Sat>IP client mit Raspberry Pi und KODI

  • Hallo zusammen,

    ich möchte in meinem Neubau das TV-Signal über Sat>IP verteilen. HIerfür soll auf dem Dach eine Selfsat werkeln, die ja bereits Sat>IP Streams auf das Netzwerk schickt.
    Festinstallierte TV-Ausgabegeräte (Beamer und Bildschirme) sollen mit Raspberry Pis an das TV-Signal kommen.

    Mein bisheriges Studium hat ergeben, dass es mit einem KODI-Plugin hierfür bereits eine "einfache" Lösung gibt, mit der man TV-Signale anzeigen kann aber ohne EPG-Daten, und auch ohne Aufnahme-Funktionalität. Komfortabler soll es mit einem Backend gehen, zB tvheadend. Nun bin ich durchaus gewillt mich in die Themen reinzufrickeln, aber grundsätzlich ziemliches Greenhorn im Bereich Linux & Co.

    Was ist aktueller "Stand der Technik", was brauche ich, um
    - wie gesagt an einem x-beliebigem "Screen" (mit HDMI-Eingabe) TV-Signale anzeigen zu lassen inkl. EPG-Information
    - Videoaufnahme / Time-Shift machen zu können
    - das ganze möglich einheitlich und einfach vom Sofa aus (FB) bedienen zu können

    Mein bisheriger Stand ist:
    - überall einen Raspberry Pi hinhängen (mit KODI drauf)
    - als FB einen Rii MX3 Klon (https://www.nightprogrammer.org/reviews/beste-…raspberry-kodi/)

    Wie geht das nun mit tvheadend? Muss ich dafür einen PC als Server laufen lassen, oder reicht ein zusätzlicher Raspberry?
    Und wo ist das ganze möglichst idiotensicher erklärt?

    Vielen Dank für eure Hilfe,
    Niko

  • Du hast das soweit schon richtig erkannt.
    Alle deine Clients rüstest du z.B. mit einem rPi aus.

    Den TVHeadend Server würde ich nicht unbedingt auf nem rPi laufen lassen.
    An dem kannste schlecht Massenspeicher für die Aufnahmen anbinden. USB und Netzwerk teilen sich hie die gleichen Ressourcen, das ist nicht optimal.

    Vielleicht betreibst du in deinem Netzwerk ja schon ein NAS auf dem man TVHeadend laufen lassen könnte.
    Ansonsten würde ich zu einem Intel NUC (alter DN2820 reicht hier) greifen.

  • Hallo ihr beiden,

    vielen Dank für die schnellen Antworten - hilft schon mal sehr!!

    @Commerzpunk: richtig verstanden, dass meine Selfsat quasi deine Schüssel, LNB und Digibit ersetzen würde. Dann tvheadend als "Docker" auf Synology (NAS?), der bedient dann alle rPis...
    @darkside40: stimmt, einen Massenspeicher für die Aufnahmen (und sonstiges Multimedia im Heimnetz) brauche ich ja auch noch - Synology + gedocktes tvheadend wie beim Commerzpunk wäre dann ja genau das..

    Die Hardware-Stückliste dann:
    - x-mal rPi und Fernbedienung (x = Anzahl der Clients) --> gibt es hierfür eine Einsteiger-Einleitung, wie ich einfach vom ausgepackten rPi zum fertig bedienbaren KODI komme?
    - 1mal NAS -- gibt es eine Empfehlung? bin Einsteiger, und außer Videoaufnahmen abspeichern (TV und von IP Kameras) muss die eigentlich nichts groß können. zB Synology DS118? "Können" die alle das Docker-Dings? Da habe ich ja etwas Respekt vor, klingt irgendwie nicht ganz idiotensicher...

    VG
    Niko

  • Exakt, so hatte ich mir das auch ausgemalt.
    Ich kann dir nicht versprechen dass TVH dein Selfsat genauso problemlos erkennt wie meinen Digibit - da das aber jeweils SAT>IP ist sollte es der Theorie nach genau so einfach sein.

    Zu den Raspis:

    • Achte unbedingt darauf dass du WLAN vermeidest da die Schnittstelle zu lahm ist und du sonst den Megafrust bekommst > WLAN zu langsam für Live TV?
    • Ich habe meinen einzigen Raspi Clienten mit dieser Erweiterung ausgestattet, damit schaltest du
      ihn ganz komfortabel per IR Fernbedienung an und aus. > IR Modu
      Man muss schon bisschen was anpassen sowohl am Gehäuse als auch an der Software, für mich war das aber machbar, und ich bin kein Nerd ;)
    • Denk an "vernünftige" SD Karten und Netzteile!
    • Such dir eine gute Fernbedienung aus, ich habe eine Rii mini i25 bin aber nicht 100% zufrieden.

    Zu der Synology:

    • Meine persönliche Erfahrung, aber nimm eine Intel-basierende, da ist die Unterstützung gefühlt besser und Transcodierung geht gut.
      Also als "kleine" die DS218+, ich habe z. B. eine 718+
    • Wenn du Timeshift einsetzten möchtest rate ich zur RAM Pufferung und dann eben gleich die NAS mit mehr RAM ausstatten.

    Zu Docker:
    Das ist alles bisschen abstrakt für den Normalo, ich habe mich aber schnell dran gewöhnt und im Alltag ist es praktisch wartungsfrei.


    Schnellanleitung kenne ich keine, ich schreibe dir mal aus dem Kopf meine Routine zusammen und gehe dabei von einer Erstinstallation aus (Nur Client):

    1. SD Karte mit LibreELEC Tool beschreiben
    2. Raspi auspacken
    3. SD Karte einsetzen
    4. LibreELEC starten und Grundeinrichtung machen (Netzwerk, Deutsch, Datum, usw.)
    5. Neustart
    6. Funktionstest. Wenn alles normal funktioniert
    7. per SSH auf den Raspi gehen
    8. Anpassungen für das IR Modul machen > Raspi mit IR erweitern (Anleitung aus 2015, geht aber noch ganz genau so)
    9. IR Modul einschrauben und Gehäuse anpassen, ging gut mit einem Dremel
    10. Ggf. Dongle für die Ferbedienung an USB anschließen (es gibt welche die haben IR und Funk wie meine Rii mini i25, daher optional)
    11. Knopf für IR Ein- / Auschaltbefehlt anlernen
    12. Raspi neustarten
    13. Addons für TVH (und Emby, Mediatheken, Youtube, Wetter, usw.) einrichten
    14. BACKUP! Evtl. kannst du die SD-Karte dann irgendwie als Image ziehen und immer wieder verwenden.
  • nochmals danke!!

  • Das ist nicht nur ne Diode sondern eine Platine die den Raspi sauber Ein- und Ausschalten kann. Und das geht auch mit dem Knopf der ebenfalls verbaut ist.

    Ich finde das völlig in Ordnung, die Lösung ist stabil, durchdacht (gibt’s auch mit ner externen Diode wenn man den Raspi verstecken möchte), man hat das echte Box-Gefühl und muss nicht löten.

    Für mich optimal, aber ich schließe nicht aus dass es billigere Lösungen gibt (im monetären Sinne).


    Zu den Clients würde ich mir an deiner Stelle mal diese S905X China Boxen anschauen.
    Kann man auch Libreelec drauf installieren, und wenn man das ganze Zubehör für den rPi Rechnet dann kommste mit den Dingern billiger weg, bei mehr Performance.

    Vor allem wenn du 4k und H265 in Betracht ziehst solltest du dich in diese Richtung umschauen. Ich persönlich habe da aber keine Erfahrung.

  • Ich finde das völlig in Ordnung, die Lösung ist stabil, durchdacht (gibt’s auch mit ner externen Diode wenn man den Raspi verstecken möchte), man hat das echte Box-Gefühl und muss nicht löten.

    naja bei ner diode braucht man auch nicht löten.
    das man die kiste ein/ausschalten kann hab ich gesehen...gute sache, der mehrwert ist aber überschaubar da man 3 jahre 24/7 raspberry dauerbetrieb braucht bis sich das board amortisiert hat.
    aber gut...ich will es nicht schlecht reden sondern nur alternativen in den raum werfen.

  • Alles gut, man darf das ruhig alles von alles Seiten betrachten. :)

    Ich hatte mir das auch mal ausgerechnet, Raspi + Gehäuse + Netzteil + SD Karte + IR Modul + Fernbedienung = sicher kein 35,- € Schnäppchen mehr!

    Mir kommt es vor allem auf Stabilität und breite Unterstützung an. Und da sind nun mal die Raspi Builds zumindest vorne mit dabei.
    Siehe den aktuellen Release von LibreELEC Alpha, da gibt’s anfänglich nur x86 und Raspi Builds.

    Ist meiner Grundeinstellung geschuldet, ich möchte dass es läuft und das möglichst stabil. Was anderes verträgt meine Ehe auch gar nicht. :D

  • a propos "Alternativen in den Raum werfen" -- mit der erwähnten Chinabox bin ich ja jetzt nun wieder etwas verunsichert. Dachte, mit rPi überall hätte ich einen Ansatz, der meine Anforderungen erfüllt:
    - Lineares TV (via Sat>IP kommend) an unterschiedlichen Devices ausgeben
    - On Demand Videos abspielen (Mediatheken, Amazon Prima, vielleicht mal was anderes)
    - hin u wieder mal Fotos vom NAS bzw. vom Handy anschauen

    Weiß jetzt nicht, ob ich so dringend 4K und H265 brauche.. meine "highest-end" Umgebung ist im Wohnzimmer, wo ein Epson TW7300 werkelt der so ne Art 4K (und HDR) kann. Engpass vermutlich sogar eher noch die Internet-Verbindung -- da werde ich schon den Hybrid anwerfen müssen, um (plattes Land) annähernd Bandbreite zu bekommen. Physische Medien werden eigentlich so gut wie nicht eingesetzt.

    Was wäre denn die Empfehlung der Cracks für mich -- unter Berücksichtigung der zusätzlichen Anforderung, dass ich nicht zuuu viel basteln kann bzw. will und die Konfiguration auch stabil laufen sollte..

    rPis, Mini M8S II, noch was anderes...?

  • Wenn man bei den Chinaboxen auf den richtige Chip achtet (Stichwort S905X) dann hat man eine Lösung die genauso Stabil läuft wie ein rPi.
    Man braucht sich auch keinen Kopf machen wie man den rPi per IR Diode Ein- und Ausschaltet (Ausschalten ist trivialer als einschalten).

    Die Boxen werden auch sehr gut unter LE und CE unterstützt.

    Ich hatte den rPi auch mal fürs Schlafzimmer in Betracht gezogen, aber allein der fakt das ich entweder ein Addon Board kaufen oder selber etwas bauen muss allein um den rPi per FB einzuschalten hat das ganze uninteressant gemacht.

  • ok verstehe ich dann richtig...

    Mit der "richtigen" Chinabox, wenn mit LE betrieben, habe ich softwareseitig die gleiche Funktionalität wie beim rPi (mit LE). Hardwareseitig sogar noch etwas mehr Reserven.
    Erprobt und unterstützt ist beides ähnlich.

    Gibt es irgendwas, was ich von einer rPi-Lösung vermissen würde?

    Im Prinzip wäre ich sogar auch mit der simplen IR-FB der Chinabox halbwegs bedient (bzw. könnte dann noch eine lernfähige alternative IR-FB nutzen, die per Makro noch andere Geräte anspricht), oder?
    Also auch KODI lässt sich über die/eine IR-FB vernünftig steuern (Steuerkreuz, Lautstärke, Kanalwahl), bei meinen eher "basalen" Use Cases (hauptsächliches lineares TV und on-demand Video gucken)? Eine Tastatur etc. brauche ich ja im Grunde nicht, bzw. könnte wenn ich sie denn mal brauche auch gut über Smartphone + App abgebildet werden...

    Am Ende des Tages brauche ich mir vermutlich auch nicht so arg in die Hosen zu machen -- die Invests sowohl für rPi als auch für Chinabox sind ja doch überschaubar...

  • ok verstehe ich dann richtig...

    Mit der "richtigen" Chinabox, wenn mit LE betrieben, habe ich softwareseitig die gleiche Funktionalität wie beim rPi (mit LE). Hardwareseitig sogar noch etwas mehr Reserven.
    Erprobt und unterstützt ist beides ähnlich.

    Gibt es irgendwas, was ich von einer rPi-Lösung vermissen würde?

    Im Prinzip wäre ich sogar auch mit der simplen IR-FB der Chinabox halbwegs bedient (bzw. könnte dann noch eine lernfähige alternative IR-FB nutzen, die per Makro noch andere Geräte anspricht), oder?
    Also auch KODI lässt sich über die/eine IR-FB vernünftig steuern (Steuerkreuz, Lautstärke, Kanalwahl), bei meinen eher "basalen" Use Cases (hauptsächliches lineares TV und on-demand Video gucken)? Eine Tastatur etc. brauche ich ja im Grunde nicht, bzw. könnte wenn ich sie denn mal brauche auch gut über Smartphone + App abgebildet werden...

    Am Ende des Tages brauche ich mir vermutlich auch nicht so arg in die Hosen zu machen -- die Invests sowohl für rPi als auch für Chinabox sind ja doch überschaubar...

    Ich bediene Kodi (LibreELEC) zu 90% nur mit Steuerkreuz und OK. Ich vermisse schmerzlich eine TAB Taste bzw. die Möglichkeit mit einem Knopf TV ins Vollbild zu schalten und eine "Zurück" Taste, also wie ESC auf der Tastatur.
    Aus meiner Sicht also OK, man kommt schon klar. Cracks können sich sicher die Tasten umbelegen, ich habe es bisher nicht hinbekommen.

    Was du im Vergleich zum Raspi vermissen würdest? Ich glaube wirklich nichts, außer dass z. B. die aktuellen Alpha Builds von LibreELEC eben nur für x86 und Raspi vorliegen.

  • was lange währt...
    Die Hardware ist jetzt schon einmal da

    • Sat>IP Anlage
    • NAS (Synology DS218+)
    • 3x Chinabox (Walfront Mini M8S mit Amlogic S095X)

    Alles noch jungfräulich / Werkszustand, bis auf die Synology, die ich schonmal soweit vorbereitet habe inkl. der Docker Container "App".

    Jetzt würde ich gerne möglichst effizient und ohne viel Trial & Error die Software draufbringen und konfigurieren. Gibt es irgendwo "for Dummies" Anleitungen für das, was jetzt zu tun ist? Mein Ziel wie gesagt:

    • NAS: TV Headend im Docker zu installieren, so dass es den Stream von der Sat IP Anlage aufnimmt und den Boxen zur Verfügung stellt. --> Was muss ich wo runterladen, was wie einstellen?
    • Boxen: sollten so vorbereitet / eingestellt sein, dass möglichst direkter Zugang zu (Live) TV möglich ist, aber natürlich auch der Zugang zu DVR Aufnahmen und sonstig abgelegten Filmchen bzw. Streaming-Quellen (AMZN Prime) ehegatten-/kinder-tauglich ist. --> Welches LibreELEC von wo runterladen, was/wie einstellen?

    Die oben vom Commerzpunk beschriebenen Schritte wären ja schonmal ein Anfang, allerdings beziehen sie sich auf RPi (statt auf Chinabox) und wie ich TV Headend installiere und von den Boxen aus "anschließe" weiß ich noch nicht..

    Vielen Dank und Grüße
    Niko

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