Lautsprecherkabel abschirmen?

  • Dieses Thema gehört zu den Grundlagen der E-Technik.

    Hab' ich zwischen '82 und '86 studiert, ebenso TET (Theoretische ET). Da dir dann Kirchhoffsche Gesetze und das Rechnen mit Knoten und Maschen (für Schaltungen) sowie Leitungstheorie (Übertragung, Impedanz, Abschluss) für niederfrequente Signale kein Problem machen sollten, kannst Du das bitte für parallel verlegte Leitungen selbst nachrechnen. Ich kann mich daran erinnern, sowas selbst rechnen zu müssen, allerdings bin ich etwas aus der Übung.

    neben Audio auch in diversen anderen Bereichen, z.B. LAN-Kabel, geschirmt oder als UTP. Warum wohl?

    Aha. Deswegen dürfte DLAN erst garnicht funktionieren, oder? Warum wird UTP nach MHz und nicht nach Gbit/s spezifiziert?

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  • Ich hab zwar nicht studiert, bin aber auch Elektrotechniker, ja ... sogar Meister ^
    Hab auch mal gelernt das Parallele Verlegung von 50Hz Leitungen mit SAT/EDV/Lautsprecher ect. Nicht zulässig ist.
    Selbst untereinander auf längerer Strecke Verlegte, unter "Last" stehende Leitungen induzieren eine Spannung auf den Nachbarn, selbst mit Duspol prüf/messbar.
    ich glaub @SkyBird1980 kann sich auch noch wage dran erinnern :D

  • Die Frage ist doch nicht ob ein Effekt existiert sondern ob er hoerbar ist, oder ?

    Brummschleifen auf hochohmigen analogleitungen haben mich 20 Jahre genervt,
    bin immer noch nicht sicher, ob ich da alle zusammenhaeene komplett verstehe,
    ist aber (leider) auch egal, seitdem alle verbindungskabel jetzt digital sind.

    Probleme mit Lautsprecherleitungen habe ich nie bewusst gehoert.

  • Bei seinem angeführten Beispiel geht es um Dehnungsstreifen, die Signalspannungen im Mikrovolt-Bereich - dazu noch bei einer Abschlussimpedanz von 175 Ohm - liefern (Zitat: wenige Mikrovolt). Im Gegensatz dazu hat eine Endstufe 20V Sinus an 4 Ohm abzuliefern, um eine Nennleistung (Dauerstrich) von 100W zu liefern. Das ist ein Faktor von ca 1:1.000.000 oder 120dB. Wenn Du also ein eingestreutes Brummen (egal ob kapazitiv oder induktiv) von 20 Mikrovolt gerade noch hören solltest, drücken dir die 50Hz bei 120dB die Fenster aus dem Rahmen ;) .

    Um bei seinem Beispiel zu bleiben: Warum ist eigentlich noch keiner auf die Idee gekommen, eine Lautsprecherbox direkt an den Tonabnehmer eines Plattenspielers anzuschliessen :D ?

    Und um es nochmal auf den Punkt zu bringen: In einer Schaltung Verstärker (als Konstantstromquelle mit Ausgangswiderstand gegen Null) + Leitung als Induktionsspule + Lautsprecher mit definierter Impedanz wird die "Induktionsspule" (Lautsprecherkabel) durch die Impedanz der Boxen abgeschlossen (Maschensatz). Kommen wir zur Leitungstheorie: Bei kapazitiver/induktiver Einkopplung ohne Kern fehlt - gerade im niederfrequenten Bereich - das übertragende Medium, so dass die einkoppelnde Quelle entsprechend hochohmig ist. Ein LS wirkt da wie ein Kurzschluss.

    Wir reden über Lautsprecherkabel. Bei Cinch-/Mikrofonkabeln, die eine entsprechend hochohmige Impedanz sowie viel kleinere Signalspannungen haben (Normpegel Cinch bspw. 0,775V/dBm), sieht das natürlich anders aus.

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    3 Mal editiert, zuletzt von PvD (13. Januar 2020 um 20:54)

  • Hab auch mal gelernt das Parallele Verlegung von 50Hz Leitungen mit SAT/EDV/Lautsprecher ect. Nicht zulässig ist.

    Das hat u.a. VDE-Gründe (Überschlag durch Spannungsspitzen, mögliche Beschädigungen usw.).

    Selbst untereinander auf längerer Strecke Verlegte, unter "Last" stehende Leitungen induzieren eine Spannung auf den Nachbarn, selbst mit Duspol prüf/messbar.

    Natürlich! Wenn aber der Nachbar links und rechts entsprechend abgeschlossen (sprich Verstärker und Boxen angeschlossen) sind, kannst Du gerne nochmal die indizierte Spannung nachmessen.

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  • Klar, ist ein Verbraucher (Boxe) angeschlossen fließt durch die Induzierte Spannung ein Strom (meist minimal) und dies könnte in Brummen resultieren, zeitgleich fällt die Spannung in sich zusammen.
    Ich sage bewusst könnte, reine Theorie...

    Und das parallel verlegen von Last u. Edv ect hat keine Überspannungsgründe, 0100-520 // EN 50174-2: 2000 ,sondern tatsächlich induktive und kapazitive Kopplungen.

    https://www.demvt.de/publish/viewfu…a321bd7355a24b8

    Die Telekom hat mit ihrem DSL übrigens ganz andere Probleme mit den eingesetzten Frequenzen, das führt zu massivem übersprechen, mit ein Grund warum unser cat5> twisted ist.
    Es wird zwar in jedem kleinen Teilstück eine Spannung induziert, aber nach dem Aufsummieren ergibts sich Null durch die verdrillten Leitungen.

  • Schönes Beispiel. Nehmen wir uns mal den Faktor di/dt vor, den wir einfach mal um den Faktor 5000 verringern können - 50A Last hat wohl keiner auf der Stromleitung zur Steckdose, 50Hz haben einen Lastanstieg von 10 ms (eine volle Periode bei 50Hz hat 20 ms). Bei 10A und 10ms kommen wir auf eine Störspannung von 5 mV/m bei einer Induktivität von 500 nH/m, die allerdings mit dem Quadrat der Entfernung beider koppelnder Leiter abnimmt und damit sehr von den baulichen Gegebenheiten abhängt. :thumbup: .

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    Einmal editiert, zuletzt von PvD (13. Januar 2020 um 22:24)

  • Ja, da gebe ich dir absolut recht, es ist schon ziemlich sicher auszuschließen das im Heimumfeld es zu solchen Problemen kommen könnte, ich glaube du würdest deine Boxenleitung nicht extra mit der DLH Leitung vom Badezimmer verlegen, immerhin auch bis zu 27KW 3P :)

    Was natürlich nicht berücksichtigt wurde ist unser dreckiges Netz, eine Bilderbuch 50Hz Sinuskurve gibt es tatsächlich nur im Buch. Mit jeder LED/Frequenzumrichter/Elektronischem Travos wirds hässlicher. (Gleichstromanteile, Frequenzüberlagerungen, ect)

    Einen HF-Störsender bauen Leien mit ihrer NV-Halogen(LED) Spotbeleuchtung im Wohnzimmer auch gerne mal, wundern sich wieso ihr Radio bei eingeschaltetem Licht nicht Funktioniert bzw rauscht :)

  • Um bei seinem Beispiel zu bleiben: Warum ist eigentlich noch keiner auf die Idee gekommen, eine Lautsprecherbox direkt an den Tonabnehmer eines Plattenspielers anzuschliessen :D ?

    Ich bin überzeugt, dass es genügend Leute gibt, die diese Idee bereits hatten.
    Ob die allerdings von Erfolg gekrönt wurde, ist eine ganz andere Geschichte ;)

    Zitat von root2

    Merke: Das "S" in "IoT" steht für Sicherheit!

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