Welches NAS System (Softwarelösung)?

  • Ich überlege, ob ich mir mal ein NAS System installieren.
    Momentan macht das ein Debian Server ohne grafische Oberfläche, ohne dolle Funktionen. Einfach die Daten drauf, die Freigabe per NFS und gut.
    Nachteil, die Verfügbarkeit ist nicht optimal, wenn mir eine Platte ausfällt, ich muss selbst die Verwaltung des Speicherplatzes übernehmen (auf welche Platte ist gerade noch Platz) u.s.w.. Da ich alt und bequem werde, überlege ich nun ob die meine Daten von einem anderen System verwalten lassen soll.

    Ursprünglich hätte ich OMV genommen, weil es einen Unterbau hat den ich kenne. Nun habe ich mir aber ein paar Tage lang unRAID angeschaut (leider nicht in der Tiefe wie ich gern würde) und denke das könnte es eigentlich sein. Was mir besonders gefällt (wenn ich es richtig verstanden habe) ich kann jederzeit einfach eine weitere Platte dazu stecken und den Speicherplatz so einfach erweitern. Vom Prinzip kann ich auch einfach eine kleine Platte raus ziehen und dafür eine große einsetzen - wenn ich es denn richtig verstanden habe. Klar, dafür kostet das was, aber manchmal muss mal vielleicht Zeit dem Geld gegenrechnen.

    Da ich mir aber noch nicht so ganz sicher bin, würde ich gern wissen was ihr verwendet, warum und ob ihr es wieder so machen würdet. Wie sind Eure Erfahrungen mit FreeNAS. Nas4Free, Rockstor, OMV, unRAID.... Was macht einem das Leben in Falle eines defektes leichter? Wo liegen die Vor / Nachteile der Systeme Eurer Meinung nach?


    Gruß
    Chris

    P.S.:
    Eine Bitte, kloppt Euch nicht und akzeptiert die Meinung von anderen. Ich möchte in diesem Thema ungern editieren müssen :)

  • Ich verwende seit ca. 3 Monaten UnRaid V6.

    Was ich mag / Vorteile aus meiner Sicht:

    • Festplatten austauschbar und erweiterbar
    • Parity und Caching System für Sicherheit / Speed
    • unkomplizierte Wartung
    • PlugIn System, daher erweiterbar um Funktionen, Tools etc.
    • kein Editieren im Terminal / Betriebssystem
    • übersichtliches GUI
    • Docker-Integration.
    • VM-Integration zum Einrichten diverser Betriebssysteme / Testmaschinen etc.
    • OS für NAS und SERVER
    • User-Community vorhanden
    • System on a Stick (spart mir einen SATA-Anschluss)
    • sehr leichte Verwaltung von Dateifreigaben

    Was ich nicht so mag / Nachteile aus meiner Sicht:

    • weniger flexibel als Linux-Systeme
    • Docker komplizierter als Linux, mindestens gewöhnungsbedürftig ;)
    • Updates der Docker, nicht der Applikationen > 3rd Party-Abhängigkeit
    • relativ ressourcenhungrig
    • kein PulseAudio im Kernel
    • detaillierte Rechteverwaltung eher schwierig / ungenügend
    • veraltete und oft nicht gerade hilfreiche Dokumentation / Wiki (bessere Infos gibt es über andere Kanäle)
    • scheint nicht besonders verbreitet zu sein / eher exotisch

    Ohne Wertung:
    Obwohl es sich um ein kommerzielles Produkt handelt, hat man manchmal den Eindruck, dass eher die Community die Entwicklung und Vorteile vorantreibt denn die eigentlichen Entwickler. UnRaid wird zwar weiter entwickelt, die Neuigkeiten seit meiner Nutzung und Testphase halten sich aber in Grenzen. Dafür läuft es sehr stabil und ich muss mich um wenig bis gar nichts kümmern.

  • Rockstor ist eine nette Distro, basierend auf CentOS.

    Es nutzt ausschließlich das BTRFS Dateisystem, ist klar strukturiert und weist ein gutes Pooling auf.

    Addons (RockOns) findet man in Form von Docker Containern vor, leider ist man hier von vorgefertigten Lösungen abhängig und hat somit ein begrenztes Angebot.

    Rockstor macht Spaß und funktioniert gut, allerdings hatte ich mal Probleme mit den Kernels und habe mich deshalb erst mal davon verabschiedet.

    unRAID ist eine sehr interessante Lösung.

    Am besten gefällt mir dabei das Directory Caching sowie die CacheDisk Funktion.

    OMV sieht zwar nicht so schick aus, aber bringt auch alles mit, was man braucht.

    Ein Pooling von Festplatten, ähnlich wie bei unRAID, lässt sich mittels mergerFS realisieren.

    Das Docker Plugin von OMV weiß auch zu gefallen. ;)

    95% aller Computerfehler sitzen vor dem Bildschirm!

  • Von Sicherungsdisketten (ja auch noch 5 1/4 mit 40kB), externen Festplatten, der Icybox über Qnaps und Synos zu FreeNas und WinServer2012 mit Storage Space.

    Ich hab mir vor dem Aufsetzen meiner Server so ziemlich alles angeschaut, außer Linux (kommt vielleicht noch irgendwann).
    Gelandet bin ich bei FreeNas und Windows Server 2012R2 Essential mit Storage Space.
    Der Grund für die Systeme war Datensicherheit und Vermeidung von Bit rot (Bitfäule) da ich viele Bilder auf den Servern habe. Ich hab mal zwei defekte gehabt, und wusste nicht warum.

    FreeNas: (auf zwei Servern)
    Stabiles Systemmit ZFS mit allen Vor und Nachteilen.

    Größtes Problem für mich ist das extrem langsame schreiben von kleinen Dateien. Da ich manuell sichere, ist es für die Arbeitsrechner beinahe unbrauchbar und nicht Zeitgemäß. Deswegen ist der kleine Datenserver mit WinServer als SW ausgerüstet.
    Hoher Speed bei großen Dateien.
    Oberfläche Gewöhnungsbedürftig, aber ok.
    Es wird gerade eine neue Oberfläche eingeführt, die Testweise mit der letzten Version schon verwendbar ist. Schau dir die an, wenn es in Frage kommt.

    Windows Server: (auf einem Server)
    Naja, was soll man sagen. Für mich viel zu aufwendig, für das was ich brauche. Dafür halt die gewohnte Win Oberfläche, die ich da aber kaum brauche, da er einfach läuft. VmWare Player läuft auch Problemlos drauf. Eigentlich wollte ich den Desktop virtualisieren versuchen, aber dafür war noch keine Zeit.

    Storage Space betrachte ich als Experiment. Ist zwar schneller bei kleinen Dateien, aber bei großen brauchst du viel Ram, sonst knickt es komplett ein.

    Plattenwechsel bei Defekt ist bei beiden Systemen kein Problem, jedenfalls beim Test. Hab Platten im Betrieb rausgezogen und neue rein und wieder integriert. Allerdings war bisher im Echtbetrieb noch keine defekt. Ich bin da, was die Meldung und Überprüfung angeht noch etwas unsicher wie gut das ist.


    Generell bin ich aber noch immer ein Fan von Synology. Leider sind die großen Kisten mit ECC Ram wesentlich teurer als der Eigenbau, und die letzten Geräte wie die 415+ haben mich samt Support so genervt, dass ich eben umgestiegen bin.
    Würde es die SW extra zu kaufen geben, wäre mir die einiges Wert.
    XPenology funktioniert meiner Meinung nach sehr gut, aber bei den Updates ist immer ein gewisses Risiko. Und die Hintertürchen und Meldungen an Syno seit 6.. sind halt auch fraglich. Wenn mein Smart Home komplett lauft, werd ich wieder mal genauer schauen wie die 6er jetzt so funktioniert.

    Alles in allem, wenn ich es wieder einfach haben möchte, kauf ich mir eine Syno. Schnell bei kleinen und großen Dateien, BTRFS seit einiger Zeit, Hybrid Raid erweiterbar mit allen Plattengrößen, einfach zu konfigurieren und extrem viele praktische Anwendungen die leicht zu installieren sind.

    Edit:
    Achja und unRaid bin ich wieder draufgekommen, warum ich es gar nicht versucht habe. Es unterstützt keine SSDs im Datenpool sondern nur als Cache, und bezgl. Bitfäule hab ich noch nicht verstanden, ob und wie es bei unRaid funktioniert.

    3 Mal editiert, zuletzt von JoGi65 (16. Juli 2017 um 12:47) aus folgendem Grund: unRaid hinzugefügt

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