Wenn man wirklich eine gewisse Sicherheit haben will, muss man dafür Experten bezahlen, die sich 24/7 um die Sicherheit des eigenen Systems kümmern. Das ist aber extrem teuer und kommt deswegen nur für Firmen in Frage. Und selbst dann rutscht immer wieder mal was durch, da Firmen ein ungleich lukrativeres Ziel sind als irgendein popeliger Heim-PC und deswegen auch ungleich häufiger angegriffen werden...
Mahlzeit,
Ich betreue viele Firmen mit ihren AV-Lösungen. Diese werden von mir zentral verwaltet und die Einstellungen entsprechend auf die Server/Clients ausgerollt. Ich nutze dafür die Business-Lösungen von Symantec, die aber für Privatleute nicht sinnvoll und AFAIK nicht mal zu kaufen sind.
Diese sind in aktuellen versionen nicht mal mehr auf deutsch verfügbar.
Das Thema kann man aber auch nicht mit 2 Sätzen abarbeiten.
In Firmen dürfen die Mitarbeiter idR auf Ihren PCs nichts oder wenig installieren bzw. einrichten, den allermeisten Usern fehlen die Admin-Rechte komplett und es muss für jede administrative Tätigkeit ein Admin dazugezogen werden.
In manchen Firmen gibt es sogar Anwendungslisten, die laufen dürfen. Andere starten dort nichtmal.
Privat sieht es komplett anders aus.
Privatleute mit Windows-PCs arbeiten fast immer als Admin oder installieren ohne Nachzudenken jeden Schrott, der ihnen etwas supertolles verspricht. Je "kostenloser", desto besser muss das Superdupertool sein, logisch.
Auch gefährliche Links in SPAM-Mails werden dort bedenkenlos angeklickt, bevor man sich Gedanken macht, wo man denn hinkommen könnte.
Anna-Kurnikova_nackt.jpg.bat ist sicher auch ein geiles Foto.
Dem Ganzen jetzt komplett ohne Schutz zu begegnen, wie von Lehmden1 vorgeschlagen, halte ich für eine sehr schlechte Idee.
Nicht umsonst hat Microsoft in den letzten Jahrzehnten ein eigenes Sicherheits-Tool beigesteuert, das auch noch standardmäßig aktiviert ist.
Man muss den Defender in Windows also erst mal deaktivieren, um gar keinen Schutz zu haben.
Der Defender ist auf jeden Fall wesentlich besser, als ohne Schutz mit Windows zu arbeiten.
Dazu kommt, das durch die Natur der Sache Viren nur dann sicher erkannt werden, wenn sie dem AV-Programm bekannt sind. Dann sind sie aber nicht mehr gefährlich, weil schon lange nicht mehr in Gebrauch. Um trotzdem eine Art Daseinsberechtigung zu haben, versuchen die AV Tools Viren zu "erraten". Das klappt natürlich überhaupt nicht, so das man zwar tonnenweise "False Positives" hat, aber echte Schadsoftware fast 100% sicher unerkannt durchrutscht.
Das stimmt so natürlich überhaupt nicht.
Vernünftige AV-Tools sollten zusätzlich zu zu ihrem signaturbasiertem Scanner auch andere Arten von Schädlingen erkennen und blocken oder darauf hinweisen, bspw. gefährliche Links in Mails, gefährliche Downloads oder Anlagen in Mails.
Auch das macht der Defender oft schon ganz gut.
Es gibt auch noch weitere Dinge, die Sicherheitstools können und machen.
Allerdings sitzt der entscheidende Faktor ca. 60 cm vor dem Bildschirm.
Private PCs ganz ohne vernünftigen Schutz werden sehr gern von Hackern als SPAM-Bots missbraucht.
Früher hatte ich öfter PCs bei Privatleuten gesehen, deren HDDs verschlüsselt wurden und erst nach Zahlung von Lösgeld wieder nutzbar waren.
Bei privaten PCs geht es den Hackern mittlerweile aber mehr um das Ausspionieren der Zugangsdaten für Mailkonten und Online-Zugänge.
Das geht auch sehr gut, ohne dass ein PC verwendet wird.
Da viele für alles die selbe Kombination aus Mailadresse und Passwort nutzen, ist das natürlich "extrem schwierig". Damit kann man viel schneller und einfacher Geld verdienen.
PS: Ich installiere den paar Privatkunden, die ich betreue, weiterhin Norton 360. Das Jahres-Abo für 1 Nutzer und 5 Geräte habe ich zuletzt für 18,99 € eingekauft. Man braucht zwar eine Kreditkarte zum Aktiviren und es wird ein Abo abgeschlossen, dass im Folgejahr 100,- € kosten soll. Das kann aber sofort gekündigt werden und dann hat man den Schutz für die 5 Geräte