Sat>IP Server mit DVBT

  • Schönen guten Abend,

    ich schaue momentan über meinem Sony Android TV aus dem Jahr 2017 TV. Und zwar über DVBT2 sowie über DVBS2.
    Desweiteren nutze ich Kodi als Emby Client, um Filme und Serien über meinen Medienserver zu schauen.

    Jedoch hängt der TV nun manchmal, auch Kodi hat hin und wieder Probleme, vermutlich ist einfach der TV, bzw. die laufende Android Version (7.0) zu langsam. Updates gibts keine mehr.

    Nun hätte ich mir folgendes überlegt:
    Ich lege mir einen Firestick 4k zu, auf dem ich Kodi laufen lasse, der Stick ist sicherlich schon leistungsfähiger als mein TV.

    Ich möchte aber auch gerne TV über Kodi guggen. Da dort auch die Umschaltzeiten vermutlich kürzer sind als bei meinem TV.
    Was benötige ich nun alles, um über Kodi Dvbt und dvbs zu schauen?
    Der Digibit R1 kann ja kein DVBT.
    Welche Alternative würde es da noch geben?

    Vielen Dank und schönen Abend!

  • Irgendwo müssen Tuner dran. Digibit wäre eine "Stand-alone" Lösung (ein eigener Server sozusagen). Aber Du hast Recht: Die kann nur DVB-S.

    Dann ginge es "Server-seitig", wenn Du z.B. ein NAS hast oder einen Server. Dort könnte man Tuner von Digital Devices einbauen (gibt es mit DVB-S und -T, aber recht teuer) und TVH drauf laufen lassen. Dann könntest Du per Kodi auf dem Firestick darauf zugreifen. Oder, Du nutzt USB Tuner, die Du an den Server hängst und von dort streamst.

    Alternativ, kannst Du anstatt des Firesticks einen Client nehmen, der Tuner hat oder an dem Du Tuner anschliessen kannst. Das wären dann in der Regel auch USB Tuner.

    Was Du auch noch machen könntest, wäre einen "Mini-Server" aufzusetzen, z.B. einen RPi4 mit TVH drauf, und dort USB Tuner anschliessen. Dann streamst Du halt von dort auf Deinen Firestick.

    Wenn Du schon einen Server/NAS hast, wäre das sicher am besten...

    Server: DIY NAS / Media Server w/ i3-8100, 32GB RAM, 4x6 TB WD Red in Raid5, DD Cine S2 + 3 x DuoFlex, OMV w/ Emby, TVheadend, Oscam fully dockered
    Living Room: NVIDIA Shield TV Pro 2019, Panasonic DP-UB9004, NAD 758v3, LG OLED 65 B7, L/R B&W CM10, B&W C S2, B&W ASW10 CM, SL/SR Elac WS 1445, HL/HR Dali Alteco C1
    Kids Room: Xbox One X w/ Kodi, Panasonic Viera TX-P50 Plasma

  • Ich möchte aber auch gerne TV über Kodi guggen. Da dort auch die Umschaltzeiten vermutlich kürzer sind als bei meinem TV.

    Das kann ich mir nicht vorstellen, dass das klappen kann. Jedenfalls wäre das für mich nicht plausibel. Kodi ist auf Zuspieler des DVB Signals angewiesen, direkt kann es ja nicht auf die Tuner zugreifen. Prinzipbedingt fügt jeder Zuspieler eine Latenz hinzu. Der lässt einen Puffer vollschreiben mit den DVB-Daten vom Tuner und wandelt (typischerweise) diesen Puffer in geeignetes Ausgabeformat - wartet vielleicht auch noch nächsten I-Frame ab (das macht der Fernseher auch, aber Ton fängt vielleicht schon an). Dann wird der verschickt. Bei Kodi wird das in einen Eingabepuffer geschrieben, und von dort dargestellt.

    Mit SAT>IP Server habe ich keine Ahnung, aber tvheadend verlängert bei mir das Zappen, genauso wie Streaming von einer Enigma2 Box.

    Wie lange dauert denn bei deinem TV das Umschalten?
    Geht es um verschlüsselte Sender? Da kann es leicht länger dauern, als bei anderen. Du erwähntest DVB-T2, das sind private Sender ja immer verschlüsselt. Erfordert dann zum Streamen noch besonderes Gebastel (z.B. mit OSCAM). Das kann leicht die Latenz / Zapp-Zeit weiter verlängern.

    Ich habe auf meiner Enigma2-Box kein DVB-T2, aber nach meinem Verständnis können die auch das Streamen. Allerdings sind Eningma2-Boxen oft nicht sehr resilient beim Streamen gegen Störungen. Das wird der pure DVB-Stream weitergegeben, ohne wirkliches Protokoll außenrum. Geht hier zuverlässig meist nur mit LAN. (Auch wenn andere Streams gleicher oder höherer Bandbreiten-Anforderung über WLAN zuverlässig funktionieren).

    Ich will damit nicht sagen, dass es grundsätzlich schlecht wäre, mit Kodi fernzusehen. Aber wenn das primäre Ziel ist, Umschaltzeiten zu verkürzen, wird das kaum klappen (außer die jetzige Methode ist irgendwie ganz schlecht ...)

    Kodi 21.0, 17.6, 20.5, 16, 20.5 on Windows 11 Pro, Android 6, Android 12, FireTV Box 2nd Gen, FireTV 4k Max 2nd Gen
    Media on NAS, OpenMediaVault 6 (Debian Linux).

  • Afaik geht DVB-T2 mit Oscam garnicht. Aber ich habe es auch nicht ausprobiert.
    Das bedeutet das man über DVB-T2 endweder nur die ÖR empfangen kann, welche man aber zum Beispiel auch mit der Kodinerds M3U via Internet Streamen kann oder ein offizielles Abspielgerät inkl. Abo braucht.

    Aber wieso soll es überhaupt DVB-T2 sein wenn schon DVB-S vorhanden ist. Darüber kommt doch eh alles rein.

  • Vielen Dank für eure Antworten!

    Also ich benötige DVBT2, da ich in Südtirol wohne, und nur über den lokale Sender (wenig genutzt), und ORF sowie SRF Sender und öffentliche Sender aus Deutschland, wie ZDF.
    Muss mal schauen ob ich ZDF und ARD auch über Sat in HD erhalte, ORF und SRF jedenfalls nicht.

    Mit den Umschaltzeiten schauts so aus, dass der TV manchmal ziemlich träge läuft, vorallem beim Unschalten von DVBt aus DVBs, ist wohl dem Android System geschuldet. Ansonsten läuft der Sony TV ja klasse, nur eben das Android Systen dafür war noch nicht ganz ausgereift, bzw. die Hardware dafür wohl zu schwach.

    Deswegen möchte ich alles über Kodi machen, wenn dies möglich ist, und nicht mit allzu großen Kosten verbunden ist.

    @M4tt0
    Vielen Dank für die Erleuterung der verschiedenen Varianten. Wäre es sinnvoll einen Digibit R1 für Sat zu nehmen, und für DVBT2 was anderes?
    Was wäre denn die beste Lösung ohne allzu viel gebastel?

    Verschlüsselte Sender nutze ich gar keine, nur DAZN Deutschland, und auch das ginfe über Kodi.

    Schönen Tag wünsch ich euch!

  • Afaik geht DVB-T2 mit Oscam garnicht.

    ACK. Das hatte ich durcheinander gebracht. Einen (1) Sender kann man wohl schauen/aufnehmen/streamen mit CIplushelper (aber nicht einen schauen einen anderen streamen, wenn beide verschlüsselt sind).

    @milan1899, ja, macht schon Sinn in der Situation mit DVB-T. Ist in Süddeutschland (wo ich früher wohnte) auch nicht anders - OTA gehen das SRF und ORF (und die bieten meines Erachtens gutes Programm, im Ggs. zu DE oft Mehrkanal-Ton, ...). ORF und SRF sollte man mit einer Enigma2-Box streamen können, oder mit tvh. Ich denke aber, dass Zappen i.d.R. langsamer wird. Tunerwechsel mag ne Ausnahme sein, wenn das dein TV außerordentlich langsam macht.

    Bessere Zappzeiten wird du da sicherlich kriegen, wenn du ne E2 Box mit Sat und DVB-T2 Tuner direkt an den Fernseher anschließt, ohne den Kodi-Umweg.

    Kodi 21.0, 17.6, 20.5, 16, 20.5 on Windows 11 Pro, Android 6, Android 12, FireTV Box 2nd Gen, FireTV 4k Max 2nd Gen
    Media on NAS, OpenMediaVault 6 (Debian Linux).

    2 Mal editiert, zuletzt von buers (31. Januar 2022 um 14:09)

  • @milan1899 Es ist wirklich schwer, Dir da Ratschläge zu geben. Basteln musst Du in jedem Fall. Und Dein Setup ist nicht einfach. Ist ein wenig wie Pest oder Cholera:

    • Ich bin ein riesen Freund der Digibit. Lief bei mir jahrelang, aber dann hast Du kein DVB-T. Und wenn Du das haben willst, fällt die Digibit m.E. weg, weil Du sonst immer noch einen Server bzw. Client brauchst, der Dir DVB-T liefert. Und wenn Du den hast, kann der gleich auch DVB-S mitversorgen.
    • Ich bin kein grosser Freund von USB-Tunern. Da musst Du schauen, welcher Treiber auf welchem System unterstützt werden. Aber wenn Du gute PCIe Tunerkarten haben willst, wie die Digital Devices, die DVB-S und -T in sämtlichen Kombinationen können, brauchst Du einen Server mit PCIe-Slots. Wenn Du den nicht hast, kostet das viel Zeit und Geld. Macht für schnellere Umschaltzeiten m.E. auch keinen Sinn.


    Bleiben mir noch zwei Kodi-Ideen:

    • Es gibt von Digital Devices den Octopus NET M4. Das ist ein Standalone-Netzwerkserver, so eine Art Premium-Digibit, und soll DVB-S und DVB-T im Mischbetrieb können. Sicher nicht billig das Ding, aber die Komponenten sind gut, insofern "sollte" das laufen, wobei ich das noch nie im Einsatz gesehen habe. Dann bräuchtest Du "nur" noch einen TVH-Server. Das ginge entweder über einen RPi als Server (der würde die Octopus Net erkennen) oder über Integration im "Client". Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob der Firestick das kann. Wenn nicht, vielleicht lieber einen Odroid N2 mit CoreElec als Client an den Fernseher. Der kann auch den TVH-Server (und -Client)-Part übernehmen. Oder: Dein Fernseher empfängt schon Sat>IP. Dann geht das vielleicht sogar direkt. Kannst nur nichts aufnehmen.
    • Ansonsten, wäre mein Ratschlag: RPi4, nach kompatiblen USB-Tunern suchen (1x DVB-S, 1xDVB-T), und damit "anfangen". Wenn es nicht läuft und Du die Lust am Basteln verlierst, verkaufst Du den Kram wieder und hast zumindest nicht viel Geld verbrannt. Und wenn es läuft, kannst Du mit weiteren USB-Tunern aufrüsten.


    @buers gute Idee mit der E2 Box ist aber ganz, ganz sicher weniger Gebastel... ;)

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  • Vielen Dank für eure Antworten!!

    Nun habe ich noch ein wenig die älteren Threads hier im Forum durchstöbert, und bin auf einen interessanten Thread gestolpert.
    Wenn ich das richtig verstehe: Der Digibit R1 hat ja 4 Tuner. Das heißt es müssen 4 Sat Kabel vom Verteiler, oder direkt vom LNB zum Digibit. Dieser kann 4 Mux weitergeben an Clients. Wenn nun z.B. RTL geschaut, auf einem weiteren Client RTL2 geschaut, sowie auf einem 3. Client SuperRTL aufgenommen wird, dann wird nur ein Tuner des Receivers verbraucht, da alle im selben Mux liegen oder? Verbrauchen nur Aufnahmen auch schon einen Tuner des Digibits? Logischerweise schon oder?

    Nun möchte ich einmal mit Sat anfangen, und dieses übers Netzwerk verteilen, da es ohne DVBT einfacher geht. DVBT kann ich dann immer noch mit einem seperaten Receiver upgraden.
    Was würdet ihr von der Lösung halten, eine gebrauchte Digibit R1 für unter 100€ zu erwerben, diese als Receiver verwenden. Dann über einen TVH Server die Sender dann an die Clients weiterzuspeisen? Möchte als Clients vorzugsweise FireTV Sticks einsetzen, am HauptTV eventuell eine Nvidia Shield.
    Nun bietet sich an den TVH Server entweder auf meinem Windows Media Server einzurichten, diesen Server lasse ich momentan aber nur bei Bedarf laufen, wenn ich Filme oder Serien über Emby streame, also jeden Tag am Abend.

    Oder wäre es sinnvoller einen Raspberry als TVH Server einzurichten, schafft es dieser aber mehrere Sender gleichzeitig auf verschiedenen Clients abzuspielen, oder ist die Performance dafür zu schwach?

    Ist ein interessantes Thema, also IPTV, sicherlich nicht ein Muss, aber mit dem verkac... Sony-Android auf meinem TV macht es so langsam keinen Spaß mehr TV zu guggen, deswegen möchte ich eben alles in Kodi machen. Nur IPTV ist leider nichts, da wir hier in Italien zwar deutsche Sender über Satelliten erhalten, jedoch über Internet werden diese blockiert. Geoblocking halt.

    Wünsche allen noch einen schönen Abend!!
    LG

  • Wenn ich das richtig verstehe: Der Digibit R1 hat ja 4 Tuner. Das heißt es müssen 4 Sat Kabel vom Verteiler, oder direkt vom LNB zum Digibit. Dieser kann 4 Mux weitergeben an Clients. Wenn nun z.B. RTL geschaut, auf einem weiteren Client RTL2 geschaut, sowie auf einem 3. Client SuperRTL aufgenommen wird, dann wird nur ein Tuner des Receivers verbraucht, da alle im selben Mux liegen oder? Verbrauchen nur Aufnahmen auch schon einen Tuner des Digibits? Logischerweise schon oder?

    Ja, der Digibit R1 hat 4 Tuner. Wenn Du ein normales Quattro oder Quad LNB hast, brauchst Du vier Kabel. Wenn Dein LNB Unicable kann, reicht eines. Aber egal wie, die/das Kabel muss vom Sat Verteiler bzw. LNB an die Digibit. Dann hast Du 4 Tuner zur Verfügung.

    Das mit den Muxes ist auch richtig: Jeder Tuner macht einen Mux auf. Wenn mehrere Sender auf einem Mux liegen, gehen die parallel (egal ob Live-TV oder Aufnahme). Wenn nicht, wird ein anderer Tuner beansprucht. Und ja, Aufnahmen sind genau wie Live TV und brauchen insofern einen Tuner, es sei denn der Mux wird "geteilt".

    Zum Setup: Wenn Du schon einen Windows-basierten Media Server hast, würde ich definitiv den als "Backend" für Dein Fire-TVs nutzen und keinen "weiteren" Server installieren. Dann ist das Linux-basierte TVH vielleicht gar nicht der richtige Weg für Dich. Mit Windows Servern kenne ich mich allerdings nicht aus. Ich glaube DVB Viewer läuft auf Windows. Schau vielleicht mal, ob Du dazu was findest. Insbesondere, ob das mit der Digibit läuft. Wie gesagt, die Digibit ist eine feine Sache, weil Du niemals Treiber-Probleme haben wirst und das Ding echt zuverlässig läuft.

    Trotzdem auch nochmal zurück zu @buers: Wenn es Dir primär um Umschaltzeiten gehst, fährst Du mit einer E2-Box vermutlich besser... ;)

    P.S.:

    • RPi4 ist nicht zu schwach, mehrere Clients zu bedienen, wenn Du eine Digibit betreibst. Mit USB Tunern weiss ich das nicht. Das hat bei älteren RPIs schon mal Ärger gemacht wegen mangelnder Bandbreite.
    • IPTV geht auch in Italien, wenn Du einen VPN benutzt, der im "richtigen" Land sitzt. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

    Server: DIY NAS / Media Server w/ i3-8100, 32GB RAM, 4x6 TB WD Red in Raid5, DD Cine S2 + 3 x DuoFlex, OMV w/ Emby, TVheadend, Oscam fully dockered
    Living Room: NVIDIA Shield TV Pro 2019, Panasonic DP-UB9004, NAD 758v3, LG OLED 65 B7, L/R B&W CM10, B&W C S2, B&W ASW10 CM, SL/SR Elac WS 1445, HL/HR Dali Alteco C1
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