RasPi 5, NVMe, LibreElec und es geht doch.

  • sobald LibreElec hochgefahren ist, wird per CEC auch der TV und der AVR eingeschaltet. Allerdings kommt es dabei gelegentlich zu einem HDMI Problem. Dann bleibt das Bild schwarz, nur der Ton ist zu hören.

    Habe da eine ähnliche Konstellation wie du und das wie folgt gelöst:

    TV und Raspberry hängen an einer Master-/Slave-Steckdose. Der TV ist der Master.
    Wird der TV angeschaltet, schaltet die Steckdose auch den Raspberry an. Via HDMI-CEC wird dann automatisch auch der AVR aus dem Standby geweckt. Der hängt an einer separaten Master-/Slave Steckdose bei der er wiederrum Master ist und z.B. den aktiven Subwoofer als Slave startet.

    Dabei bin ich auf ähnliche Bild-/Ton-Probleme gestoßen.
    Nachhaltige Abhilfe war hier:

    gededit


    Das Herunterfahren läuft dann nach den gleichen Prinzipien, nur umgekehrt.
    Der TV wird ausgeschaltet und Raspberry sowie der AVR bekommen via HDMI-CEC den Befehl herunterzufahren bzw. in den Standby zu gehen.
    Die Master-/Slave-Steckdose ist dabei so eingestellt, dass die Slaves nicht sofort stromlos werden, sondern mit einigen Sekunden Zeitversatz. Das reicht um den Raspberry sauber herunterfahren zu lassen.


    Bei mir hängt dazwischen dann noch ein HDMI-Splitter wegen Ambilight. Das macht für das zugrundeliegende Prinzip hier aber keinen Unterschied.
    Achja: Essentiell war dabei die CEC-Einstellungen in LibreElec richtig zu setzen. Hier habe ich z.B. die physikalische HDMI-Adresse manuell gesetzt, und eingestellt, dass der AVR aufgeweckt werden soll sowie die Geräte beim Ausschalten des TVs herunterfahren sollen.

  • Hi.

    Super, danke. Die Skizze hilft enorm. Werde ich mir ausdrucken. Ich muss also die Versorgung des Relais an Pin 4 (+5V) und Pin 6 (Ground) klemmen und über den Schaltkontakt des Relais Pin 3 (GPIO3) und Pin 9 (Ground) verbinden, um damit den RasPi herunter zu fahren. Kann ich auch erst mit einem einfachen Taster ausprobieren, bevor ich das Relais einbaue.

    Ach, wer wissen will, was für ein Relais das ist:

    Läuft über Tuya, kann deswegen in HA sogar ohne Cloud betrieben werden (ich hab bisher "nur" Alexa, da geht es über die Tuya Cloud) und hat einen einstellbaren Momentkontakt. Man kann es also so einstellen, das es nur kurz den Kontakt schließt und gleich wieder öffnet, was in diesem Fall (und auch bei meinem NAS) sehr sinnvoll ist. Ähnliche Relais für Betrieb mit 230V gibt es häufiger (um Licht und andere "unsmarte" 230 Volt Geräte zu schalten), das hier kann aber mit 5-32 Volt betrieben, also auch über USB mit Strom versorgt werden. Und man kann es auch mit einer RF Fernbedienung ohne Smart Home schalten. Ziemlich universell einsetzbar, sowas. Ich hab so ein Relais in mein NAS eingebaut. Darüber kann ich per Sprachbefehl den Einschalttaster betätigen, ohne auch nur in der Nähe sein zu müssen. So kann ich mein NAS jederzeit ein- und ausschalten, bei Bedarf, ohne erst zum NAS hin laufen zu müssen und ohne auf WOL, was meist nicht bei ausgeschaltetem Gerät funktioniert, angewiesen zu sein.

    Mit HA werde ich mich die Tage auch mal näher beschäftigen, nachdem ich gelesen habe, das man inzwischen a) Alexa Sprachsteuerung ziemlich einfach über die "simulierte Hue Bridge" und b) Tuya Geräte direkt ohne Cloud in HA einbinden kann. Das Gros meiner SmartHome Geräte läuft über Tuya/SmartLive (WLan bzw. Zigbee Netz) oder über Bluetooth. Einen Zigbee2mqtt Stick habe ich hier herum liegen und BT sollte der HA Rechner sowieso mitbringen...

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Inzwischen habe ich den Pi5 mal an mein Strommessgerät geklemmt. In der aktuellen Konstellation also mit 8GB RAM, 256 GB NVMe, deaktiviertem WLAN/BT, Original Raspberry Pi 5 27 Watt Netzteil, einem angeschlossenen HDMI 4K Display und einen USB Dongle für Maus/Tastatur braucht der Pi mit laufendem LibreElec aber ohne weitere Aktionen 3,5 Watt. Die Kodi GUI ist dabei wie empfohlen auf 1080p@60 Hz eingestellt. Weitere Optimierungen (außer eben WLan und Bluetooth abzuschalten, was ich einfach nicht brauche) habe ich nicht vorgenommen.

    Das ist weniger als ich befürchtet habe (hatte so mit 5-6 Watt im Idle gerechnet), aber immer noch mehr als mein BMax B1 Pro (Intel N3350) mit laufendem Windows 10 braucht (2,8 Watt). Wenn ich Videos gucke, geht der Verbrauch auf 7-10 Watt hoch. Alles nichts gravierendes aber auch nicht mega sparsam. Auf jeden Fall mache es Sinn, den RasPi auszuschalten, wenn er nicht gebraucht wird. Das sind etwa 30 kWh pro Jahr oder etwa 12€, die man dann unnötig an den Energieversorger bezahlt. 1€ pro Monat ist kein Vermögen, aber wenn es nicht sein muss, warum verschwenden?

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Hi.

    Heute Vormittag habe ich die "Kirsche auf die Torte" gesetzt. Nun ist der RasPi5 "voll smart". Ich habe das smarte Relais angeschlossen. Leider ist es doch zu groß, um es intern einzubauen. Also habe ich ein kleines Loch in die Rückseite gebohrt. Dabei muss man sehr gründlich die Späne entfernen, da sie sonst u.U. einen Kurzschluss verursachen können. Danach habe ich das Bohrloch entgratet, um die Kabel nicht durchzuscheuern und mit ein wenig Farbe das nun blanke Metall (ist glaube ich Aluminium, sollte also nicht wirklich anfangen zu rosten) geschützt. Nun habe ich zwei Jumper Kabel (bekommt man für Kleingeld überall wo man z.B. auch Arduinos oder sowas bekommt, natürlich auch bei Amazon [Anzeige]) hergenommen und einseitig die Stecker abgeschnitten. Die verbleibende Seite habe ich dann auf Pin 5 (GPIO3) und Pin 9 (Masse) gesteckt.

    Das Ende ohne Stecker habe ich durch das Bohrloch nach außen geführt.

    Die losen Enden werden abisoliert und an die Schraubklemmen des Relais angeschlossen. Da das Relais ein "Ein Mal Um" Relais ist, hat es drei Anschlüsse. Die Mitte wird wechselweise auf die "linke" und die "rechte" Klemme geschaltet. Um nur für einen Moment eine Verbindung zu haben, muss man das eine Kabel an die Mitte und das andere an die linke (äußere) Klemme anschließen. So wird der Kontakt nur dann geschlossen, wenn das Relais anzieht. Das Foto täuscht hier leider. Das Gelbe Kabel ist an die "Mitte" angeschlossen und das Grüne eben Links bzw. Außen. Wobei es völlig egal ist, welches Kabel in die Mitte und welches nach Außen kommt. Die Perspektive ist hier nicht optimal. Ich wollte dafür aber nicht noch mal alles abbauen und neue Fotos machen.

    Da ich das Relais nun leider nicht im Gehäuse einbauen konnte, versorge ich es statt über die GPIO Pins des RasPi eben über USB. Wenn man es nicht per USB versorgen möchte, klemmt man Plus und Minus Pol der Spannungsquelle an die beiden Klemmen, die auf dem Foto links sind, abseits der Dreierklemme des Relais. Für das Foto habe ich das USB Kabel an den RasPi angeklemmt. Das würde gehen, mache ich im Alltag aber nicht, denn ich habe noch einen USB Anschluss an meiner smarten Steckdosenleiste frei. Hier habe ich das Relais wirklich angeschlossen.

    Damit der RasPi auf das Relais reagiert, muss man eine zusätzliche Zeile in die config.txt eintragen.

    dtoverlay=gpio-shutdown

    Das trägt man unten in die Datei ein. Danach speichern und anschließend neu starten. Ab jetzt kann man den RasPi über das Smart Relais per Sprachbefehl herunterfahren. Natürlich muss man das Relais dazu in sein Smart Home System einbinden. Das von mir verwendete (und oben verlinkte) Relais läuft über Tuya/SmartLive. In der APP (sofern man die verwendet) kann man unter "Timer" das sogenannte "Inching" aktivieren. Es reicht, wenn das Relais für 1 Sekunde eingeschaltet bleibt. Mit dem Inching erreicht man das. So braucht man nur den Einschaltbefehl senden und das Relais überbrückt kurz die beiden Pins, wodurch der RasPi herunter gefahren wird.

    Das Ganze hat auf Anhieb funktioniert. Allerdings wird Kodi nicht explizit beendet, sondern direkt das darunter liegende Linux herunter gefahren. Macht für das System und die NVMe keinen Unterschied. Es wird trotzdem sauber herunter gefahren.

    Das Kodi nicht extra herunter gefahren wird, hat aber zur Folge, das der TV nicht über CEC (was bei LE eine Funktion von Kodi ist) mit ausgeschaltet wird. Ich bin mir noch nicht sicher, ob das ein Vor- oder Nachteil ist. Ein Problem ist es jedenfalls nicht, da ja auch mein TV "smart" ist und über SmartHome geschaltet werden kann. So kann man aber auch den RasPi runter fahren und den TV trotzdem weiter verwenden, z.B. mit den im TV eingebauten Streaming Apps. Man kann zwei Routinen anlegen, eine die nur den RasPi herunter fährt und eine, die alles ausschaltet. Man sieht übrigens von dem zusätzlichen Kasten rein gar nichts, da ich das Gehäuse unter meinem TV stehen habe und der Blick hinter den RasPi vom TV komplett verdeckt wird.

    Ich meine gelesen zu haben, das man den RasPi damit auch wieder einschalten kann, genau wie bei einem x86 System. Habe ich aber nicht ausprobiert. Genau so wenig habe ich die Möglichkeit ausprobiert, dieses Relais über eine RF Fernbedienung zu betätigen. Ich brauche das nicht, könnte aber für andere vielleicht von Interesse sein.

    Fast genau so habe ich das ja auch in meinem NAS gelöst und dort ein identisches Relais schon eine ganze Weile erfolgreich im Einsatz. Nur habe ich dort den im Gehäuse eingebauten Taster (der normalerweise direkt auf das Mainboard gesteckt wird) parallel zum Relais angeschlossen. So kann ich das NAS über das Relais oder genau wie vorher auch über den Taster am Gehäuse des NAS ein- und aus schalten.

    Dadurch das die Relais 230 Volt und 10 Ampere schalten können (sollen) stellt das Bisschen TTL-Logik Strom überhaupt keine Belastung dar. Ein Kleben oder gar Verschmoren der Relaiskontakte ist so quasi ausgeschlossen. In sofern sollte die Lebensdauer quasi unbegrenzt sein.

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    Danke fürs lesen, Claus

    Einmal editiert, zuletzt von Lehmden1 (5. April 2025 um 15:16) aus folgendem Grund: typo

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