die unsterblichen Lande aus Herr der Ringe - eine Metapher für den Tod?

  • Der eine oder andere Herr der Ringe Fan wird jetzt vielleicht laut schreien, aber mir kommt dieser Gedanke aus der Überschrift jedes Mal in den Sinn, wenn ich die Filme gesehen habe. Ich muss gestehen, dass ich die Bücher nicht kenne und daher bezieht sich meine Vermutung rein auf die Filme, daher ist Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass ich falsch liege. Aber den Gedankengang finde ich garnicht mal so verkehrt. Am Ende des dritten Teils werden Frodo, Bilbo, Gandalf von den Elben in die unsterblichen Lande / Aman eingeladen, sie betreten das letzte Schiff das Mittelerde verläßt Richtung Aman. Aber lä#ßt mich vermuten dass Tolkien mit Aman den Tod oder ein Leben nach dem Tod meinen könnte?

    Gandalf ist ja eigentlich gestorben, so vermittelt es zumindest der Film, und wurde zurück geschickt um seine Aufgabe zu erfüllen. Gegen Ende des dritten Teils war seine Aufgabe erfüllt und daher wäre es naheliegend, dass er wieder von dieser Welt scheiden muss.
    Bei Frodo ist es so, dass seine Wunde von der Nazgulklinge nie richtig verheilt ist und ihm ständig Schmerzen bereitet. Das ist im Film recht eindeutig zu sehen. Somit wäre es denkbar dass er auch nach Jahren noch an den Folgen der Verletzung stirbt / sterben soll. Und Bilbo ist ja schrecklich gealtert im Verlauf der Her der Ringe Filme. Da ist es naheliegend dass seine Zeit gekommen ist.
    Wobei ich die Umschreibung "Deine Zeit ist gekommen" treffender finde als nur zu sagen "der Tod". Denn auch die Zeit Elben ist vorbei, wie es in dem Film so schön heißt. Das könnte man durchaus so interpretieren dass die Elben sterben und sich auf machen ins Paradis.
    Sollte Aman wirklich den Tod darstellen, passt auch der Ausdruck "die unsterblichen Lande". Zumindest wenn man das ganze religiös betrachtet. Denn in vielen Religionen ist der Tod nicht das Ende. Oftmals glaubt man an eine Art Paradis, in dem man die Ewigkeit verbringt.

    Vermutlich gibt es in Büchern tausend Dinge, die meine Annahme widerlegen, aber wenn man nur die Filme kennt, ist der Schluss garnicht mal so unlogisch oder?

  • Teils teils.

    Aman kann man eher als das Reich der Götter (die Valar) bezeichnen. Also: Paradies kommt dem schon nahe, aber der Kontinent verleiht zwar den Elben und den Maiar (Gandalf gehört zu den Maiar) Unsterblichkeit, das gilt aber nicht für Menschen / Zwerge / Hobbits. Diese leben dort nur länger, verlassen dann aber die Welt Mittelerde für immer.

    Tolkien hat dazu mal gesagt:


    Zitat

    Tolkien schreibt dazu: 'Ich habe im Buch nichts darüber gesagt, aber die zugrunde liegende mythische Idee ist, daß dies für Sterbliche, weil ihre Art nicht für immer verändert werden kann, eigentlich nur eine zeitweilige Belohnung ist: eine Heilung und Wiedergutmachung von Leiden. Sie können nicht für immer verweilen, und wenn sie auch nicht in die sterbliche Welt zurückkehren können, so können und werden sie doch sterben - aus freien Stücken - und die Welt verlassen.' Brief: 154

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!