KurzTutorial: Mit CloneZilla auf kleineres Laufwerk klonen (auch bei teildefektem Quell-Laufwerk)

  • Hi,

    ich würde gerne mal ein klein wenig zurückgeben und ein Kurztutorial bereitstellen. Es geht hierbei darum, wie man ein CloneZilla Image auf einer kleineren Platte wiederherstellt, wobei die Quellplatte auch (in gewissen Grenzen) "defekt" sein kann. Kurz deswegen, weil ich jetzt hier nicht etwa trölfhundert Screenshots einbinden werde, zu CloneZilla gibt es auch schon mehr als genügend gut beschriebene Anleitungen. Ich möchte eher beschreiben, wo man ggf. von den Anleitungen für Standardprozesse abweichen muss, ich habe da relativ viel rumexperimentiert und bin über einige Stolperfallen gestolpert.

    Dass ich das weiß & gemacht habe hat natürlich einen Grund: Die System-SSD meines OMV-Rechners ging über den Jordan. Hatte div. Schreib- & Lesefehler und ging in den Read-Only-Modus. Dieser schützt die Platte vor Schreibzugriffen die ggf. Daten zerstören könnten, man kann aber noch lesen und damit Daten retten. Die System-SSD hatte 128GB, als Ersatz habe ich dooferweise eine 120GB gekauft. Und was CloneZilla nicht kann, ist auf kleinere Laufwerke zu klonen.
    Ich habe online u.A. eine Anleitung gefunden, wie man Images verkleinert, das wird bei CloneZilla-Images aber komplizierter, weil man in den dazugehörigen Dateien auch einige Werte ändern müsste.

    Die klassischen Anleitungen für dieses Prozedere empfehlen vor dem Erstellen des Images, die Partitionen zu verkleinern. Für ein normales BackUp wird man sich wohl weder den Zeitaufwand noch das Risiko dafür antun, man wird also im Falle eines Totalausfalles ein zu großes Image da liegen haben. Und ich konnte bei meiner SSD die Partitionen nicht mehr verkleinern, da diese ja Schreibgeschützt war.

    Ich habe dann von meiner defekten SSD ein Image gezogen. Wichtig war hier, das im Experten-Modus zu machen. In einem Schritt wird man dazu aufgefordert zu wählen, in welchem Modus man lesen möchte. Für die defekte SSD war bei mir der Modus

    Code
    -q1 Priority: Only dd (supports all filesystems, but inefficient)

    der Richtige. Damit konnte ich immerhin bei einem Versuch innerhalb von einer Nacht das Image erstellen. (Einen zweiten Versuch habe ich dann nach ca. 72h abgebrochen - trotz "Lesefehler überspringen").

    Jetzt kommt der ganz einfache und simple Clou des ganzen: Eine virtuelle Maschine!
    Das Image stellen wir mit CloneZilla als erstes in einer virtuellen Maschine wieder her, der wir eine virtuelle Festplatte verpassen, die ausreichend groß ist. Dann passen wir auf dieser virtuellen Platte z.B. mit GParted die Partitionsgrößen und Positionen an. Ich habe die Datenpartition auf die kleinsten aufgerundete vollen GB verkleinert (32,2GB belegt => 33GB). Anschließend werden die Partitionen zusammengeschoben (Swap ist z.B. immer am Ende der Platte, ran damit an die Datenpartition).
    Und jetzt booten wir in der virtuellen Maschine wieder CloneZilla und erstellen von der virtuellen Platte ein Image.

    Dieses Image können wir dann auf der neue Platte wieder herstellen, hierbei wichtig:
    [warnbox]Beim Wiederherstellen den Experten-Modus benutzen und die Option "-icds Skip Checking destination disk size before creating partition table" aktivieren![/warnbox]
    Im anschließenden Dialog habe ich dann "Use the partition table from the image" genutzt und NICHT "-k1 Create Partition table proportionally". Ich hatte da bedenken, dass CloneZilla dann auch die Boot- und Swap-Partition unnötig vergrößert. Die Datenpartition habe ich dann hinterher mit GParted wieder größer gezogen.

    [infobox]Info - da habe ich viele Stunden verballert
    VBox hat sich bei mir geweigert, von dem wiederhergestellten Image zu booten. Wahrscheinlich sind die bei meinem Rechner notwendigen Bootpartitionen nicht kompatibel mit VBox. Wenn bei euch auch dieses Problem auftritt, probiert gar nicht erst das zu beheben. Wenn man Pech hat, bootet das System dann zwar in der VBox, aber nicht mehr auf dem eigentlichen Rechner. Am besten versucht ihr gar nicht erst in der VBox davon zu booten.[/infobox]

    Ich hoffe ich kann hiermit dem einem oder anderen irgendwann mal weiterhelfen, oder zumindest etwas Hilfe zur Selbsthilfe geben.

    Und: Ergänzungen sind natürlich gerne gesehen, das Tutorial ist immerhin auch eine Merkhilfe für mich selbst ;)

    VG
    da_user

    Zitat von root2

    Merke: Das "S" in "IoT" steht für Sicherheit!

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