[blog] Da geht noch mehr

  • [c&p aus dem maker-blog]

    Heute mal kein Projekt im eigentlichen Sinn.
    Eher ein Versuch, etwas optimistisch zu bleiben.

    Wir, als Individuen, werden schon sehr früh in die Richtung gebracht, um später zu funktionieren.
    Da spricht auch nichts gegen. Es sichert ein wirtschaftliches Abhängigkeitssystem.
    "Wohlstand für alle".
    Und ja, das funktioniert. Es funktioniert sogar sehr gut.
    So fern man Wohlstand mit "ein Dach über'n Kopf" definiert, geht es der Welt besser als je zuvor.

    Es gab mal eine Studie, in wie weit sich alternative Lösungswege bei Problemlösungen und Schule/Ausbildung mit der Zeit aufeinander auswirken.
    Und wer hätte es gedacht: je länger man im System funktioniert, desto weniger denkt man über andere Lösungen nach.
    Und zwar mit einer Wendung um 99%. Im Kindergarten gibt es also 99 Ideen für eine Lösung. Nach der Schule gibt es nur noch "die Lösung" für ein Problem.
    Aus den personalisierten Fragezeichen sind Ausrufezeichen geworden.

    Das klingt jetzt alles negativ. Aber wartet.

    Wir sind so dermaßen von Negativität geprägt, dass wir nur noch nach einfachen Lösungen streben.
    Und da sollte man ausbrechen.
    Einfach so?
    Naja, einfach so geht es nicht. Aber es ist etwas, dass man trainieren kann.
    Probiert man jeden Tag etwas zu machen, was man noch nie gemacht hat, findet man sich schnell in einer neuen Realität wieder.
    Keine Sorge. Ich bin kein Esoteriker. Auch keiner, der euch gleich die rote Pille anbietet. Laßt es mich erklären.

    Jeder kennt das Gedankenexperiment mit Schrödingers Katze.
    Letzten Endes verändert man durch Beobachtung den Zustand.
    Bezieht man dies nun auf die eigene Wahrnehmung, was letzten Endes die eigene Realität ist, dann kann man das auch als gegeben hinnehmen.
    Je länger ich etwas beobachte, um so mehr entdecke ich. Meine Wahrnehmung verändert sich.
    Es ergeben sich Details, Tiefe und vielleicht sogar Emotionen.
    Als Beispiel hockt man sich einfach auf der Wiese hin und schaut auf die etwa 1x1m. Und dann auf einen kleineren Bereich.
    Tiere, verschiedenste Arten von Halmen. Erde. Steine. Ist das eine Spinne oder Milbe oder ein Käfer?
    Aus der Wiese ist im Bewußtsein ein eigener Mikrokosmos entstanden. Es ist nicht einfach grün.
    Man saugt alles in sich hinein, was erkennbar ist. Und es wird immer mehr.

    Egal worum es geht. Probiert man mehr als nur einen Lösungsweg zu finden, hat man schon 50% der Kreativität erreicht.
    Und ist gefühlte 100% weiter als die 1-Lösungs-Zombies um einen herum.
    Und dabei geht es mir nicht darum, alles zu hinterfragen.
    Es soll ein "Hallo, schau mal hier" sein, die eigene Umgebung mit einem Meter Abstand zu betrachten und die Dinge, alle Dinge(!), einfach mal anders anzupacken.
    Und das kann man sofort umsetzen! Mach das, was du gerade machst, mal mit der anderen Hand. Nur so zum testen.
    Du ißt jeden morgen die gleiche Stulle? Kannste machen, aber schmier das Brot mal mit links

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    Das ist dann schon ein aktiver Teil auf dem Weg zur kreativen Wahrnehmung.

    Somit hat man die zwei Werkzeuge, die gebraucht werden: Bewußtsein und Handlung.
    Ich verändere die Wahrnehmung durch Handeln und Beobachtung und die Beobachtung verändert die Wahrnehmung und das Handeln wiederum die Beobachtung und so weiter.

    Gerade die maker da draußen wissen eines mit Sicherheit:
    Scheitern gehört zum Prozess. Am Ende kennt man viele Wege, wie es nicht funktioniert.
    Und dass die jetzige Lösung vermutlich nicht das ideal ist. Wenn die Zeit es zuläßt, probiert man vielleicht weiter.

    Die ganze Corona-Krise hat mal wieder gezeigt, dass die Grundfesten der Gesellschaft nicht dass sind, was wir glaubten.
    Arbeit? Was ist Arbeit? Leistung pro Zeit sagt die Physik. Aber offenkundig funktioniert ein Großteil auch ohne Anwesenheit.
    Bildung? Schule? Irgendwie funktioniert es auch von zu Hause oder mobil.
    Die Basis von Schule und Arbeit bröckelt. Und bewegt sich.
    Das soll wie gesagt kein Aufruf gegen das System sein. Ohne Schule kommt man, einfach gesagt, nicht schnell genug an Wissen.
    Durch Erfahrung lernt man selbstredend am "tiefsten". Aber es dauert einfach viel zu lang.

    OK. Wenn ich es durchgehe, klingt es weit weniger optimistisch als gewollt.
    Mein Wunsch ist:

    Werdet wieder Kind!
    Kinder sind Skill-Collector.

    Und ich habe gerade jetzt die Hoffnung, dass wir da hin kommen können.
    Die Grundfesten wanken. Dann kann man auch alles andere mit anderen Lösungsansätzen anpacken.
    Das trainiert das Gehirn. Ihr bleibt wach und aufmerksam. Die Welt sieht gleich ganz anders aus.
    Und wenn ihr nur in der Wiese hockt und feststellt, dass ein Veilchen so schön ist wie eine Orchidee.
    Und ein wenig wie ein Löwenmaul aussieht. Und wie schön doch der kleine Tautropfen das Sonnenlicht teilt.
    Die Oberflächenspannung des Tropfens scheint auf dem Blatt wirklich extrem zu sein...


    "Es haben immer alle gesagt, dass das nicht geht. Und dann kam einer, der das noch nicht wußte. Und es ging."

  • Schroedingers Katze: Quantenphysik ist schon voll die Religion.

    Frueher hat man versucht die Existenz von Gott durch Beobachtung blutender Holzfiguren zu erklaeren, heute guckt man auf Elektronen und versucht zu beweisen, das die das was auf der anderen Seite der Welt passiert beeinflussen koennten (Quantenkopplung). Und das (thema des Blogs) ja sowieso alle Varianten dessen was man haette tun koennen ja sowieso passieren. Man nimmt sie halt bloss nicht wahr weil man durch Selbstbeobachtung ja die anderen Alternativen aus seiner Quantenwelt eliminiert hat.

    Also eigentlich darf man sich vor allem bei dem was man macht nicht ueber die Schultern schauen. Je weniger man beobachtet, desto mehr ist moeglich ?! Ich glaub ich werde doch lieber katholisch und versuche blutende Holzstatuen zu beobachten. Quantenphysik ist echt verwirrend.

    Veraenderung: War mal Bericht im Fernsehen ueber eine 80 jaehrige Rentnerin die nach 40 Jahren vom Vermieter vor die Tuer gesetzt wurde. Brief vom Vermieter: "Leben ist Veraenderung..". Die Referenz krieg ich jetzt nicht mehr aus dem Kopf.

    Ist auf jeden Fall nicht falsch, die Veraenderung zu suchen, selbst wenn es nur ist, das man weniger gestresst ist, wenn einen dann eine unerwuenschte Veraenderung heimsucht.

    Als Beispiel hilft ja auch immer, mal an andere zu denken.

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