Ist ReFS ein sicheres Dateisystem?

  • Ich brauche ein Dateisystem mit Datenintegriät!! Ist es ReFS??

    Kurze Vorgeschichte:
    Ich mache meine Backups immer mit FreeFileSync. Dabei synchronisiere ich immer mit der Option Datum und Dateigröße.
    Von meinem Office PC (Win10Pro, NTFS) sichere ich auf meinen Server (Win10Pro, NTFS, ca. 12TB Datenbestand).
    Den Server sichere ich dann ca. 4x im Jahr auf ein QNAP-NAS(ext4).

    Letzte Woche kam ich auf die Idee den Sync (Office-PC auf Server) mit Dateninhalt durchzuführen. Hierbei wird also die Datei bitgenau kontrolliert.
    Bei 12TB Datenbestand läuft das dann eine ganze Weile.
    6 Dateien waren danach verschieden. Bitte was!? [ai]

    Die Dateien hatten das gleiche Änderungsdatum und Größe, aber der Dateiinhalt war unterschiedlich!
    Dann habe ich den Vergleich mit dem Backup gemacht und ebenfalls 6 Dateien identifiziert die unterschiedlich waren.

    CHKDSK entdeckte auf dem Office-PC mit NTFS auf dem Server mit NTFS keine Fehler! Alles war ok. [ab]
    Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass auf meinem Server die 6 Dateien aus irgendeinem Grund (Bitrot?!) korrupt waren.
    Da auch ein JPG-Bild dabei, das auf dem Server einfach nur grau dargestellt wurde, bestätigt meine Vermutung.
    Die Dateien auf dem Server waren zwar vorhanden, aber der Inhalt Schrott. Beim Sichern auf den Server und auch beim Backup des Server bekam ich keine Fehlermeldung!

    Dass ich den Fehler über das Dateisystem nicht bemerkte liegt wohl an NTFS. NTFS hat keine Checksummen … sprich Datenintegrität und weiß somit nicht, wann es einen Quatsch zurückliefert.

    Deshalb dachte ich es ist gut mal ReFS auszuprobieren.

    ReFS die Wunderwaffe [cd] : Datenintegrität, Checksummen, Skalierbarkeit…. usw. Also ein ganz tolles Dateisystem nach Mircrosofts Angaben.

    Um Festplatten mit ReFS zu formatieren braucht man allerdings mindestens Win10Pro for Workstation oder Windows Server ab 2012.
    Mit Win10Pro geht das nicht mehr (ging wohl mal bis V1709).
    Also habe ich in den sauren Apfel gebissen und mir eine Win10Pro for Workstation Lizenz geholt.

    Dann habe ich eine Festplatte mit ReFS formatiert. Hat alles gut geklappt.
    ReFS ist drauf. Jetzt bin ich toll abgesichert. Denkste!

    Nach weiterem Einlesen habe ich festgestellt, dass man den sogenannten IntegrityStream aktivieren muss, dass die Checksummenberechnung auch für die Datendateien durchgeführt wird.
    Ansonsten ist kann auch hier kein Bitrot erkannt werden.

    Wo man den Integrity-Stream aktivieren? Achso, ganz „komfortabel“ über die Powershell mit dem cmdlet set-integrityfile … alles klar (!), muss man ja nur Wissen. :!:
    Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute das nicht aktiviert haben und der Meinung sind, dass sie ein sichereres Dateisystem haben.

    Dann habe ich gelesen [cof3] , dass die Fehlererkennung bei Windows 10 Pro for Workstation nicht funktionieren soll?
    Bei Windows Server 2016/19 wohl kein Problem, aber mit Windows 10 Pro for Workstation soll es hier Probleme geben.
    Siehe hier: https://social.technet.microsoft.com/Forums/windows…l&prof=required


    Nun bin ich etwas verwirrt ?( . Ist ReFS nun mit Windows 10 Pro for Workstation sicher lauffähig?
    Kann mir hierzu jemand was sagen?
    Auch allgemeine Erfahrung zu ReFS würden mich interessieren.
    Wie gut funktioniert das ReFS mit Win10Pro for Workstation?

    Ich würde das ganze Szenario eines Bitrots mal durchspielen und schauen, ob ich mit ReFS die Dateien retten kann.
    Wie kann ich das ausprobieren? Geht das mit einem Hex-Editor? Hat mir jemand einen Tipp.

    Grüße
    Joe

    HTPC: Windows 10 64Bit / Kodi 18.5 / DVB-Viewer 6.1.6.1 / keine TV-Karte / ASUS H87M-E / Intel i3-4130
    Server: Windows 10 64Bit/ DVB-Viewer / DVBViewer Media Server 2.1.6 / 4xTV Digital Device CineS2 V6.5 + Duo Flex S2 / Adatpec 71605 mit RAID6+RAID5 / ASUS P8Z68 V Pro



  • Mein Tipp:
    Verzichte auf ExtraFS mit ultrasicheren Dateisystem und mach regelmäßig Backups.

    Bestimmt nicht was Du hören willst aber das einzig wahre.

    --------------
    Guides nicht mehr verfügbar wegen Youtube unvermögen guten von schlechten Kodi Videos zu unterscheiden.

  • Es gibt nur eine "wahres" Dateisystem und dies nennt sich ZFS!

    Mehr muss man eigentlich nicht sagen und wer seine Daten auf einem "Server" unter NTFS sichert ist naiv.
    Alles andere ist immer nur ein Dateisystem für bestimmte Ansprüche. Vernünftig, solide mit einem Großteil aller momentanen Features ist nur ZFS.

    Und dazu kommen dann natürlich regelmäßige Backups. Diese am besten in geringen Abständen mit Dateiversionierung und bei Bedarf dafür noch Snapshots.
    Alles andere sind nur Kopien von deinen Dateien.

    Die Frage ist halt wie vernünftig man das Spiel treiben möchte...

    Zusätzlich kommt es auch noch auf die Software und die Art der Übertragung an und wie Daten abgeglichen werden drauf an.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Cineologe (4. März 2021 um 17:28)

  • Mehr muss man eigentlich nicht sagen und wer seine Daten auf einem "Server" unter NTFS sichert ist naiv.

    ... 2014 dachte ich eben, dass es eine gute Idee ist einen Adaptec Raid Controller einzubauen und ein RAID6 darauf zu betreiben.
    Aber ja, du hast sicherlich Recht wenn man meint, dass NTFS zuverlässig ist. Deshalb ja ein Dateisystemwechsel. Man lernt ja dazu:)

    Das Problem an ZFS ist, dass man die Windows-Welt und die ZFS-Welt eben nicht so einfach unter einem Server zusammenbekommt.
    Und dann hat man auf einmal 2 Server. Auch nicht cool.

    Deshalb wollte ich eben mit ReFS einsteigen ... ohne dabei gleich in die große Windows Server Welt einzusteigen.
    Ich brauch ja keine Domäne zu Hause ... ich habe ein Heimnetzwerk.

    HTPC: Windows 10 64Bit / Kodi 18.5 / DVB-Viewer 6.1.6.1 / keine TV-Karte / ASUS H87M-E / Intel i3-4130
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  • Ohne jetzt tief graben zu wollen. Aber bei Aussagen wo jemand "die einzig wahre Software" "das einzigst wahre OS" oder "das einzigst wahre FS" gefunden hat bin ich immer vorsichtig.
    Wäre dies der Fall dann würde es wohl keine anderen FS mehr geben.

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil!

    @Crazyjoe

    Wir haben alle mal angefangen und uns durchgearbeitet und mussten alle Schmerzen erleiden. Weshalb einsichtige Menschen auch weiter kommen.
    Von Windows würde ich aus verschiedensten Gründen auch Abstand halten, wenn es um ein ServerOS geht. Wenn es um einen reinen Backupserver geht, würde ich auf Freenas oder TrueNas setzen.

    Du wirst, wenn du auf eine vernünftige Basis setzten, möchtest nicht drum herumkommen das OS zu wechseln.
    Die Frage ist halt wie ernsthaft man das Thema betreiben möchte und ob man sein Netzwerk auslasten möchte, um alles snappy zu haben.

    Es halt wichtig zu wissen, wofür der Server ausgelegt werden soll und welche Dienste darauf laufen sollen.
    Viele schwören hier auch auf unRaid mit einer Art von SnapRaid als Dateisystem. Für einen Home/Mediaserver ist es absolut super, aber wenn man produktiv arbeiten möchte, dann ist ein richtiges Raid (Raid 10) schon eher von Vorteil und FreeNAS/TrueNAS bringt viele tools mit sich die auf Enterprise Ebene genutzt werden.

    Die Frage ist wie ich schon mehrmals sagte:"Möchte ich einfach nur oder mache ich er richtig für die Ewigkeit?"

    Dies und die Frage was möchte ich mit dem System noch machen und welche Anforderungen habe ich solltest du dir stellen.
    Dann kann man ein konkretes Rundum Paket schnüren mit der vorhanden Hardware.

    Wiederum andere sichern ja auch auf eine externe Festplatte am Router. Ich glaube aber über das Thema bis du ja schon weit hinaus ;)

    @darkside40

    unRaid kann ZFS aber ohne das sich jemand damit beschäftigt hat, würde ich ihn nicht darauf loslassen. Außerdem wird es dann eine Bastellösung und wenn man einen Problemfall hat, bekommt man graue Haare bis man wieder glücklich wird.

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  • https://forums.unraid.net/topic/41333-zfs-plugin-for-unraid/

    Daran würde ich mich aber nicht aufhalten.
    Wie gesagt, es kommt darauf an was man möchte.... Wer basteln möchte, sollte sich lieber an einem Raspi austoben bis alles mit Augen zu funktioniert.

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    Einmal editiert, zuletzt von Cineologe (4. März 2021 um 18:35)

  • ZFS unter UnRaid würde ich auch SUPER finden. Das wäre der einzige Grund warum ich auf FreeNAS wechseln würde. Ist zwar FreeBSD dahinter aber wenigstens natives ZFS und nicht so ein Fuse-Gefrickel

    Wertschätzung kostet nichts, aber sie ist von unschätzbarem Wert.

  • Ich fahre mit unRAID und XFS sehr gut.

    Sowohl ZFS als auch TrueNAS finden bei mir und meiner Umgebung keinen Platz. :D

    Kommt halt auf das Szenario an.

    95% aller Computerfehler sitzen vor dem Bildschirm!

    Einmal editiert, zuletzt von b0mb (4. März 2021 um 19:54)

  • Mein Tipp:
    Verzichte auf ExtraFS mit ultrasicheren Dateisystem und mach regelmäßig Backups.

    Bestimmt nicht was Du hören willst aber das einzig wahre.

    Hätte in dem Fall dazu geführt, dass Server und Backups irgendwann Datenmüll enthalten. Backups helfen ja nur, wenn man weiß, dass die Dateien kaputt sind.

    Bin auch ZFS-nutzer.

  • Na ich hoffe ihr habt auch alle schönen ECC Speicher und die passenden Prozessoren.
    Ansonsten Prüfsummen erstellen bei Erstellung... und prüfen.

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  • Sollte snapraid unter Windows nicht auch gegen bitrot helfen?
    Das prüft Checksummen quer, und kann Daten auch wiederherstellen.

    Bevor man nun mit Kanonen auf....

    Haupsysteme: Server: Asrock N3160ITX, Ubuntu 22.04, TvH /// DVBSky 952 /// Wohnzimmer: Nvidia Shield Pro 2019
    Nebensysteme 1: Telestar Digibit R1 mit sat-axe14 /// Wohnzimmer: Asrock N3700, Libreelec 10 /// TvH @RPI4 Server /// Gästezimmer: Corelec 19 @ Tanix TX3
    Nebensysteme 2: Server: Asrock N3455M, OpenMediaVault6, TvH, Telestar Digibit R1 /// 4 Clients: Coreelec S905X

  • Ausserdem scheiden sich auch die Geister wie schlimm Bitrot, also das umkippen einzelnen Bits wirklich ist.
    Hier mal ein schönes Beispiel wo in einem Bild ca. 1000 bits verändert werden und es keinen (sichtbaren) Unterschied macht:
    https://linuxundich.de/gnu-linux/bitr…ich-dramatisch/

    Klar bei anderen Datenformaten kann das anders aussehen, aber 99% der Leute die hier rumsurfen haben zum großteil Video oder Fotoarchive auf Ihrer HDD.

  • Klar bei anderen Datenformaten kann das anders aussehen, aber 99% der Leute die hier rumsurfen haben zum großteil Video oder Fotoarchive auf Ihrer HDD.

    Es kommt echt auf das Anwendungsszenario an.

    Ich fahre privat sogar ohne Parity und habe die paar Daten, die wirklich wichtig sind, doppelt und dreifach verschlüsselt in der Cloud liegen.

    Gewerblich würde ich immer Netz und doppelten Boden empfehlen, aber die meisten Privathaushalte dürften für ZFS oder TrueNas, welche beide super von Leistung und Umfang sind, nicht wirklich eine Verwendung haben. ;)

    95% aller Computerfehler sitzen vor dem Bildschirm!

  • Früher war Airbag, ESP, ABS auch "unnötige" Spezialausstattung. Heute ist es standard.

    Es gibt verschiedene Erwartungshaltungen und verschiedene Lösungen, die dazu besser oder schlechter passen.

    Wenn Crazyjoe die Erwartung hat, dass ein FS Datenkorruption erkennen sollte und er sogar ein Problem in die Richtung erlebt hat, dann ist das doch ein berechtigter Wunsch.

    Die naheliegenden Empfehlungen sind dann halt ZFS, BTRFS, snapraid etc.

    Das ihm das unbedingt ausgeredet werden muss verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Wenn jemand sagt, er möchte nen privacyorientierten Mailanbieter, dann empfehle ich doch auch sowas wie Posteo oder Mailbox und sage nicht, die meisten nehmen Gmail und leben noch. Kann also nicht so schlimm sein.

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