wobei ich nicht verstehe warum ich dafür wieder ein extra Programm laufen lassen muss?
Die "normale" Datenbank von Kodi ist eine SQLite Datenbank. Das ist auch eine SQL Datenbank, ganz ähnlich wie MySQL. SQL steht für "Simple Query Language" zu Deutsch etwa "Einfache Abfragesprache". Die Befehle, mit denen man die Daten aus der DB abfragt sind sich bei SQLite und MySQL ziemlich ähnlich (aber nicht identisch).
SQLite hat Vorteile gegenüber MySQL. Zum einen liegt die Datenbank als eine einzige Datei vor. Es reicht eine DLL, um die Datenbank verwenden zu können. Man braucht also keinen eigenen Datenbank- Server wie es bei fast allen anderen Datenbanken, so eben auch bei MySQL/MariaDB der Fall ist. Und sie ist sehr schnell.
Der große Nachteil von SQLite ist aber, man kann (darf) immer nur von einem Klient gleichzeitig darauf zugreifen. Sonst kann man im schlimmsten Fall die DB sogar zerstören. In der Regel ist die Datenbank- Datei aber einfach gelockt, so das man vom "zweiten" Klienten aus erst gar nicht darauf zugreifen kann. SQLite ist konzeptionell nun mal nicht für Multi- User ausgelegt. Dafür gibt es eben andere DB Systeme wie MySQL.
Deswegen ist es sehr problematisch die "normale" Kodi DB zu sharen. Nicht unmöglich, aber sehr problematisch, aufwändig und auch "gefährlich". Da ist es ungleich einfacher und sicherer statt SQLite MySQL zu nutzen, wenn man von mehreren Kodi Klienten auf dieselbe DB zugreifen will. Wäre SQLite Multi- Klient fähig würde niemand auf die Idee kommen, für Kodi MySQL zu verwenden. Aber das ist nun mal nicht der Fall. Leider gibt es da technische Hürden, die man nicht einfach so überwinden kann.
Oder man nutzt Jellyfin (bzw. Emby, ich würde für den Neueinstieg aber Jellyfin empfehlen) über das Webinterface. Dann hat man eine Anwendung und kann diese von jedem browserfähigen Gerät abrufen. Wenn mans dann noch per Docker installiert (muss man außer Anleitungen Schritt für Schritt durcharbeiten fast nix können), dann kann sich sogar Watchtower um die Updates kümmern.
Ja klar, kann man machen. Dann nutzt man aber nicht mehr Kodi, sondern Jellyfin (Jellyfin wäre auch das, was ich dann nehmen würde, da Open Source). Doch das ist nicht dasselbe. Jellyfin ist viel simpler um nicht zu sagen primitiver im GUI. Mag ja heute "modern" sein, aber mir gefällt das einfach nicht. Ich will die "schöne" Oberfläche von Kodi haben. Wenn der Smart TV eine Jellyfin App hat oder sie sich dort installieren lässt, schön. Aber die Nutzung eines Web- Browsers auf einem TV ist, mit Verlaub, alles andere als komfortabel oder gar ansprechend.
DLNA ist echt begrenzt in seinen Möglichkeiten.
Ja, ich weiß. Um aber einfach Videos auf dem Smart TV abzuspielen und zu merken, was man sich schon mal angeschaut hat, reicht es. Film- Poster zeigt DLNA ebenfalls an. Dafür ist es praktisch allgegenwärtig und wirklich jedes Gerät kann damit problemlos umgehen. Einfach halt... Wenn der Smart TV eine DLNA App hat, aber keine Jellyfin/Emby/Plex App, dann ist DLNA sogar erheblich angenehmer als das herum murksen im Web Browser nur mit einer Fernbedienung. Klar kann der Jellyfin Server auch als DLNA Server fungieren, genau wie der Windows Media Player oder Kodi. Übrigens nutze ich auf dem Smartphone tatsächlich DLNA (mit Kodi als DLNA Server) und nicht etwa die Android Version von Kodi. BubbleUPnP finde ich auf dem Smartphone einfach viel geschickter zu bedienen als Kodi, was für den "Big Screen" konzipiert ist.
Auch andere Informationen wie die Synchronisation, welche nur einmal anfallen würde und inzwischen "geschwind" gemacht ist
Na ja, "geschwind" ist relativ. Hat man nur eine Handvoll Filme, dann ist das sicher "geschwind" erledigt. Bei meiner Medien- Bibliothek dauert das extrem lange, bevor ich anfangen kann, endlich mal was zu gucken. Die Synchronisation wird nur einmal gemacht? Wie bekommt Kodi dann mit, wenn man neue Filme/Serien in die Bibliothek aufgenommen hat? Mache ich fast täglich. Wenn ich den Import am Desktop, von wo aus ich die neuen Medien ohnehin immer in die Bibliothek verschiebe, anstoße, so sind die neuen Sachen schon vorhanden, wenn ich Kodi am TV einschalte. Deswegen habe ich hier extra einen Kodi Klienten installiert. Na gut, der Klient am Desktop dient auch zum Testen von neuen Addons oder Systemen wie Jellyfin und zum Modden von Skins u.ä. Nur als Medienplayer nutze ich Kodi hier eigentlich gar nicht. Ich muss ja nur auf einem Klienten den Refresh anstoßen, damit die Neuheiten auf allen Klienten verfügbar sind. Bei Jellyfin muss ich den Import auf dem Server anstoßen (egal ob manuell oder irgendwie automatisch) und anschließend das irgendwie in jeden Kodi Klienten rein bekommen. Wie gesagt, nur dann, wenn man die Kodi- eigenen Module verwenden will und sich nicht auf ein Addon, unter dem dann alles zu finden ist, begrenzt, wobei die Kodi DB (also Filme und Serien Menüpunkte) dann gar nicht genutzt wird. Dann kann ich aber gleich die Jellyfin App nutzen und mir den Aufwand mit Kodi komplett sparen. Wenn das gewünscht ist, kein Thema. Hat dann aber mit Kodi (um das es in diesem Forum eigentlich gehen sollte) gar nichts mehr zu tun.
Warum das Hantieren mit Jellyfin/Emby/Plex und zusätzlich Kodi "einfacher" sein soll, als das Hantieren nur mit Kodi werde ich aber mein Lebtag nicht begreifen. "Einfacher" kann das höchstens dann sein, wenn man Kodi "einfach" weg lässt. Doch wenn ich mir die Konfiguration vom Emby/Jellyfin Server so anschaue, dann ist das alles andere als "Einfach". Ich fand es unglaublich schwer, dem System halbwegs das beizubringen, was ich haben will. Emby weiß nämlich sowieso alles besser. Bei Jellyfin hat das wenig überraschend genau so umständlich ausgesehen. Kodi ist in der Grundeinstellung viel näher an dem, was ich will als Jellyfin. Und sooo lange ist das noch gar nicht her, seitdem ich mir es das letzte Mal angeschaut habe. So gewaltig veraltet können meine eigenen Erfahrungen also gar nicht sein.