gelöst: TVHeadend Synology Gateway-Problem bei 2 LAN-Schnittstellen

  • Hallo Zusammen,

    ich verwende seit einiger Zeit für Kodi den DVB-Server TVHeadend (V4.2.8-16), der auf einer Synology DS214+ (DSM 6.2) läuft. Als SAT>IP Server verwende ich den Xoro 8100.

    > kurzer Abschweif: Als ich die Einrichtung von TVH bekann, habe ich den Xoro im gleichen LAN-Segment wie meine anderen Clients betrieben (also Standard: Fritzbox, Switch, NAS, Endgeräte alles im selben Netz). Es stellte sich schnell raus, das das nicht sauber lieft (Sichwort UDP Pakete, die oft verloren gingen > es kam zu Bild und Ton-hängern > hierzu gibts einige eigene Forenthemen).
    Ich habe für mich das Problem sehr gut lösen können, da meine Syno ja 2 LAN Netzwerkanschlüsse hat. Ich betreibe den Xoro mittlerweile sehr erfolgreich an der 2. LAN-Buchse der Synology in einem eigenen Netzwerk.
    Zusammengefasst: Kodi spricht mit TVH über LAN1 und THV spricht mit dem SAT>IP Server per LAN2.
    < Abschweif Ende

    Nun zu meinem Problem:

    Für jede LAN Buchse gibt es einen eigenen Gateway. Möchte ich weiterhin meinder Synology Zugriff ins Internet ermöglichen, muss ich den Gateway von LAN1 als Standard angeben.

    TVHeadend findet den IPTV-Server beim ersten Start aber nur, wenn ich den Gateway der 2. LAN-Buchse als Standard setze. Dann hat DSM aber kein Internet mehr.

    Ich behelfe mir momentan so:

    • ich aktiviere Gateway2
    • dann findet TVH den IPTV-Server korrekt und alles läuft
    • danach stelle ich wieder auf Gateway1 um und die DSM hat Internet
    • komischerweise bleibt die Verbindung THV<>Xoro bestehen > ich könnte also glücklich sein.
    • ABER: wenn ich nun TVH neu starte (nach Update TVH oder Syno bootet neu, oder, oder...), findet TVHeadend den IPTV-Server erneut nicht!
    • dann muß ich wieder kurz umstellen, um danach TVHeadend wieder "initialisieren" und dann den GW2 wieder auf GW1 zurückstellen

    Deswegen meine Frage: hat jmd einen ähnlichen Aufbau bzw. Erfahrung?

    Danke schonmal...

  • Dein Zauberwort sollte "IP Routing" lauten, wie du das auf deiner NAS einrichtest, dazu kann ich aufgrund mangelnder Hardware allerhöchsten bedingt Hilfestellung geben.

    Niemand ist frei, der über sich selbst nicht Herr ist. "Matthias Claudius"

  • Auf der Synology hast Du doch die Systemsteuerung, gehe dort in "Netzwerk" > Statische Route
    Dort kannst Du dann doch eine statische Route setzen auf die Xoro Adresse mit der Angabe des entsprechenden Gateways

    Dann sollte es doch klappen

  • Hallo Zusammen und danke schonmal für die schnelle Rückmeldung.

    Die Routing-Einstellungen habe ich schon rauf und runter und auch statische Routen konfiguriert. Nur leider scheint das bei TVHeadend nicht anzukommen.

    VG...

  • Wie gesagt habe keine solche NAS, und läuft daher möglicherweise auch automatisiert, aber nach einer Änderung in den Netzwerkconfigs ist ein Neustart des Netzwerkdienstes bzw. zumindest ein Neuaufbau der Verbindung Nötig. Daher mal im Anschluss auch neu gebootet?

    Ansonsten wäre es für andere, eventuell sinnvoll mal einen Screenshot zu erstellen, von deinen Routing Configs.

    Niemand ist frei, der über sich selbst nicht Herr ist. "Matthias Claudius"

  • Routing ist quatsch, da dein nas eh beide subnetze erreichen kann.
    Du könntest höchstens ip weiterleitung aka masquerading aktivieren, sofern du willst das alle clients der subnetze untereinander kommunizieren können/dürfen/sollen.
    Ist aber nicht nötig.

    Ich hatte das auch mal so aufgebaut.
    Bin dann aber auf digibit r1 mit satipaxe (tcp mode) umgestiegen.

    Du müsstest, um das zum laufen zu bringen, die tvh startoptionen modifizieren.

    --satip_xml http://192.168.20.226:8080/desc.xml"

    Ip/port/rest ist abhängig deines satip servers^^

    Plan b :
    Schnittstellenmetric deines xoro niediriger als die andere setzen.
    (Broadcasts laufen über das interface mit der niedrigsten metric)

    Einmal editiert, zuletzt von DeBaschdi (29. Mai 2019 um 19:31)

  • Hallo Zusammen,

    danke erstmal für Eure Denkanstöße! Damit konnte ich gestern Abend mein Problem lösen! :thumbup:

    Es hatte am Ende wirklich nichts mit den Routingeinstellungen in der Syno zu tun. Deshalb habe ich die Einstellungen dort wieder "bereinigt" und z.B. die statischen Routen wieder entfernt.

    Ansonsten hier mal mein Lösungsweg, da sich mittlerweile wohl auch das Script, in das man den "--satip_xml"-Parameter eintragen muss, geändert hat und auch die Pfade sind auf der Synology scheinbar etwas angepasst.

    Schlußendlich bin ich dann bei diesem Thread gelandet, der meine Lösung enthielt: https://tvheadend.org/boards/5/topic…0#message-32040

    Ausgangszustand:

    • Synology DS214+ (DSM 6.2) mit 2x LAN und TVHeadend (V4.2.8-16) und Sat>IP-Reciever Xoro 8100
    • Standard-Netzwerk LAN1: Syno-IP 192.168.41.198 ; GW 192.168.41.1 (ist meine Fritzbox)
    • IP-TV-Netzwerk LAN2: Xoro-IP 192.168.42.50; GW 192.168.42.198 (ist meine Syno)

    Problem: nach einem Reboot bzw. TVH-Neustart wurde der Sat>IP-Reciever nicht mehr gefunden bzw. nur wenn ich den GW der Syno kurz auf den von LAN2 umstellte

    Lösung (wie man auf die Syno kommt, Rechte zum Datei bearbeiten anpasst usw. setze ich mal voraus):

    • Auf der Syno folgende Script-Datei zum Bearbeiten öffnen: /var/packages/tvheadend/scripts/service_setup
    • Hier im Bereich SERVICE_COMMAND folgenden Eintrag hinzufügen "--satip_xml http://192.168.42.50:8000/description.xml" (siehe auch Bild1; die genaue IP, der Port und der Zusatz ...xml ist auf das eigene Netzwerk und den Reciever-Typ anzupassen), siehe Bild1
    • Datei speichern
    • TVH neu starten
    • nun findet er den Reciever zuverlässig
    • in Bild 2 (gelb markiert) sieht man, dass nun bei dem Xoro das richtige GW von LAN2 drin steht! Vorher stand hier nur 0.0.0.0

    Das wars! Vielleicht hilft es dem ein oder anderen schneller zum Ziel zu kommen.


    Insgesamt für mich ist das die beste Lösung, da ich den Xoro damals auch fast zurückgesendet hätte, da ohne das getrennte Netzwerk kein ordentliches Ergebnis hinzubekommen war (Stichwort UDP).

    Trotzdem sprach für den Xoro der geringe Stromverbrauch, die 8 gleichzeitig möglichen Streams und auch der Preis.

    Durch LAN2 löst man das UDP-Problem und bei ir läuft der Xoro seit Monaten stabil!


    Also danke nochmal...

  • Hallo zusammen,

    auch ich hatte ein Problem, dass ich zu viele Bildfehler hatte und das Anschauen im Live-Modus oder einer Aufnahme nicht besonders angenehm war.
    Bei mir hat es ebenfalls geholfen die Synology direkt mit der zweiten Netzwerkkarte und dem SAT-IP Server zu verbinden.

    NIC1 der NAS hängt im LAN (192.168.66.0/24)
    NIC2 der NAS ist mit dem SAT-IP Server verbunden (192.168.0.0/24)

    Ich kann mich "FRIESENJUNG" nur anschließen. Seine Vorgehensweise war die Rettung.


    Hier meine Vorgehensweise. Eventuell ergänzt es die von "FRIESENJUNGE" noch etwas.

    • Starten wir ein Terminalfenster auf dem Windows-PC und loggen uns zuerst wieder als “admin” auf der NAS ein.
    • Wechseln wir nun zum User “root” (da der admin auf die Datei keine Schreibrechte hat) “sudo -i”
    • Nach der Eingabe des Passworts wechseln wir mit “cd /etc” in das Zielverzeichnis und öffnen mit “vi” die “sudoers” oder rufen direkt den von hier aus auf
    • vi /etc/sudoers
    • Im vi wird nun der Inhalt der Datei “sudoers” angezeigt
    • Steuern wir den Cursor nun an den Anfang der Zeile unter
      # Configure privilege of wheel group:
    • Also zum Anfang von diesem Block:
      cmnd_Alias SHELL = /bin/ash, /bin/sh, /bin/bash
      cmnd_Alias SU = /usr/bin/su
      %wheel ALL=(ALL) NOPASSWD: ALL, !SHELL, !SU
    • Mit der Taste “i” können wir in den “Bearbeitungsmodus” wechseln und die drei Zeilen mit # auskommentieren
      # cmnd_Alias SHELL = /bin/ash, /bin/sh, /bin/bash
      # cmnd_Alias SU = /usr/bin/su
      # %wheel ALL=(ALL) NOPASSWD: ALL, !SHELL, !SU
    • Zum Abschluss setzen wir nun noch die Berechtigungs-Stufe für den admin in die nächste Zeile
      admin ALL = NOPASSWD: ALL
    • Jetzt können wir die Bearbeitung der Datei beenden
      mit der “esc” Taste beenden wir schon mal das “editieren”
      der Instermodus wird verlassen mit den Tasten “Shft” und “:” (Doppelpunkt)
    • Hinter dem “:” noch “wq!” eintragen (w write, q quit, ! überschreiben JA)
    • Zum Abschuss noch die “Enter” Taste drücken


    Mit Hilfe von WinSCP dann eine Verbindung herstellen mit dem Übertragungsprotokoll "SCP".
    Als Benutzer habe ich das "Admin" Konto der Synology aktiviert/genutzt und nach erfolgreicher Arbeit wieder deaktiviert.

    WinSCP Verbindung anpassen bzw. anlegen:

    Im ersten Schritt können wir die neue SSH-Verbindung in WinSCP wie gewohnt erstellen und als Anmeldename nicht mehr “root” sondern das eigene “admin” Konto eintragen. Das Konto muss natürlich Mitglied der Gruppe der “Administrators” sein. Es spielt also keine Rolle, wie euer “admin” also heißt.

    In den Erweiterten Einstellung der Synology Verbindung muss noch ein Wert angepasst werden, wie in der Abbildung 2 zu sehen ist.
    Zuerst auf “Umgebung>SCP/Shell wechseln und aus der Ausklappliste den Befehl “sudo su -” auswählen.

    Anschließend noch auf OK und die Verbindung dauerhaft für die Zukunft speichern

    Jetzt könnt Ihr euch als “admin” einloggen und habt trotzdem wieder alle “root” Rechte und könnt wie gewohnt eure Daten mit vollen Zugriffsrechten nutzen.


    Im Dateimanager dann hier hin navigieren: /var/packages/tvheadend/scripts/service_setup

    Dann wie "FRIESENJUNGE" beschrieben hat, die Datei editieren und wieder speichern.

    Bei mir sieht die Zeile jetzt so aus:

    SERVICE_COMMAND="tvheadend -f -C -u ${EFF_USER} -g ${GRPN} --http_port ${HTTP} --htsp_port ${HTSP} -c ${SYNOPKG_PKGVAR} -p ${PID_FILE} -l ${LOG_FILE} --satip_xml http://192.168.0.110:38400/description.xml --debug \"\""

    Den Port eures SATIP-Servers findet ihr hier.
    Bevor ihr also eure bestehende Konfiguration ändert, hier einfach vorher nochmal nachschauen.


    Als alles funktioniert hat, habe ich dann mit dem Terminal die Einstellungen wieder rückgängig gemacht bzw. mit # auskommentiert
    um keine Sicherheitslücken im System offen zu lassen.

    cmnd_Alias SHELL = /bin/ash, /bin/sh, /bin/bash
    cmnd_Alias SU = /usr/bin/su
    %wheel ALL=(ALL) NOPASSWD: ALL, !SHELL, !SU
    #admin ALL = NOPASSWD: ALL


    Ich hoffe, ich konnte noch etwas mehr Licht ins Dunkle bringen und dem einen oder anderen hiermit helfen.

    7 Mal editiert, zuletzt von Kaoth (24. November 2022 um 20:32)

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