Angeregt durch diesen Beitrag hier und weil ich mir schön öfter eine flüssigere Bedienung sowie mehr Leistung beim Retro-Gaming gewünscht habe möchte ich nun auch von meinem bisher genutzten Raspberry Pi 3B (1GB) auf den Raspberry Pi 5 (8GB) upgraden.
Als Betriebssystem soll LibreElec 12.0.1 genutzt werden wie bisher auch. Ich bin am überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre das Retrogaming vom in Kodi integrierten Retroplayer auf eine dedizierte Installation von Batocera zu verlagern.
Via GPIO muss außerdem noch ein bereits vorhendenes DIY-Ambilight angeschlossen werden.
Wäre die hier genannten Komponenten für mein Vorhaben immernoch die vorrangige Empfehlung?
Wäre ein Dualboot mit LibreElec und Batocera in der Konstellation möglich?
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Zwischenzeitlich konnte ich mein Vorhaben auch umsetzen und möchte euch den Erfahrungsbericht dazu nicht vorenthalten.
Eingesetzt wurden die im Eingangspost vom Lehmden genannten Komponenten zusammen mit einen Raspberry Pi 5 (8GB). Als SSD sollte es eine WD Blue SN580 NVMe (500 GB) werden.
Die SSD sollte an sich mit dem aktuellsten Bootloader auch kompatibel sein.
Der Zusammenbau war relativ unspektakulär. Lediglich mit dem Flachbandkabel hatte ich etwas Schwierigkeiten bis ich erkannt hatte wie der Verschluss am Stecker auf den Platinen funktioniert. An dieser Stelle war die Anleitung etwas dürftig.
Der Plan war dann mittels SD-Karte über den RPi-Imager den Bootloader zu aktualisieren. Dann die SSD über ein externes Laufwerk mit PINN (für den Dualboot) zu bestücken. Anschließend wollte ich die SSD dann auf dem Pi verbauen, PINN booten und dort dann LibreELEC und Batocera installieren, die Boot-Einstellungen entsprechend meinen Wünschen anpassen und die für mein Ambilight erforderlichen Anpassungen vornehmen. Soweit die Theorie...
In der Praxis bin ich bis zum Einbau der SSD in den Pi gekommen. Dann ging nichts mehr. Wortwörtlich. Der Pi ließ sich nicht mal anschalten. Keine LED kein Signal. Nichts.
Auch nicht mit einem anderen Netzteil.
Daraufhin war meine Vermutung, dass der Raspberry defekt sein muss und wollte ihn bereits zurückschicken. Als ich dazu alles auseinandergelegt hatte dachte ich mir ich könnte das Teil nochmal allein, ohne irgendwelche Peripheriegeräte testen. Und tatsächlich: Der Pi lief.
Also habe ich Stück für Stück wieder alle Teile montiert um zu sehen wo der Fehler liegt. Aber auch als alles wieder zusammengesetzt war lief der Pi noch. Ich weiß bis heute nicht wo der Fehler lag...
Das war allerdings noch nicht das Ende der Reise. PINN wollte einfach nicht booten. Offenbar wurde die SSD nicht erkannt. Trotz aktuellem Bootloader, aktuellem PINN und den erforderlichen Anpassungen an der config.txt. Von SSD lief das System hingegen. Kurioserweise wurde die SSD dort erkannt. Aber nur sporadisch.
Nach etwas Recherche fand ich den Hinweis, dass es helfen könnte auch die Eeprom-Firmware aktualisieren. Aber auch das brachte keine Verbesserung.
Reset des Bootloaders über den PRI-Imager, Neupartitionierung der SSD über Linux (über den externen SSD-Adapter); alles brachte keine Verbesserung.
Mein nächster Ansatz war daraufhin die Firmware der SSD zu aktualisieren. Also SSD an einen Windows-Rechner und dort die Firmware aktualisiert. Anschließend wieder der Versuch PINN von der SSD zu booten.
Wieder wurde die SSD nicht erkannt. Als ich die SSD dann wieder an den Linux-Rechner hing, konnten auf einmal auch dort die Partitionen nicht mehr gelesen werden. Auch unter Windows nicht mehr.
Um es etwas abzukürzen: Der (schon etwas ältere) externe SSD-Adapter den ich verwendet hatte, hatte augenscheinlich ein Kompatibilitätsproblem mit der neuen Firmware.
Also habe ich einen anderen SSD-Adapter beschafft. Nun wurde die SSD wieder sauber unter Windows und Linux erkannt. Am Raspberry aber weiterhin nur sporadisch.
Nach weiterer Recherche deutete alles darauf hin, dass der Controller der SSD anscheinend doch nicht mit dem HAT kompatibel war. Zum Test bestellte ich eine Kingston NV3 (500GB).
Damit lief der Boot von PINN zum ersten Mal reibungslos durch. Man muss hier wirklich aufpassen eine SSD mit dem richtigen Controller zu bekommen. Teilweise werden gleiche Modelle mit unterschiedlichen Controllern verkauft, oder auf den Modellen einer Serie mit unterschiedlicher Kapazität werden unterschiedliche Controller verwendet.
Das war allerdings auch noch nicht das Ende der Reise. PINN ließ sich zwar booten, und dort auch Libreelec und Batocera installieren. Der anschließende Boot von LibreElec zeigte dann aber nur ein seltsames Standbild an. Den Grund habe ich schnell herausfinden können: Das Image das in PINN geladen wird war nicht das aktuelle LibreElec 12.0.2 sondern noch Version 12.0.1 die diesbezüglich in Verbindung mit den noch relativ neuen Raspberry Pi 5 in der 8 GB Variante noch einen Bug hatte. Nachdem ich das System etwas hatte laufen lassen und dann neu startete wurde durch die automatische Updatefunktion in LibreElec dann die Aktualisierung auf die neuere Version durchgeführt und die Anzeige passte endlich.
Weiter gings mit dem Test von Batocera. Hier brach der Bootvorgang gleich zu Beginn mit einem Fehler ab. Sehr ernüchternd. Es folgte wieder eine Suche nach der Fehlerursache.
Auch hier war der Grund ein veraltetes Image, dass noch nicht mit dem neuen D0-Stepping der 8GB-Modell zurecht kam. Hier werde ich warten bis PINN dahingehend ein Update bekommt.
Unterm Strich läuft LibreELEC nun wie gewünscht. Auch beim Boot über PINN, was mir die Möglichkeit zum Dualboot mit Batocera eröffnet, sofern das zugehörige Image meine Hardware in Zukunft dann unterstützt. Geplant ist dann über eine Schaltfläche in LibreElec einen Befehl aufzurufen, der den RPi neu startet und Batocera lädt.
Auch Hyperion läuft sauber. Hier musste ich nur das usb_max_current_enable=1 setzen, damit die Verbindung zum externen USB-Grabber nicht immer wieder abbricht.