Vom Beamer zum 100-Zoll-TV – und jetzt endlich Ambilight richtig! (Projektvorstellung)

  • Hallo zusammen,

    einige von euch erinnern sich vielleicht noch an meinen früheren Thread, in dem ich lange überlegt hatte: Beamer oder großer TV?

    Wie meine alten Mitleser wissen, war am Ende der Beamer zu laut und unflexibel – also wurde es der Hisense 100U7KQ, ein 100-Zoll-TV, der seitdem bei mir im Wohnzimmer hängt.

    Jetzt war es an der Zeit, ihm ein ordentliches Ambilight-System zu verpassen – und das war ein spannender Weg mit einigen Umwegen, die ich hier gern teile. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen, der selbst gerade plant.


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    1. Erste Idee: WS2811 (24V, 60/m)

    Hatte ich noch herumliegen. Aber:

    Bei 24V steuern 6 LEDs immer zusammen

    Also nur 10 steuerbare Pixel pro Meter – für Ambilight bei 100" einfach viel zu grob → Verworfen


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    2. Dann: SK6812 RGBW (12V)

    RGBW war verlockend, 12V wegen Spannungsverlust auch gut

    Aber: Diese Streifen steuern meist 3 LEDs pro IC, also wieder keine echte Pixelauflösung

    Und: Stromverteilung bei 12V trotzdem aufwändig

    → Verworfen


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    3. Kurz vor dem Ziel: SK6812 RGBW (5V)

    Top Farben, jede LED einzeln steuerbar, RGBW = echtes Weiß

    Aber: Hoher Strombedarf

    Sehr anfällig für Spannungsverlust über die 8m Strecke → viele Einspeisepunkte nötig

    → Fast genommen, aber nochmal überdacht


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    Finale Wahl: LC8816E RGBW (12V, 60/m)

    Genau das, was ich gesucht habe:

    RGBW → farblich sauber + echtes Weiß

    Einzeln adressierbar trotz 12V!

    Weniger Spannungsabfall, dafür aber echte Pixelauflösung → Entscheidung gefallen


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    Netzteil & Sicherheit:

    Habe mich für ein 400W lüfterloses IP67-Netzteil mit festen Kabeln entschieden (Marke: BRIMETI, Amazon)

    Kein Basteln, stolpersicher & kindersicher

    Passive Kühlung, leise, zuverlässig

    Stromversorgung wird an mind. 3–4 Punkten eingespeist, GND durchgehend verbunden


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    Controller & Software:

    Als Controller kommt ein ESP32 S2 Mini mit WLED zum Einsatz

    Hyperion läuft auf meinem Ugoos AM6B+, dort wird bei lokalen Inhalten direkt über den internen Screen Grabber das Bild gegriffen

    Für Netflix, Prime & Co. nutze ich eine waipu.tv Box

    Deren Signal wird über einen HDMI-Grabber abgegriffen, der an einem EZCOO HDMI-Splitter hängt

    Der Splitter ist am HDMI Out 2 meines AV-Receivers angeschlossen und täuscht per EDID ein sauberes Signal vor, damit der HDMI Out 1 (zum TV) nicht beschnitten wird

    Das Umschalten zwischen internem und HDMI-Grabber passiert automatisch über Home Assistant – läuft bereits zuverlässig in meinem alten Setup


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    Aktueller Stand:

    Alle Komponenten sind bestellt. Sobald alles angekommen und aufgebaut ist, folgen hier natürlich Fotos, Eindrücke und ggf. erste Tests.

    Falls jemand ähnliche Projekte umgesetzt hat, Tipps hat oder Fragen – ich freue mich auf den Austausch!

  • Bei der Verdrahtung möglichst nah den ESP und die LEDs verbinden.
    Oder die erste LED direkt dort am ESP verbinden und danach den Stripe.
    Aus dem Grund gibt es in WLED den Punkt: "erste LED überspringen".
    Ich würde sogar behaupten, dass man sich dann Level-Shifter und den Kondensator sparen kann (habe ich bei mir so gemacht).

    Deine LEDs kannte ich noch gar nicht. Interessante Dinger.
    Kräftige 12V Netzteile sind leichter zu finden als 5V.
    Oder einfach gesagt: hat man ggf noch irgendwo.

  • Ja, den Draht zum ESP halte ich schon immer sehr kurz – ich brauchte auch noch nie einen Level-Shifter.

    Die LEDs kannte ich vorher auch nicht, wurden mir im Hyperion-Forum empfohlen. Das größte Problem bei 8 m LEDs mit 5 V ist eben die Stromversorgung.

    Ich hatte schon zwei Netzteile eingeplant, weil alle größeren mit Lüfter waren.

    Mit 12 V ist ein passendes Netzteil eigentlich kein Thema.

  • Nein, selbstverständlich nicht.

    Das Netzteil ist schon vor einiger Zeit eingetroffen, die LEDs leider erst gestern. Ob ich es jetzt am Wochenende schaffe, kann ich nicht versprechen. Aber nächste Woche habe ich ein langes Wochenende – da auf jeden Fall.

    Da das Netzteil, das ich ausgesucht habe, leider von einem typischen chinesischen Hersteller stammt, möchte ich mir zunächst mit drei Lastwiderständen eine Schaltung aufbauen, um das Netzteil ausgiebig zu testen. Die Widerstände sind leider noch nicht da. Danach kommen die LEDs dran.

    Ich schicke heute Abend aber mal ein paar Fotos von den Teilen, damit nicht zu viel Langeweile aufkommt.

  • So, hier ist das ganze Sammelsurium.

    Da ich der Meinung bin, dass man nie genug WLED-Controller haben kann, habe ich gleich mehrere bestellt.

    Da 5 Meter nicht reichen, habe ich gleich 10 m bestellt.

    Hier dann noch das Netzteil – laut Angabe soll es 400 W bei 12 V leisten.

    Da ich dem aber nicht traue, möchte ich zunächst eine Schaltung mit drei 1-Ohm-Widerständen bauen.

    Mit den Schaltern möchte ich die Widerstände nach und nach zuschalten

    und dann mit zwei Messgeräten Strom und Spannung prüfen.

    Die Schaltung dazu will ich morgen auf der Arbeit bauen – das Ganze soll auf einer 5 mm dicken Aluplatte aufgebaut werden. Die soll gleichzeitig als Kühlung für die Widerstände dienen.

    Wenn das Netzteil dann die versprochenen Werte liefert, darf es an meine LEDs.

    Ansonsten geht es zurück, und ich muss mir etwas anderes suchen.


    Wenn das zu viele Bilder sind, sagt einfach Bescheid – dann lösche ich ein paar und halte mich künftig etwas zurück.

  • Also dem Kabel des Netzteiles auf der Niedervoltseite traue ich nicht. Das sind doch höchstens 0.75mm² Querschnitt und da sollen 33A (bei maximaler Belastung) durch?

    AZi (DEV): Nexus auf LibreElec | Asrock J4205 | 4 GB RAM | 128 GB Sandisk| Rii mini
    DEV: PC Ubuntu 20.04 | Matrix
    AZi: Tanix TX3 | Android/CoreElec Dualboot (EMMC), Nexus
    WoZi: Nexus auf LibreElec | Asrock J4205 | 4GB RAM | 128 GB Sandisk SSD | Atric IR | URC7960

    NAS: unRaid, 3x6TB, 2x12TB | TV-Server: Futro S550 mit Hauppauge QuadHD DVB-C
    PayPal: paypal.me/pvdbj1

  • Ich lach mich schlapp – meinst du, da habe ich drauf geachtet?

    Hab jetzt nachgeschaut: Es ist 1 mm², also eigentlich maximal 10 A. Das ist schon lächerlich.

    Daher kann ich mir die Tests sparen und es gleich zurückschicken. Die Testschaltung baue ich aber trotzdem schon mal zusammen – fürs nächste Netzteil.

  • Ich will hier ebenso dran bleiben. [ag]

    Edit:
    Rein weg von der Berechnung hätte ich selber auch 6 qmm erwartet, aber das scheint es nicht zu brauchen. Wenn ich mit das Pendant von Mean Well anschaue HLG-600H-12A ist hier nur eine AWG14 Leitung verbaut, welche 2 qmm entspricht und Mean Well vertraue ich dort schon.

    NAS: Gehäuse: Jonsbo G3, Mainboard: MSI B460M PRO, CPU: Intel Pentium G6400, OS: OMV 6

    Client: NVIDIA Shield Pro 2019

    Einmal editiert, zuletzt von bennySB (21. Mai 2025 um 21:03)

  • Das Mean Well hat aber 2×2 AWG 14, das entspricht etwa 4,16 mm² – also schon eine ganz andere Hausnummer.

    Aber der Preis leider auch. 😅

    Also ein enormer Unterschied zu 2×1 mm² – da liegen Welten dazwischen, gerade was Strombelastbarkeit und Spannungsverlust angeht.


    Edit:

    Ich hab mich jetzt für das Mean Well LRS-350-12 entschieden. Das sollte reichen und im normal Fall sollte der lüfter auch nicht anspringen.

  • So, etwas spartanisch aufgebaut – aber es funktioniert.

    Leider hatte ich nur blaue, passende Prüfbuchsen.

    Klemme 1 und 7 sind für die Spannungsmessung, Klemme 2 und 4 sind in Reihe für die Strommessung.

    Jetzt, wo ich doch ein Mean Well habe, ist das Ganze eigentlich überflüssig – aber es hat eben auch Spaß gemacht. 🤣

  • Mal eine Zwischenfrage:
    Mit den großen Geschützen die Du hier auffährst muss ich doch mal fragen mit welchem Stromverbrauch rechnest Du denn für das Ambilight? :/

    Bei meinem"alten" 65"-Philips-TV waren dass nur ein paar Watt differenz zwischen Ambilight EIN/AUS.

    Linux-VDR auf Basis Ubuntu-22.04 mit yaVDR-0.7-ansible und KODI-21.x

    Android + CoreElec auf Dune HD Homatics Box R4K+ zur Wiedergabe von Medien + Streamingdiensten mit Dolby-Vision
    Denon AVC-X4800H ... SONY XR-75-X95L ... vorher Philips-TV 65PUS7601

  • Was ich so finden kann, werden sie bei der 60/m Variante mit 18W/m angegeben. Also bei 8m dann 144 Watt.

    NAS: Gehäuse: Jonsbo G3, Mainboard: MSI B460M PRO, CPU: Intel Pentium G6400, OS: OMV 6

    Client: NVIDIA Shield Pro 2019

  • Maximal 180 W mit Verlustleistung – das habe ich einkalkuliert.

    Das 400-Watt-Netzteil hatte ich ursprünglich gewählt, weil es das einzige in dem Preisbereich war, bei dem die Zuleitung fest integriert ist – und genau das wollte ich eigentlich.


    Das Mean Well, für das ich mich jetzt entschieden habe, wurde es, weil es bei eBay gerade für 32 € inkl. Versand angeboten wird.

    Und bei der vorhandenen Leistungsreserve sollte der Lüfter gar nicht erst anspringen.

  • aber diese 180W werden nie erreicht da du nie alle farben gleichzeitig auf voller Leistung haben wirst :)

    es sind die kleinen Dinge, alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten. Einfache Taten aus Güte und Liebe.


    Dune HD ATV14 | Pioneer A 504R Bj. 96
    OMV NAS - NAS | Emby Server | LogitechMediaServer
    3x Logitech SqueezeBox & 3x RasPi PiCorePlayer
    Unifi Netzwerk | Sophos XGS Firewall | Agfeo TK | Kentix Security
    Loxone SmartHome

  • Ja, aber auch 144 W sind 12 Ampere – und das ist zu viel für 2×1 mm².

    Da es auch mal vorkommen kann, dass WLED abstürzt oder ähnliches passiert und dann dauerhaft alles weiß leuchtet, möchte ich etwas Sicherheit einplanen.

  • Ich muss euch leider um mindestens eine Woche, wenn nicht sogar zwei, vertrösten.

    Als ich heute anfangen wollte, ist mir aufgefallen, dass meine Wandhalterung gar nicht für meinen Fernseher mit 72kg ausgelegt ist. Amazon hatte damals fälschlicherweise 69kg angegeben, und meine Halterung ist nur bis 70kg zugelassen. Ich glaube zwar nicht, dass die 2kg einen riesigen Unterschied machen, aber ich möchte hier lieber auf Nummer sicher gehen.

    Wenn so ein 100-Zoll-Gerät von der Wand fällt, ist der Schaden vermutlich noch das geringste Problem – gerade wenn jemand davor steht oder ein Hund dort liegt.

    Die neue Halterung kommt leider erst am Montag, und hier vor Ort hat sie niemand vorrätig. Daher muss ich am nächsten Wochenende erst einmal den Fernseher abhängen, die neue Halterung anbringen und ihn wieder aufhängen.

    Bis dahin wird der Schwenkarm definitiv nicht genutzt.

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