Kompaktes RockPI4 NAS

  • So, hier mal meine letzte Baustelle:



    Ich nenne das mal das "Henkelmann NAS" fuer 5x 3.5" HDD. Hardware ohne Platten ca. 280Euro:

    Gehaeuse ist ein 3x5.25" Gehaeuse was original fuer Einbau von DVD Laufwerken/Bau von Kopierern gedacht war. Leider keine gute URL wo man das jetzt bekommen kann. Ca 60 Euro. Henkel sagen wir mal 5 Euro.

    Plattenrahmen ist Kingwin MKS-535TL. Hatte ich fuer ca. 70 geschossen, jetzt 95 auf Amazon. Sehr schoen ohne Plattenrahmen einfach Klappe auf, Platte rein, Klappe zu.

    Combuter ist RockPi4a 4GByte, sagen wir mal 55 Euro (65 USD). Dazu 16 GB eMMC 10 Euro, Kuehler 6 Euro, und M.2 Adapterboard auch 6 Euro.

    5x SATA controller ist IO CREST M.2 22x42 to SATA III 2 Ports Adapter Card , sagen wir mal 60 Euro ueber Amazon USA (gabs auch mal in DE).

    Zusammenbau vor allem mit Dremel Trennscheibe. Erstmal damit man den Plattenrahmen reinbekam (war in drei einzelne Abteilunten gemacht, Kanten abtrennen), und dann Loch auf Rueckwand fuer den RockPI machen. Noch Muttern auf Netzteil loeten um den M.2 Adapter zu befestigen, M.2 board Teile abtrennen, damit es passt. etc. pp. Ein paar Bilder:

    Das groesste Problem war, das der M.2 Adapter mit einem zu kurzen Flachbandkabel geliefert wurde, eigentlich sollte der halt so als HAT auf den RockPI geschraubt werden. Also erstmal auf Aliexpress laengeres Kabel bestellt was wegen Corona monatelang nicht geliefert wurde.

    Laeuft soweit stabil, denke ich sollte da parallel 5 x 150 MByte durchsatz kriegen, allerdings hab ich da gerade nur einen sack ausgemusterte alte 1TB Platten zum spielen drin, die etwas langsamer sind. Software bisher nur armbian, 5.8. 5 platten gleichzeitig lesen hat 5 von 6 cores auf ca. 30% cpu, temperatur geht nicht ueber 42 grad dabei. Die preisfrage wird jetzt veracrypt sein wegen verschluesselung.

    Hatte sowas schon einmal gebaut mit einem schicken 18 Jahre altem Acrylgehause.

    Und, Empfehlung, muss man das machen ?

    Ich mag das Format 5'er HDD Henkelmann. Koennte man auch relativ leichtskalieren (mehrere Kaufen), wenn man vor allem nur viele medienplatten online haben koennen will. Und wenn man mal eine redundanzplatte will (RAID5 oder SnapRaid oder sowas), dann will man eigentlich nicht weniger als 5 Platten, sonst hat man zuviel overhead fuer die redundanz.

    Diese Aktion haette ich vielleicht nicht angefangen, wenn ich etwas mehr nach preislich vergleichbaren fertigprodukten geschaut haette.

    Sowas hier duerfte performancemessig vergleichbar sein und sagen wir mal 100 Euro teurer.

    https://geizhals.de/terramaster-f5…1-a2035012.html

    Performance von dem Atom vs dem RockPi4 RK3399 natuerlich nur grob geraten. Hat aber halt keine frameless einschuebe, also immer platten an/abschrauben von rahmen. Glaube das ist bei den anderen Herstellern auch nicht besser bei diesen 5 slot modellen.

    Aber dafuer kriegt man wegen intel halt mehr softwarekompatibilitaet (z.b. unraid) und huebscheres gehaeuse, zweites GigE.. Ok, fehlt Henkel. Wo wuerde ich Henkel in Weiss herkriegen ? ;)

    Leider sind halt die ganzen Einzelteile zum basteln dann in der Summe doch vergleichsweise teuer und dadurch ist der Abstand zu fertigen System nicht so nennenswert.

    It auf jeden Fall schoen zum basteln und probieren, selbst wenn ich es am Ende nur nehme um neue Platten einzumessen, backups zu kopieren oder alte platten zu entwerten. Hatte ja schon mal durch Fehlbedienung im Betriebsserver mal eine falsche platte geloescht. Solche Wartungsmassnahmen sind natuerilch besser auf einem separaten system zu machen.

    Einmal editiert, zuletzt von te36 (4. November 2020 um 00:04)

  • Gibt ein nerviges Detail beim RockPI bzw. Armbian: Die images kommen mit MBR partitionstabelle. Das bootet zwar vom eMMC, wenn man es installiert hat, aber wenn man dann mal irgendwie einen Update (apt-get ...) macht, dann wird irgendwie auch der bootcode des rockpi4 aufgeruestet (SPI code), und danach bootet das Teil nicht mehr mit MBR, sondern da braucht man GPT. Das macht irgendwie keinen Spass, wenn der RockPI4 in ein Geraet eingebaut ist und das eMMC auch noch unter dem Kuehler versteckt ist. Man braucht also so einen microSD adapter mit flachkabelverlaengerung, das man da auch von ausserhalb des Geraetes in solchen und anderen Notfaellen auch mal eine microSD reinstecken kann und von deren software aus fixen kann.

    Der Unterschied zum RPI3+/4 ist halt, das man dort auch von USB booten kann, das geht wohl vom rockpi4 nicht (steht zo zumindestens auf deren wiki, habs nicht probiert). Also eigentlich will man beim einbau eines RPI in ein Geraet auch immer ein von aussen zugaengliches bootmedium haben, das muss dann aber nicht so ein microSD adapter sein, sondern kann auch USB sein.

    Ach ja, und dann lief eine Festplatte nur auf 3 Gbps statt 6 Gbps. Ewig gesucht, und am ende stellte sich heraus, das auf der Unterseite des M.2 4xSATA controller noch papieraufkleber waren (QC, modellnummer). Ich hatte die draufgelassen, weil es ohne isolierung da kurzschluesse zum adapterboard haette geben koennen. Jetzt ist da ein echter isolator und die Platte laeuft mit 6 Gbps. Aka: der kleber von den Aufklebern muss das verursacht haben. Krass. Hardwarewasteln ist doch das bessere Adbenture-suchspiel.

  • Spassige Baustelle:

    Als ich angefangen habe, Daten zu schreiben ist der RockPI immer sehr heiss geworden und hat sich dann auch gerne tod gestellt. Lange gesucht, bis ich darauf gekommen bin, das ich mal durch das "armbian-config" tool gegangen bin und da die min/max CPU geschwindigkeiten eingestellt hatte, einfach auf die verfuegbaren min/max option (max = 2,1 Ghz). Mit nachlesen musste ich dann feststellen, dass viele der groesseren Geschwindigkeiten wohl overclocking sind. Sind aber in dem armbian-config tool nicht als overclocking market. Supi! Naja, mit der spezifizierten maximalgeschwindigkeit (1,5 Ghz) laeufts stabil. Hab aber mal noch einen kleinen radialluefter gekauft um evtl. doch mal overclocking zu machen.

    cryptsetup benchmark misst die Geschwindigkeit die man als datenpunkt fuer verschluesselte Dateisysteme nehmen kann. Beim Standard aes-cbc/256bits sind das 460MByte/sec (encrypt), 650MByte/sec (decrypt). Also IMHO passend fuer bis zu 5 Platten mit 150MByte/sec Durchsatz.

    Der Plattenrahmen hat auch einen dummen bug: Da ist fuer jeden Slot eine LED, die beim Einsetzen der Platte blau leuchtet. Eigentlich sollte da ja auch Aktivitaet angezeigt werden wenn platte beschrieben/gelesen wird, aber da war nix. Bis mir dann mal durch Brille aufgefallen ist (Prisma Effekt), das da doch wohl eine minimale Menge Rot sein muss. Also Rahmen zerlegt und dann rote Folie vor die LEDs gesetzt. Jetzt ist das blau fast nicht mehr zu sehen, das rot aber super, und wenn da nur wenig auf die Platten zugegriffen wird ist es nett violett. Der Hersteller meinte er kennt das Problem und "arbeitet mit dem Hersteller"... Naja, was das auch immer meint. Aber einmal rote Folie zuschneiden und reinklemmen war ziemlich einfach. So kann ich den Rahmen jetzt empfehlen. Auch fuer "normale" NAS / PC gehaeuse builds.

    Interessanterweise ist das rote Licht bei einer ganz alten 500GByte Platte nicht angespringen. Da scheint wohl noch irgendwann mal was neues im SATA standard gekommen zu sein. Bei allen neueren Platten die ich reingesteckt habe gings aber.

    SnapRaid lief prima durch. Geniales raid/backup-tool. Hat dann fuer 4 Datenplatten und eine redundanzplatte durchsatz von 180 MByte/sec gemeldet. weiss nicht genau ob das dann die schreibgeschwindigkeit auf die Redundanzplatte war. SnapRaid hat auch eine nette Ansage von SMART Daten, wo es vorhersagt, wie wahrscheinlich der Ausfall jeder Platte ist. Nimmt dazu wohl irgendwelche veroeffentlichten Daten die von Benutzern von smartmontools in rechenzentren gesammelt wurden. Evtl. sind die Daten aber nicht sehr relevant, wenn man die Platten nicht direkt nach Kauf kontinuierlich laufen laesst: Aka: Wenn man Platten so wie ich als Backup verwendet hat und die nicht viel gelaufen haben, dann haben die vielleicht viele Betriebsstunden aber wenig Nutzung des Kopfes und dann sind die vorhandenen Rechenzentrumsdaten evtl. nicht sehr aussagekraeftig.

  • Bin zufällig noch mal da drauf gestoßen. Hört sich alles schön durchdacht an, interessant auch zu lesen. Eine Sache allerdings sprang mir ins Auge: die 280€ hören sich erst Mal nicht so schlecht an. Denke ich allerdings an meinen HP-Microserver Gen8 - der kostete 2016 regulär (ohne Platten) 202 €, hat RAID Controller (nutze allerdings im Moment kein RAID), nicht deutlich weniger kompakt, 2*1GBit/s NIC (funktioniert mit LACP) plus 100 MBit/s ILO (perfekt für headless Betrieb, grade auch mal wenn was nicht auf Anhieb klappt, und man sonst Monitor/Tastatur anschließen müsste). 4 3,5 Zoll HDD Wechselrahmen (wie bei dir nur Stecken, nix Schrauben) + SSD + SD + internen USB was man alles für das System nehmen kann. Durchdacht gebaut, Markengerät.

    Klar, du hast da etwas andere Anforderungen. Der HP hat sicher auch Nachteile (nehme z.B. an höherer Energieverbrauch). Der Preisvergleich ist dennoch interessant. Leider sind die Nachfolgemodelle deutlich teurer und irgendwie scheinen sie mir auch schlechter ...

    Kodi 21.0, 17.6, 20.5, 16, 20.5 on Windows 11 Pro, Android 6, Android 12, FireTV Box 2nd Gen, FireTV 4k Max 2nd Gen
    Media on NAS, OpenMediaVault 6 (Debian Linux).

  • Jo, das Teil siehst sehr schoen aus. Ist am Ende vom Volumen her sicherlich fast doppelt so gross, und hat keinen Henkel ;-). Aber sicher eine Empfehlung wenn man nicht basteln will. Und mit einer low-profile graphikkarte sogar ein genialers kodi komplettsystem, storage & display.

    Schade das es fuer sowas keine echte Auswahl mehr gibt...

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