. Ich habe ein WD MyBook mit 3TB und zusätzlich noch eine externe 3TB Platte via USB dran laufen - insgesamt also 6TB. Blöderweise habe ich damals auf eine RAID Lösung verzichtet.

    Die Idee ist also, den Pi 3 mit 2 6TB Platten im RAID zu betreiben und ihn so zu konfigurieren, dass er in regelmäßigen Abständen automatisch die Freigaben im NAS 'belauscht' und bei Änderungen ein inkrementelles Backup laufen lässt.

    Ich habe jetzt viel im Netz gesucht, finde aber fast ausschließlich Fragen bzw. Diskussionen in denen es darum geht, ein Backup vom Raspi auf einem NAS zu erstellen. Und ich will ja den umgekehrten Weg.

    Hat jemand einen Link zu einem guten Tutorial oder HowTo bzw. kann mir direkt hier in einigermaßen einfachen Schritten veranschaulichen wie ich da vorgehen muss?
    Einige, allerdings durchaus eingerostete, Linux Kenntnisse sind vorhanden.

  • Was meinst Du denn mit "inkrementelles backup" ? Willst Du da auf dem raspi bloss eine 1:1 kopie der primaeren daten haben oder halt auch so wie bei echten backup-loesungen noch aeltere versionen von dateien speichern, so dass Du vom Backup halt einzelne Dateien restaurieren kannst die im primaeren NAS faelschlicherweise kaputtgemacht/geloescht wurden ? Im letzteren Fall brauchst Du halt im Backup mehr Kapazitaet als im primaeren - wieviel ist im primaeren ?

  • Danke für deine Antwort :)

    Mit inkrementell meine ich, dass, wenn einmal eine 1:1 Kopie der Daten auf den HDDs des NAS vorhanden ist, nur noch Änderungen gespeichert werden.
    Ältere Versionen von Dateien benötige ich nicht.

    Wie gesagt, primär stehen 2 x 3TB zur Verfügung. Die sind lange nicht ausgelastet aber ich würde halt dann am Raspi 2 x 6TB (In je 2 Partitionen a 3TB) im RAID nehmen wollen, einfach, damit es quasi gleich ist.

  • Ich blick nicht durch, was denn jetzt? 2x3 oder 2x6? Ist eigentlich auch egal. Deine Logik ist verkehrt herum. Üblicherweise hast du auf dem System, welches du sichern möchtest einen Backupdienst, der dann den Speicher auf den Raspi nutzt für ein Backup.

    Je nachdem, wie du das machst, kannst du eigentlich so ziemlich jedes erdenkliche Backup Programm nutzen.

  • Weiss irgendwie nicht, aber wenn Du nochmal in 2 * 6 TB Platten investieren willst um die mit RAID0 gegen ausfallsicherheit zu betreiben, dann wuerde das IMHO mehr Sinn am primaeren NAS machen als am backup system. Ist natuerlich die teurere Loesung, neues NAS kaufen und die existierenden Platten am Raspi im backup to verklappen.

    Ansonsten kannst Du immer mit einer 6 TB platte anfangen und spaeter eine zweite dazu tun wenn du meisnt du brauchst da im backup wirklich RAID0. Allerdings wird ja vielfach empfohlen, ueber USB kein RAID zu fahren, wobei ich auch nicht genau weiss warum (unzuverlaessiges USB ?).

    Wenn Du dich mit Linux auskennst oder einlernen willst kannst Du so ein backup leicht haendisch per rsync machen , ansonsten wuerde ich hoffen, dass es fuer sowas scripte/plugins oder sowas bei OMV (Open Media Vault) gibt, was man ja auch einem RPI3 installieren kann. Gibt Installationsanleitungen auf englisch, googlen.

  • Üblicherweise hast du auf dem System, welches du sichern möchtest einen Backupdienst

    Kann das dumme WD Ding leider nicht, so weit ich das verstanden und ausprobiert habe. Diese WD Reihe kann nur 'Inzucht', also innerhalb von WD. Aber SSH Zugriff lässt es zu.
    Ich hab mich übrigens vertan, ist ein 'My Cloud', nicht 'My Book'

    Das mit dem RAID ist, ich habe nachgedacht, Quatsch. Ich erzeuge ja auf dem Pi quasi alleine durch das Backup eine Art sehr langsamen RAID :D
    Ergo tut es eine 6GB Platte :)

    Danke für die Gedanken @te36, @Simaryp ;)

  • Kenne mich nicht konkret mit Raspi aus. Dennoch ein paar Gedanken zu deiner Idee. Ich denke, RAID ist im Privat-Bereich für Backup eher Luxus. Statt Original + Backup (mit RAID), besser Original + 1. Backup + (optional) 2. Backup. Ich nutze beispielsweise das optional für meine Quelltexte und andere Sachen, die mir wirklich wichtig sind. Für Filme, verzichte ich darauf. Risiko dann: Original geht kaputt und Backup gleichzeitig, oder man hat nicht gemerkt dass eins von beiden schon kaputt war und merkt es, wenn das zweite hinüber ist. (Ist mir noch nicht passiert)

    Typischerweise lautet dir Weisheit zu RAID: erhöht die Verfügbarkeit (=verkürzt Ausfallzeiten), ist aber keine adäquate Lösung gegen Datenverlust.

    Selbst mache ich meine Medien-Backups mit rsync oder robocopy oder sogar nur durch einfaches Kopieren bekannt neuer Dateien auf ein weiteres Medium. robocopy oder rsync erfüllen in etwa deine Anforderung zu "inkrementell". Man sollte sich auch im Klaren sein, dass sehr automatisiertes Synchronisieren oft das Risiko birgt, dass eine Fehlbedienung wie versehentliches Löschen oder Datenkorruption durch Programmfehler oder sogar HW-Fehler schnell mal auf das Backup-Medium übertragen wird, bevor man es merkt.

    Kodi 21.0, 17.6, 20.5, 16, 20.5 on Windows 11 Pro, Android 6, Android 12, FireTV Box 2nd Gen, FireTV 4k Max 2nd Gen
    Media on NAS, OpenMediaVault 6 (Debian Linux).

  • ...um die mit RAID0 gegen ausfallsicherheit zu betreiben...

    Ein RAID0 bietet keinerlei Redundanz und somit auch keine Ausfallsicherheit.

    Ich denke, RAID ist im Privat-Bereich für Backup eher Luxus.

    Ein RAID ist kein Backup!


    @xysvenxy
    Überleg dir nochmal genau, was du konkret haben willst. Das ist alles noch etwas schammig. Pi3 würde ich allerdings nicht nehmen, das wird bestimmt sehr sehr langsam sein.

  • You, ich krieg immer die Zahlen durcheinander. Meinte natuerlich Mirroring (RAID1).

    Okay, ich finde gerade mit der 0 kann man es sich recht einfach merken.

    RAID auf dem Backupsystem.

    Ah, jetzt verstehe ich es. Finde ich gerade bei nem Pi3 (Flaschenhals) unsinnig. Aber zuerst sollte man allgemein erstmal dem NAS ein RAID verpassen, das ist wesentlich wichtiger als für das Backupsystem.

  • Du solltest dir generell etwas mehr Zeit nehmen genau zu beschreiben, was ist und was sein soll. Ich habe jetzt rausgelsesen, dass du also eine 6TB WD MyCloud als NAS hast und davon ein Backup machen möchtest? Dafür hast du noch 2 3TB Platten und einen Raspi3 übrig. Korrekt?

    Wenn überhaupt Raid, dann würde ein Raid 0 Sinn machen, damit du dann am Backupziel auch ein 6TB Volume hast, genau wie auf der NAS. Wenn du Versionierung haben willst, sollte das Backupziel sogar größer sein, als das NAS.

    Ich habe keine Ahnung, was das WD NAS Betriebssystem kann, aber ich würde mich wundern, wenn es kein Backupprogramm gibt.

    Unabhängig von alledem brauchst du irgend ein System auf dem ein Backupprogramm läuft. Wenn das Backupprogramm nicht auf andere Geräte schreiben kann, dann musst du halt schauen, dass du die NAS oder das Backup System im jeweils anderen mountest und dann ein lokales Backup machst.

  • RAID auf dem Backupsystem.

    Ja, so hatte ich das gemeint (und habe ja auch explizit erläutert, dass RAID kein Backup ist). Habe das dann aber missverständlich formuliert.

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  • Ok, ich probiere mein Anliegen nochmal neu zu formulieren. Den Gedanken mit dem RAID streiche ich hierbei.

    Die vorliegende und angedachte Hardware ist wie folgt:
    NAS: WD My Cloud mit 3TB interner HDD + 3 TB externer HDD = 6TB Gesamtkapazität.
    Angedachter Backupserver: Raspberry Pi 3b+ + 6TB HDD

    Das NAS ist nicht in der Lage den Backupjob von sich aus zu erledigen, jedenfalls nicht mit den offiziellen Einstellungen. Das würde nur gehen wenn ein weiteres Gerät im Rahmen von My Cloud zur Verfügung stünde. Aber das My Cloud erlaubt SSH Zugriff. Ich habe keine Ahnung was auf der Ebene möglich wäre.

    Was ich eigentlich möchte ist, dass der Pi in regelmäßigen Abständen die Freigaben des NAS abhorcht und Änderungen mit der Platte am Pi abgleicht.
    Wenn ich das NAS dazu bekomme, das selbst zu erledigen und einfach nur die Änderungen auf die Platte am Pi schreibt ist das auch in Ordnung - aber dazu muss das dann unter der Oberfläche via SSH eingerichtet werden können.

  • Vlt. ist die Einrichtung von Nextcloud etwas too much nur um Backups zu machen.

    BTW: Wenn du eine wirklich sichere Backupstrategie entwickeln willst, dann befasse dich mal mit der 3-2-1 Regel. Aber erst mal überhaupt ein Backup einrichten, wäre schon mal ein wichtiger Schritt.

  • @te36 Danke, super! :thumbup: Ebenfalls Danke an @Simaryp :)

    Also müsste ich eigentlich nur die Freigaben des NAS auf dem Pi mounten und dann das umsetzen, was hinter dem Link beschrieben wird. Korrekt?


    Jo. Der Link ist nur ein Beispiel, kannst selber mal googlen nach sowas wie

    raspberry backup NAS

    oder aehnlichem, so habe ich das gefunden. Wuerde mich wundern wenns da nicht mehrere Empfehlungen gibt fuer passende scripte. Kannst das ja auch alles erstmal manuell machen und damit mount / rsync usw. lernen. Vielleicht gibts ja auch scripten/plugins fuer OMV. Wer sucht, der findet.

    Das schlimmste wenn man das automatisieren will ist immer, soviel diagnose reinzubauen, das sich die automatik auch sicher bei jedem problem beschwert und das dann auch genuegend fehlermeldung gibt wenn es mal nicht funktioniert. Ich wuerde auf jeden Fall gucken, das so ein backup-script schoen eine email schickt mit fehlern, aber auch wenns ok. lief. Ansonsten haste dann mal irgendwann kein backup, weil halt aus irgendeinem grund nie was lief.

  • kannst selber mal googlen

    Das hatte ich ja getan, aber quasi ausschließlich Treffer gefunden die sich damit bschäftigten, Inhalte vom Raspi auf dem NAS zu sichern. Eine vernünftige Lösung in die andere Richtung war da irgendwie nicht bei.

    Ich werde den Ansatz jetzt jedenfalls erstmal verfolgen :)

  • Um das, wie von dir erst geplant, inkrementell zu machen, z.B.: (Muss natürlich an deine Verhältnisse angepasst werden, insbesondere der mount Befehl kann trickreicher werden)

    Code
    mount 192.168.1.52:/volume2/NASVOL2 /mnt
    rsync -av --progress  --delete --stats /mnt/ /export/Bay4/

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