Kodi vs. MediaPortal - Die Sicht eines Umsteigers

  • Hallo an alle Kodinerds,

    ich will diesen Beitrag schreiben um meine Erfahrungen als langjähriger MediaPortalnutzer und seit über einem Jahr Kodi-Nutzer niederzuschreiben. Dabei soll es nicht um das Loben oder Niedermachen eines der beiden Systeme gehen, sondern einen ganz individuellen Einblick eines Umsteigers, der anfänglichen Hürden, der Aha-Effekte, Frustration aber auch der Erfolgserlebnisse.

    Ich hatte Kodi damals schon seit längerem immer wieder mal ausprobiert, jedoch haben mich verschiedene Dinge gestört oder ich ich wahr mit meiner derzeitigen Installation so zufrieden, dass es keine Wechselgefühle gab.

    Vorwort:
    Ich bin ein HTPC-Nutzer der ersten Stunde. Angefangen mit myHTPC über Meedio gelangte ich vor weit über einem Jahrzehnt zu Mediaportal (damals noch in der Version 0.23). Gut gefallen hat mir damals die einfache Möglichkeit TV, Filme, Serien und Musik unter einer Oberfläche mit Fernbedienung zu verwenden. Zuerst mit einer Microsoft MCE, danach einer Logitech Harmony 900 - heute mit einer Logitech Harmony Elite. Natürlich bin auch ich mit Mediaportal gewachsen und immer mehr Dienste wurden als Plugins hinzugefügt. Einmal ging es um Emulatoren ein anderes Mal um Webradio, einen Fernbedienungstauglichen Browser oder 3D-Bluray-Filme. Doch einige Leistungsdaten von Kodi hatten mich immer mal wieder einen Ausflug machen lassen. Man letzter Wechsel im MediaPortal-Universum hatte ich dann zu Version 2 gemacht. Die leistungsstarke Idee dahinter einer klassischen Client-Server-Struktur und mit jedem Benutzer sein eigenes Profil zu haben ist toll. Jedoch hat es dabei an wichtigen Dingen oft gefehlt. Mehrere Nutzer waren damals nicht möglich, ebenso wie mehrere Anmeldedaten auf verschiedenen Quellen (mussten alle gleich sein). Außerdem hatte sich MediaPortal 2 nie wirklich performant angefühlt. Schneller scrollen oder der Wechsel zwischen verschiedenen Programelementen hat sich immer einer Gedenksekunde gegönnt (Alle Systeme mind. Intel Core i5 mit eigener Grafik). Also war ich wieder auf der Suche und hab mich intensiv mit Kodi beschäftigt.

    Vorbereitung:
    Meine ersten Test waren ernüchternd. Offensichtlich nutzt Kodi eine andere NFO-Struktur als Mediaportal (Schade). Aber ich wollte der Sache eine Chance geben und habe meine kompletten Daten mit Emby Media Manager neu eingelesen. Jetzt sah die Sache schon besser aus. Dabei sind mir schon einige Vor- und auch Nachteile auchgefallen. Kodi kann viel besser mit 3D-Material umgehen und passt das Menü in Echtzeit an die Umschaltung an. Mediaportal dagegen geht besser mit mehreren Streams in einer Datei um. Gerade das leistungsfähige MKV unterstützt Mediaportal besser. (Beispiel gefällig: Ich habe von Star Trek TOS in einer MKV den Original-Stream und den Remastered. Dort fragt Mediaportal nach dem Namen des Streams bevor ich schaue - ähnliches Beispiel von Avatar habe ich 3 Fassung in einer MKV (Kino, Extended und 3D). Bei den Emulatoren hatte ich bei MP1 und MP2 meine Datenbank auf die entsprechenden myEmulator-Plugins abgstimmt. Kodi lässt mich dies zwar einbinden, jedoch zeigt nichts dazu an (soll wohl noch kommen). Also da war einfach nichts zu tun.

    Die erste Installation:
    Kodi installiert, Medien eingebunden und halbe Stunde gewartet. Gut. Fernbedienung hat bis auf die Pfeil- und OK-Tasten praktisch nicht funktioniert. (Logitech als MCE eingestellt - Empfang über ein IMON-Receiver). Bis ich mich in die Tiefen der Keymaps und ActionsWindows eingelesen hatte um eigene Aktionen zu vollführen vergingen ein paar Tage. Der Keymap-Editor hat sich bei mir als besonders pockig erwiesen. Das ging soweit, dass ich teilweise seine Änderungen nicht mehr loswurde und Kodi nochmals frisch installierte. Das es bei mir ein Full-Feature-HTPC handelt der auch TV, Mediatheken und Streaminganbieter bieten soll, war ich beim Teil TV besonders gespannt. Aber siehe da - Kodi bietet kein TV, sondern bindet nur externe Dienste ein. Da die TV-Funktion von Mediaportal vollkommen war, nutze ich also auf dem Server weiterhin Mediaportal (PS: MediaPortal 1 ist da besser als das 2er, da hier der Verwaltungsgram für die Client-Server-Struktur wegfällt.) Bei der ersten Einbindung hatte ich vor allem auf Serverebene Probleme eine UNC-Pfad einzurichten, da man hier die Netzlaufwerke als Admin (was die TV-Conf braucht) nicht sieht. Nach der Portdurchleitung 9596 hatte das dann aber auch geklappt. Der Emulatorteil hatte mich aber dann immernoch gestört. Also mal ein paar Plugins probiert. Den Rom Collections Browser hatte ich nie zum laufen bekommen, den Advanced Emulator Launcher (AEL) jedoch schon. Schön bei diesem, dass man auch nicht auf das integrierte LibRetro angewiesen ist, sondern auch eigeneständige Emulatoren verwenden kann. Außerdem bietet er auch die Möglichkeit MetaDaten mit anzuzeigen, wenn auch ein funktionierender Scraper fehlt (obwohl der vorhanden sein soll). Die neuste Fassung hat nie funktioniert, sondern nur die ältere (ich glaube 0.97) die aber schon kommuniziert, dass die Scraper nicht gehen)

    Der allgemeine Betrieb und der WWW-Faktor (works with woman):
    Klar. Ne Umstellung auf ein neues System sorgt bei nicht so technikaffinen Menschen immer für das Kommentar: "Schon wieder was neues - was war denn am alten schlecht!". Aber die Vorteile sind dann sehr schnell offensichtlich geworden. Größter Vorteil von Kodi ist die schier unendliche Anzahl an Plugins, womit man das System erweitern kann. Zusätzlich auch die Tatsache, dass es auf fast allem läuft. Egal ob Windows, MAC, Linux oder auch Android iOS. Sogar der kleine RaspBerry hustet mit LibreElec Filme und Musik, wenn da auch bei FullHD Schluss ist (Anmerkung: Der 4er soll auch 4K mit h265 bringen, aber auch nur da und unter genau eingerenzten Encodierformat). Versucht habe ich das nicht. Mein Raspberry 4B verwaltet derzeit ein openhab2 fürs Smarthome.

    Bei mir ist die allgemeine Konfiguration, dass der TV-Server immer läuft (momentan mit Mediaportal 1.22). Eingebunden wurde zusätzlich das TVKodi-Plugin und der TV-Clickfinder fürs bessere EPG (14 Tage Vorschau). Derzeit gibt es ne Gruppe für TV (Favoriten) und für Radio (Radio). Hier ist mir jedoch gleich Anfangs die nervige Konfiguration mit dem Kanalnummern aufgestoßen. Außerdem reagiert das Plugin in Kodi empfindlich auf Änderungen, die erst nach einem Cachelöschen sich wieder geben. Nervig aber kein KO-Kriterium ist die Tatsache, dass das Kodi-Plugin für Mediaportal offensichtlich nur wenige Tage importiert (so etwa 5-6 Tage), obwohl in Mediaportal volle 14 Tage vorhanden sind. Da Sender häufiger Mal eine Woche vorher Werbung für einen Film machen, kann man den aus dem Guide noch nicht programmieren. Ist der TV noch nicht gelaufen, dauert es 5-6 Sekunden bis das Bild kommt. Läuft er bereits, dauert es nur noch 2-3. Könnte besser sein ist jedoch vertretbar. Schnelles Zappen wie bei einem richtigen TV ist damit jedoch nervig.

    Filme und Serien laufen problemlos. Nervig ist die Synchronisation der Zustände (Bereits gesehen, Dort unterbrochen, schon bewertet). Auch bei Mediaportal 1 hatte ich da Trakt.TV eingesetzt und funktionierte in Echtzeit auch mit einem zweiten. Bei MP2 war das nicht nötig, da dies schon zwecks der Client-Server-Struktur sowieso alles auf dem Server ablegt. Mein erster Gedanke beim Stöbern durch die Kodi Plugins also - super da ist ja Trakt.TV auch vorhanden. Aber es klappt nicht in Echtzeit. Folgendes Beispiel: Schaue eine Serie im Wohnzimmer bis Folge 7, will dann im Schlafzimmer weiterschauen. Dort ist jedoch nur bis Folge 4 abgehackt. Nicht schlimm aber nervig. Zusätzlich werden dann verschiedene Zustände von verschiedene Geräten synchronisiert, die sich teilweise unterscheiden. Das geht sicherlich besser. Ein weiterer Versuch das Problem zu lösen, war die zentrale Datenbank. Doch diese kommt wohl mit besonders großen Datenbank nicht so richtig zurecht. Zwar klappen dann die Zustände in Echtzeit, aber er liest nicht alle Filme und Serien ein. Woran das lag konnte ich nicht ermitteln, aber da die zentrale Datenbank eh noch als Experimentel gehandelt wird, bin ich wieder zurück zu Trakt.TV gewechselt.

    Unschlagbar und auch hilfreich für die Überzeugung der Frau waren die vielen Plugins fürs Streaming. Gerade von dieser Seite wie Öffentlich Rechtliche Mediatheken, TV-Now, Joyn, Amazon, Youtube - alles kein Problem und meist problemlos. Schwierig finde ich es abseits der offiziellen Kanäle zu beurteilen, was da teilweise legal ist und was nicht. Gerade weniger bekannte Anbieter kann man dort schlecht einordnen ob das noch legal oder schon illegal ist. Mir ist auch klar, dass ein Bundesligaspiel nicht kostenlos angeboten werden kann, aber das sieht man den Plugins nicht an. Zusätzlich wird man wohl bei manchen Plugins gleich noch selbst Streamer (P2P) und da hört der Spass auf. Zwar bieten diverse Seiten zu diesem Zweck dann Links zu VPN's an. Aber das macht die Sache ja auch nicht weniger Illegal und bringe die Filmemacher oder Clubs um Ihre Brötchen. Hier würde ich mir auch lokal angesiedelte Plugins in den offiziellen Repos wünschen, damit hier mal ein Programmierer über die Legalität drüber geschaut hat.

    Kodi auf Android:
    Seit einiger Zeit experimentiere ich auch mit Kodi auf Android. Grundsätzlich ist es bedienbar mit allen Funktionen wie auf den großen Geräten auch. Jedoch merkt man Kodi deutlich an, dass es hier nicht nativ für Android entwickelt wurde. Gerade bei der Integrierten Usability sind Abstriche zu machen. Einerseits saugt es gerade bei der Datenbankaktualisierung massiv am Akku, außerdem wird bei Eingaben nicht die systemeigenen Tastatur verwendet, sondern die gleiche wie auf allen anderen Systemen auch. Leider ist die meist schlechter als die systemeigene und auch reaktionsärmer. Auf Tablets mit Android fällt das noch nicht so ins Gewicht (so um die 10 Zoll), aber bei Smartphones zwischen 4,5 und 6,5 Zoll schon massiv. Mit Wurstfingern wird Tippen zur Glückssache. Aber auch die Laufleistung des Handys bei der Filmwiedergabe kann mit keinem anderen Player mithalten. Um auf meine Medien auch unterwegs zugreifen zu können, habe ich diese per FTP ins Netz gehängt, Zugriff von Außen ist Klasse (falls die Bandbreite reicht). Akkuleistung und Usebility ist jedoch verbesserungswürdig.

    Kodi auf Raspi (im meinem Fall 3B+):
    Klasse. Keine 10 Sekunden nach Stromversorgung kann ich loslegen. Das schaffen manche Smart-TV nicht. In meinem Fall LibreElec. Verblüffend: Genau so schnell wie auf ner großen Windows-Maschine - was man nicht alles aus dem Bastelrechner rausholen kann.
    Bei mir aktuell noch mit Tastatur, jedoch bin ich auf der Suche. Hat jemand einen Tipp für einen Fernbedienung, Receiver Kombi, die Out-of-the-Box mit LibreElect funkt?

    Abschluss und Fazit:
    Kodi macht vieles richtig. Es läuft rund und stürzt praktisch nie ab (zumindest bei mir). In seltenen Fällen blinkt mein Kodi beim Aktualisieren mit einem Ladekreis. Das gibt sich aber nach einiger Zeit wieder. Auch wenn Kodi für sich selbst stabil läuft, krankt es bei externer Fütterung manchmal und lässt sich auch mal in den Abgrund reißen (z.B. beim Ausfall des TV-Servers oder nicht Erreichbarkeit von externen Diensten). Hier könnte ein Fallback-Sicherung helfen, wenn externe Quellen nicht mehr antworten.

    Wünschenswert wäre eine Verbesserung der Zustandssynchronisation oder Besserung der zentralen Datenbank für alle Elemente (nicht nur Video, sondern alle Elemente). Wünschenswerte wäre auch ein Angebot der Sprachsteuerung abseits von Siri, Alexa und Google Now, da ich nicht jedes gesprochene Wort nach Amerika senden will.

    Auch ein vermisstes Feature ist ein Browser, der mit Fernbedienung verwendbar ist. Bei Mediaportal, zwar schon ein bisschen in die Tage gekommen gab es Browse the Web. Hier erhielt jedes anklickbare Element eine Ziffer, welche über die Fernbedienungsnummern eingegeben werden musste und schon konnte man einem Link folgen. Formularfelder öffneten eine Tastatur. Auch Linkeingabe und Favoriten waren vorhanden. Der versuchte Chrome Launcher von manchen Versionen ist nur mit Maus und Tastatur vernünftig bedienbar.

    Wünschenwert wären auch über die Oberfläche anlegbare Kategorien oder eigene Hauptmenü bzw Untermenüelemente (z.B. Eigene Gruppe für 4K oder 3D Filme oder eigene Gruppe für Plugins fürs Smart-Home). Denkbar wäre auch eine Kategorisierung der Favoriten in Filme, Serien, Spiele usw.

    So nun hab ich genug von meinen Erfahrungen hier genannt. Vielleicht hilft es ja den ein oder anderen Anwender beim Umstieg. Mann-o-Mann meine Finger sind schon ganz wund. [bp]
    Grüße

  • Danke für deinen ausführlichen Bericht.

    Wünschenwert wären auch über die Oberfläche anlegbare Kategorien oder eigene Hauptmenü bzw Untermenüelemente (z.B. Eigene Gruppe für 4K oder 3D Filme oder eigene Gruppe für Plugins fürs Smart-Home). Denkbar wäre auch eine Kategorisierung der Favoriten in Filme, Serien, Spiele usw.

    Ist mit anderen Skins ohne Probleme möglich. z.B. Rapier und in Verbindung mit Smart Playlisten.
    Die Plugins in der Tat nicht.

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    Guides nicht mehr verfügbar wegen Youtube unvermögen guten von schlechten Kodi Videos zu unterscheiden.

  • Hallo.
    Auch ich bin von MP auf Kodi umgestiegen, aber einen etwas anderen Weg gekommen als du. Eben von MP2

    Mehrere Nutzer waren damals nicht möglich

    Das muss aber Jahre her sein. Seit mindestens 2 Major Versionen von MP2 funktioniert das einwandfrei.

    Offensichtlich nutzt Kodi eine andere NFO-Struktur als Mediaportal

    Na ja, ich würde eher sagen, MP1 nutzt eine andere Struktur als alle anderen... MP2 und Kodi sind bezüglich der .nfo 100% kompatibel, und das von Anfang an. MP1 hat ja ohnehin nur für Filme .nfo Unterstützung. Bei Serien gibt es das dort gar nicht. MP2 ist aber deutlich generöser, was die Namen von lokaler Fanart usw betrifft. Als Beispiel: Kodi erwartet als Name für den Episoden- Thumb unbedingt "episodetitle-thumb.jpg". Das kann MP2 auch. Aber MP2 erkennt und akzeptiert ebenfalls "episodetitle.jpg", was Kodi nicht annimmt. Wie gesagt nur ein Beispiel von vielen.

    Kodi auf Android:

    Dazu habe ich aber eine extrem andere Ansicht. Gerade wegen Kodi auf Android habe ich gewechselt. Man darf nur nicht Android mit Smartphone gleichsetzten, was du wohl getan hast. Auf einem Smartphone ist eine App wie Kodi immer am "fremdeln", das ist systembedingt und völlig normal. Gäbe es eine MP Version für Android würde auch die auf dem Smartphone suboptimal sein. Kodi und MP sind für große Bildschirme mit Fernbedienung konzipiert, nicht für eher winzige Touch- Displays... Aber die imho "ideale" Hardware für Kodi sind die sehr günstigen aber trotzdem durchaus leistungsfähigen TV Boxen, die nahezu immer mit Android als OS ausgeliefert werden. Ich habe hier irgendwo auch noch einen i5 herum stehen. Meine aktuelle 38€ Box mit einem AMLogic S905x2 SOC macht den (meinen) i5 aber spielend platt, wenn es um Kodi geht. Der i5 hat etwa 400€ gekostet, benötigt mehrere Lüfter, viel Platz und im Betrieb etwa 35 Watt Strom. Die Android Box ist dagegen winzig (weniger als 2 Zigarettenpäckchen), völlig lautlos und verbraucht gerade mal 2-3 Watt. Obendrein ist sie deutlich leistungsfähiger, wenn es um Medien- Wiedergabe geht. Übrigens auch deutlich leistungsfähiger als ein RasPi, der komplett mit Gehäuse und Netzteil mindestens doppelt so viel kostet...

    Ich habe fast 2 Jahre gebraucht, um richtig bei Kodi angekommen zu sein. Die enormen Pluspunkte dieser spottbilligen TV Boxen haben mich aber 2018 zum Umstieg genötigt. Trotzdem vermisse ich immer noch einige Dinge aus MP Zeiten, die es bei Kodi wohl nie geben wird. Das ist zum einen natürlich die voll integrierte Server/Klient Umgebung. Ein echtes Highlight, was man bei Kodi entweder nur stark eingeschränkt oder über den Umweg mit (mir suspekten) kommerziellen Programmen wie Emby bekommen kann. ich konnte nie mit Emby warm werden und werde es wohl auch in Zukunft nie können...
    Was mir auch fehlt ist die Aufmerksamkeit der Entwickler. Auch schon lange bevor ich zum Team gestoßen bin, wurde auf Ideen, Feature Requests oder Anregungen sofort und direkt eingegangen. Sofern möglich wurde das auch meist direkt umgesetzt, manchmal binnen ein paar Stunden. Die Kodi Devs sitzen dagegen eher auf Wolke 7 und sind für mich Normalsterblichen nur schwer zu erreichen. Zumindest erwecken sie den Eindruck als ob es sie nicht sonderlich interessiert, was die "Basis" möchte. Von daher mag ich hier ja falsch liegen, aber der Eindruck hat sich mir schon sehr aufgedrängt.
    Außerdem ist Kodi sehr viel komplizierter zu Konfigurieren als MP2, wobei es bei Kodi aber auch viel mehr zum Konfigurieren gibt. MP2 versucht, möglichst Viel für möglichst Viele automatisch richtig zu machen. Problematisch wird es aber dann, wenn das mal doch nicht so richtig ist, wie von den Devs gedacht...

    Pluspunkte sammelt Kodi zusätzlich zur Plattform- Unabhängigkeit noch mit der Art, wie man Medien hinzufügt. Das geht wunderbar und mir ist kein HTPC Programm bekannt (vermutlich kenne ich fast alle, die es gab und gibt), welches hier mitkommt. Ein weiterer Pluspunkt ist die enorme Verbreitung. Kodi kennt jeder und Kodi wird von allem Denkbaren unterstützt. Auch die GUi Geschwindigkeit ist klasse, vor allem, wenn man bedenkt, wie alt Kodi (bzw XBMC) eigentlich schon ist.Zu Anfang (MP 2.0) konnte MP2 da spielend mithalten. Inzwischen ist aber so vieles eingebaut worden, so das MP2 inzwischen dann doch deutlich langsamer und träger reagiert als Kodi. Besonders schlimm ist es, wenn der MP2 Server gerade beschäftigt ist und z.B. Medien Importiert. Dann kann MP2 schon mal langsamer werden als selbst MP1, was ich von Anfang an immer als sehr zäh und träge empfunden habe. Was mir noch an Kodi super gefällt ist die Art, wie "normale" Android Apps integriert sind. Man kann jede beliebige App direkt aus Kodi heraus starten, ohne irgendwas konfigurieren zu müssen. Die Apps sind einfach da, klasse.

    Nach ganz vielem Probieren und mit diversen zwingend notwendigen Mods (mit denen ich immer noch nicht fertig bin) habe ich jetzt in Aeon MQ8 auch einen Skin gefunden, mit dem ich leben kann. Irgendwie erschließt sich mir der Sinn davon nicht, drei völlig unterschiedliche Anzeigen einfach übereinander links oben in die Ecke zu quetschen. Da kann man dann gar nichts mehr lesen. Das muss ich noch an ein paar weiteren Stellen ausbessern aber zumindest in den Bereichen, die ich oft nutze ist das jetzt in Ordnung gebracht.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • moin moin,
    Ich komme auch gerade von MP (schon ewig, vorher meedio mit scart-vga-matroxadapter ;) ).
    Ich finde MP immer noch sehr gut. Hatte vorher auch Fotos und Musik über MP.
    Nun man wird älter und braucht die schön anzusehenden Fanarts usw. eigentlich nicht mehr. Musik und Fotos liegen bei mir auf einer DS, steuern zu ich die Musik über die SonosApp.
    Ich möchte also minimieren. Mir schwebte eigentlich eine neu DS wie 918+ oder 920+ vor.
    Dort sollte alles drauf liegen. Ich brauche keinen homeserver mit 3x TV-Karten mehr.
    Mir würde tvmosaic und die vier Tuner in der Fritzbox vollkommen reichen.
    Ich habe mir schon einen Testaufbau mit xpenology und tvmosaic eingerichtet.
    Das läuft eigentlich schon sehr gut. Was gar nicht geht, tvmosaic als Frontend.
    Und nun kommt Kodi in Spiel.
    Das heißt ich möchte auch die win-clienten rausschmeissen und kodi o.ä. direkt auf einem neuen TV betreiben.
    Ich bin mir nicht sicher ob das alles so funktioniert. Aber da soll es in den nächsten 1-2 Jahren hingehen.
    Die TV Geschichte beschränkt sich eh nur auf die Aufnahmefunktion. Maximal werde ich mal in der Küche LiveTV schauen.
    Tja also werde ich mich mal mit Kodi als Frontend für tvmosaic beschäftigen.
    Also schönen Sonntag noch.

    TV-Server: DS920+ ; Datengrab und TVH-Server DVB-C via FitzBox 6591
    MM-Server: DS116 ; Backup für DS920
    Client1: Sony Bravia XR 48OLEDA90K (Google-TV-Kodi 20.5)
    Client2: HP TouchSmart 520-1130ez / LibreELEC-Generic.x86_64 (Küche)
    Client5: Optiplex SSF-i3 / LibreELEC-Generic.x86_64 (Keller)

  • @Lehmden Du auch schon wieder hier ....
    Die Welt ist klein. Aber wie ich (Golf4) so lese wird es auch mit Kodi nicht einfacher.
    Also eine VF-Gigabox kaufe ich mir nicht, dann bleibe ich lieber bei MP.
    Gibst denn keine einfache Lösung ohne gross mit Themen o.ä. zu basteln?
    Was ich auch mit 70 noch supporten kann .... ?

    TV-Server: DS920+ ; Datengrab und TVH-Server DVB-C via FitzBox 6591
    MM-Server: DS116 ; Backup für DS920
    Client1: Sony Bravia XR 48OLEDA90K (Google-TV-Kodi 20.5)
    Client2: HP TouchSmart 520-1130ez / LibreELEC-Generic.x86_64 (Küche)
    Client5: Optiplex SSF-i3 / LibreELEC-Generic.x86_64 (Keller)

  • Gibst denn keine einfache Lösung ohne gross mit Themen o.ä. zu basteln?

    Na ja, Man kann einfach beim Default Skin Estuary bleiben, wenn man keine all zu hohen und genauen Ansprüche an die Optik stellt. Da muss man gar nichts basteln oder auch nur installieren, der ist automatisch da und funktioniert. Aber das Aussehen ist mir sehr wichtig (bei meiner HTPC Software, nicht bei mir. Da ist Hopfen und Malz längst verloren). Und ich stehe nun mal darauf, möglichst viel Fanart gezeigt zu bekommen.

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    Danke fürs lesen, Claus

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