Vom NAS auf Heimserver umsteigen

  • Hallo Zusammen!

    Hier im Forum ist schon viel geschrieben, was ich mir teils auch schon fleißig durchgelesen habe, dennoch möchte ich nochmal spezifisch nach Rat fragen!

    Auch ich möchte mich wieder einmal vergrößern. Momentan betreibe ich ein NAS von Zyxel (NSA325v2) mit 2x 4TB Seagate Festplatten, wo ich noch rund 500GB von frei habe. Also stellt sich die Frage "Was nun?" .. mit externen Festplatten erstmal provisorisch erweitern? .. nein das ist nichts halbes und nichts ganzes. Also ist mir der HP Microserver in den Sinn gekommen, welchen hier im Forum ja auch der ein oder andere nutzt.
    Es ist so, dass ich nun auch ein Auge auf die Datensicherung legen möchte, da momentan die zwei Platten im JBOD laufen. Ein wenig in die RAID Materie habe ich mich schon eingelesen, da dies mehr oder weniger Neuland für mich ist.

    Mein Vorhaben für die Datensicherung:
    Im Endeffekt will ich keine 1:1 Spiegelung, da mir hier zu viel Speicherplatz verloren geht. Ich hatte mir eine Lösung vorgestellt, wo in jedem Fall eine Festplatte "den Geist aufgeben" kann. Sprich die defekte Platte wird ausgetauscht und wird nun mit den auf den anderen Platten gesicherten Kopien wieder bespielt, sodass wieder eine Festplatte versagen darf.
    Ist dies einfach so möglich? Mir ist es nicht gelungen, meine "Idee" auf einen RAID Typ zu schlüsseln, vlt könnt ihr mir helfen, was ich hier genau meine!

    Wie sieht es mit Erweiterungen/Upgrades aus? Sprich wenn ich nach und nach die Platten gegen 6TB bzw. 8TB austauschen will, ist das ohne Datenverlust möglich?

    Mal zu meiner Umgebung und meinen Anforderungen:

    - Mein XBMC (momentan noch FRODO 12.2) läuft auf 3 Clients (2x Raspberry, 1x Intel NUC), die max. auf auf den Server Zugreifen.
    - Die Datenbank liegt als MySQL auf dem Server.
    - ggf. soll der Server dann auch mit einem automatisierten Episoden Download zurecht kommen

    Im Endeffekt liegen auf dem Server jede Menge Filme und Serien, worauf nur die Clients lesend zugreifen.

    Dies sollte doch mit dem HP Microserver N54L abdeckbar sein, oder stellt mich das vor irgendwelche Probleme? Brauche ich irgendwelches Zubehör?

    Als Betriebssystem hatte ich Openmediavault im Auge, das hat mir auf dem ersten Blick ganz gut gefallen und kann auch vom USB Stick gemountet werden, sodass ggf. noch ein Schacht frei ist. (Ich hatte irgendwo gelesen, dass es intern wohl möglich ist bis zu 5 Festplatten zu verbauen.

    Habt ihr ggf. Empfehlungen zu meinem Datensicherungsproblem? (Wichtige Unterlagen und Dokumente sind auf dem Server nicht zu finden, es handelt sich wirklich rein um Filmmaterial)
    Ggf. einen Alternativvorschlag zu dem HP Microserver? Selbstbau?

    Ein bisschen bedacht auf Stromsparen sollte auch gelegt werden, hier ist der Microserver ja nicht allzuschlecht aufgestellt.

    Ich freue mich auf Kritik und Vorschläge

    Danke und Gruß

  • Tach,

    das ewige Thema Homeserver und Raid :) Ich freu mich jetzt schon auf die Kontroversen :P

    Ich habe mir ein System mit Haswell Pentium 32irgendwas und 8 GB ram aufgesetzt. Darauf läuft ein Debian (OMV ist ja glaube ich auch ein Debian ableger) und beherbergt aktuell:
    4x WD RED 3tb (da liegen die Daten)
    1x System ssd
    1x Arbeits/Zwischenspeicher platte (1 TB)
    1x DD Cine CTv6 Duo Flex

    Die 4 WD Red habe ich per mdadm (http://wiki.ubuntuusers.de/Software-RAID) zu einem RAID 5 verbunden (das ist das RAID was du suchst :) ) Also kann mir eine Platte ausfallen.
    Somit habe ich von den Theoretischen 12 TB in wirklichkeit nur 9TB (eigentlich nur 8,1 TB, da die Platten nicht 3 sondern 2,7 TB haben) zur Verfügung. Für mich ein guter Kompromiss.

    Auf das entstandene Raid habe ich dann noch ein LVM (http://wiki.ubuntuusers.de/Logical_Volume_Manager) angelegt und dieses dann mit cryptsetup/luks (http://wiki.ubuntuusers.de/LUKS) verschlüssselt.

    LVM, mdadm und luks sind flexibel genug, dass ich das Raid auch erweitern kann. Man muss nur die richtige Reihenfolge beim vergörßern einhalten und Platte für Platte tauschen :)

    Zum Stromverbrauch:

    ich habe das System mit den o.g. Innereien auf 20-22 Watt im Leerlauf stehen. für 24/7 ist das für mich ok.

    Die Performance ist mit trotz Softwareraid und Verschlüsselung (man beachte, dass der Pentium keine AES Befehlsätze hat) absolut ausreichend, dass 3 System über LAN streamen können. Mehr geht vielleicht auch, aber mehr Systeme hatte ich net laufen :)

    with great power comes great electricity bill!

  • Hi,

    deine Idee, den HP N54L zu nehmen, ist nicht verkehrt.

    Ich habe mehrere von denen im Einsatz. Hauptsächlich dienen diese bei mir und Kunden als Datensicherungsziele der (großen) Server.
    Einer davon ist auch mein TV- und Medienserver.

    Du kannst diesen mit maximal 5 HDDs intern ausstatten, 4 im Käfig und eine anstelle des DVD-Laufwerks. Das Board hat nur noch einen zusätzlichen onboard-SATA.
    Man könnte aber auch eSata nutzen bzw. USB-HDDs anschließen.
    Mit Linux oder Windows kannst du dann RAID5 nutzen (Software-RAID, da der eingebaute Controller nur RAID 1 + 0 kann), was deinem Wunsch nach Ausfallsicherheit entgegenkommt. Die Kapazität ist dann ca. n-1 (n= Menge HDDs).

    OMV sollte für deine Zwecke auch gut nutzbar sein, du könntest dir aber auch jedes sonstige Linux deiner Wahl installieren.
    Auf meinem TV-Server läuft Windows 2008R2 (DVB-Viewer Pro + RS).

    Dein Datensicherungsproblem löst du am besten, indem du das vorhandene NAS mit 2 ausreichend großen HDDs ausstattest und die wichtigsten Daten deines Servers auf dieses sicherst.
    Ich gehe mal nicht davon aus, dass du alle deine Medien als unverzichtbar einstufst.

    Mein TV-Server hat 1 x 32 GB SSD für das OS (W2K8R2) und
    4 x 3 TB HDD für die Medien (Windows RAID5)
    Eingebaut ist ein Quad TV-Tuner von Digital Devices.
    Gesichert werden nur Dokumente, Bilder, Musik und das OS auf einen weiteren N54L (auf welchen auch meine anderen Server gesichert werden)
    Wenn die Videos verloren gehen würden, wäre das zwar schade, aber in zu verschmerzender Verlust.

  • Im Endeffekt will ich keine 1:1 Spiegelung, da mir hier zu viel Speicherplatz verloren geht. Ich hatte mir eine Lösung vorgestellt, wo in jedem Fall eine Festplatte "den Geist aufgeben" kann. Sprich die defekte Platte wird ausgetauscht und wird nun mit den auf den anderen Platten gesicherten Kopien wieder bespielt, sodass wieder eine Festplatte versagen darf.
    Ist dies einfach so möglich? Mir ist es nicht gelungen, meine "Idee" auf einen RAID Typ zu schlüsseln, vlt könnt ihr mir helfen, was ich hier genau meine!


    RAID5 oder RAID6. Wobei ein RAID5 wahrscheinlich reichen würde.

    Wie sieht es mit Erweiterungen/Upgrades aus? Sprich wenn ich nach und nach die Platten gegen 6TB bzw. 8TB austauschen will, ist das ohne Datenverlust möglich?


    Das geht so einfach nicht. Bei einem RAID5 hast du an Gesamtspeicherplatz immer: Kapazität der kleinsten Platte * (Anzahl Platten - 1). Um die Gesamtkapazität zu vergrößern, musst Du ein zweites Array aufbauen, dann eventuell umkopieren und das ältere Array entfernen. Oder beide parallel laufen lassen.

    Habt ihr ggf. Empfehlungen zu meinem Datensicherungsproblem? (Wichtige Unterlagen und Dokumente sind auf dem Server nicht zu finden, es handelt sich wirklich rein um Filmmaterial)


    Ein RAID ersetzt leider kein Backup. Und mit steigendem Datenvolumen wird das Backup zur echten Herausforderung. Gerade bei Filmen und da erst recht bei HD-Material. Ich verzichte noch auf ein Backup dieser Daten oder habe optische Medien von Filmen und Musik. Nur Fotos sichere ich zusätzlich. Zunächst in Cloud-Speicher und einmal jährlich auf eine DVD. Letztere erneuere ich alle 5 Jahre. Das beansprucht ein paar Stunden eines langweiligen Winternachmittag.


  • Das geht so einfach nicht. Bei einem RAID5 hast du an Gesamtspeicherplatz immer: Kapazität der kleinsten Platte * (Anzahl Platten - 1). Um die Gesamtkapazität zu vergrößern, musst Du ein zweites Array aufbauen, dann eventuell umkopieren und das ältere Array entfernen. Oder beide parallel laufen lassen.

    Du kannst eine Platte - sagen wir eine 3 TB Platte - aus dem RAID werfen und eine 4 TB Platte einbauen. Dann den Rebuild starten und dann die nächste 3TB durch 4TB ersetzten, dann rebuild usw.
    Für das RAID hast du natürlich nur - wie von dir geschreiben - die Kapazizät der kleinsten Platte * (Anzahl Platten - 1) bis alle Platten wieder gleich sind.
    Das ist nicht grade eine schöne Lösung aber wenn man kein 2. RAID betreiben kann (keine Anschlüsse mehr, kein 2. System zur Hand etc.) durchaus umsetzbar. Nur die Rebuildzeit wird einem wohl graue Haare wachsen lassen :D

    with great power comes great electricity bill!

  • Geht das wirklich? Die Platten werden ja jeweils nur mit der geringeren Kapazität verwendet.

    Abgesehen davon, wie steht es mit der Datensicherheit? Ein RAID hat man ja nicht umsonst. Und wenn dann während eines Rebuilds etwas schief läuft? Stromausfall?

    Daher würde ich auch nicht jede Platte mit gParted oder ähnlichem bearbeiten.

    Einmal editiert, zuletzt von FedoraRalph (27. August 2014 um 17:22)

  • Super, vielen Dank für die Antworten. Damit ich das richtig verstehe, es ist möglich, die Festplatten gegen größere Austauschen, aber nur nach und nach (also nicht alle aufeinmal) - das einzige Manko wäre die Rebuildzeit, welche man in Kauf nehmen muss (aber ich denke, dass man die in Kauf nehmen kann, da ja keine wirklich hohe Festplatten-Fluktation vorhanden ist).

    Fallbeispiel:

    3 Platten á 4TB sind verbaut = 12TB (- 1 Festplatte á 4TB ergibt dann 8 TB die ich nutzen kann), nun wechsel ich Platte 1 von 3 aus und Tausche sie gegen eine 6TB Festplatte. Die 6TB Festplatte wird solange "kastriert" gehalten (also 4TB) bis ich die restlichen Festplatten auch auf 6TB aufgestockt habe?

    Wie sieht es mit erweitern aus?
    Sprich 3 Platten á 4TB sind verbaut. Nun möchte ich das RAID 5 um eine neue Festplatte erweitern (größe spielt ja keine Rolle, wenn ich bei dem oben richtig liege). erweitern fällt ja sicher nicht unter Austauschen, richtig?

    Das mit den "was wäre wenn" Theorien ist berechtigt, aber wie häufig kommt ein Stromausfall vor? Da müssen schon ziemlich viele Faktoren zusammentreffen um diese Wahrscheinlichkeit zu erreichen, aber klar möglich ist es. Aber ein RAID 5 ist sicherlich immernoch sinnvoller und Datensicherer als JBOD Festplatten zu betreiben, oder sehe ich das falsch? Bei JBOD ist das Problem halt, wenn eine Festplatte abraucht, dann sind die Daten von dieser komplett weg. Wenn beim RAID 5 bsp. beim Rebuild ein Stromausfall passiert, dann wären dort alle Daten vernichtet?


  • Als Betriebssystem hatte ich Openmediavault im Auge, das hat mir auf dem ersten Blick ganz gut gefallen und kann auch vom USB Stick gemountet werden, sodass ggf. noch ein Schacht frei ist. (Ich hatte irgendwo gelesen, dass es intern wohl möglich ist bis zu 5 Festplatten zu verbauen.

    Wenn du mit "kann auch vom USB Stick gemountet werden" meinst, du kannst OpenMediaVault auf einem USB-Stick installieren dann kann man davon nur abraten.
    Offiziell rät OMV auch absolut davon ab.

    OMV generiert sehr viele Schreib- und Lesevorgänge auf dem Installationslaufwerk, (Wohl hauptsächlich Protokolle/Logs etc) was USB-Sticks sehr schnell sterben lässt.
    Ich würds lassen. Einfach mal im OMV-Forum lesen...

    Nas4free oder FreeNAS hingegen können lt. Anbieter wohl problemlos auf USB-Sticks installiert werden.

    Ich nutze OMV und bin sehr zufrieden, würde aber auf das neue Release warten. (Soll beinahe täglich mit zu rechnen sein).

    grtz

    Meine Hardware

    [contentbox]TV-Server/NAS:
    Gigabyte GA-B85M-D2V | Intel G1840 | 4GB RAM | 1x SSD 120GB System | 1x SSD 30GB Kodi Thumbs & mySQL | 3x HDD (9TB) |
    DD Cine S2 6.5 4Tuner | OMV 2.x[/contentbox][contentbox]Backup-Server: AMD Athlon 64 X2 | 1GB RAM | 5,5 TB | OMV 2.x[/contentbox]

    [contentbox] HTPC | Asrock Q1900-ITX | 4GB RAM | 120Gb Samsung SSD | OpenELEC 5.0.8
    2x RasPi 1 | OpenELEC 5.0.8
    RasPi 2 | OpenELEC 5.0.8
    MacBook Pro | Kodi 14.2[/contentbox]

  • Fallbeispiel:
    3 Platten á 4TB sind verbaut = 12TB (- 1 Festplatte á 4TB ergibt dann 8 TB die ich nutzen kann), nun wechsel ich Platte 1 von 3 aus und Tausche sie gegen eine 6TB Festplatte. Die 6TB Festplatte wird solange "kastriert" gehalten (also 4TB) bis ich die restlichen Festplatten auch auf 6TB aufgestockt habe?


    Du hast dann 3x 6 TB-Platten mit jeweils einer 4 TB-Partition. Also musst Du anschließend noch auf allen drei Platten die Partitionsgröße verändern. Das entspricht einer OP am offenen Herzen. Ohne Backup solltest Du das nicht machen!

    Wie sieht es mit erweitern aus?
    Sprich 3 Platten á 4TB sind verbaut. Nun möchte ich das RAID 5 um eine neue Festplatte erweitern (größe spielt ja keine Rolle, wenn ich bei dem oben richtig liege). erweitern fällt ja sicher nicht unter Austauschen, richtig?


    Abhängig vom Controller ist das möglich. Zwischenzeitlich ist jedoch die Redundanz nicht gegeben. Daher ist auch hier ein Backup dringend ratsam.

    Zudem musst Du darauf achten, dass alle Platten die gleiche Geometrie haben. Das war in der Vergangenheit bei gewissen Kapazitätssprüngen als auch zwischen verschiedenen Herstellern nicht immer gegeben. Somit planst Du heute, künftig sparen zu können, wenn Du in die Situation kommst, haben sich aber die Marktbedingungen verändert und Du musst doch alles neu aufbauen.

    Das mit den "was wäre wenn" Theorien ist berechtigt, aber wie häufig kommt ein Stromausfall vor?


    Du kennst Murphys Gesetz?
    Was schief gehen kann, geht auch schief. Und zwar immer dann, wenn Du es am wenigsten gebrauchen kannst.

    Der Stromausfall war ein Beispiel, das jeder verstehen sollte. Es ist auch nicht der Stromausfall seitens des Anbieters. Eher das defekte Küchengerät, das den FI fliegen lässt oder Sohnemann, der zeitgleich an irgendwelchen Geräten die Elektronik erkundet. Tatsächlich können noch viele andere Dinge schief gehen. Sei es aus Unwissenheit, aus Routine oder weil gerade am offenen System geschraubt wird. Vielleicht liegen Dir Computerabstürze näher als Stromausfall.

    Im Übrigen, sollte kein RAID ohne USV laufen, die es im Fall der Fälle sauber herunterfährt. Sonst hast Du schneller Malheur, als Dir lieb ist!

    Der Aufbau eines RAID5 hat doch Gründe. Die sollte man sich auch nicht temporär zunichte machen. Da in allen Fällen ein Backup dringend anzuraten ist, kannst Du auch gleich ein zweites RAID5 mit der größeren Kapazität aufbauen und anschließend alles umkopieren. Ich weiß, das kostet auf einmal eine ganze Menge Geld. Aber je größer die Datenmenge, desto mehr Geld muss in die Hand genommen werden. Ob nun bei einer Platte oder einem Plattenverbund. Wenn das Budget das nicht hergibt, wäre es vielleicht besser, drei Einzelplatten laufen zu lassen, von denen man regelmäßig Backups erstellt.

  • Hast du dir schon einmal Snapraid angeschaut?
    hier kannst du platten unterschiedlicher Größe verwenden. Das ganze ist für Inhalte gedacht die sich nicht
    permanent ändern also Mediendaten...

    Vorteile:
    - du kannst platten unterschiedlicher Größen verwenden
    - Du kannst auch externe Platten verwenden
    - die Daten können von jeden anderen system gelesen wern (einzelne Paltten)
    - an eine Paritätsplatte können bis zu 4 Datenplatten gehangen werden (single parity)
    an 2 Paritätsplatten bis zu 15 Daten platten (double parity)
    - wenn dir zwei paltten abschmieren Paritätsplatte und Datenplatte sind nur die Daten von der einen Datenpaltte weg...
    - die Anzahl der platten kann permanent erweitert werden...

    Nachteil:
    - die Parität wird nicht "live geschrieben" sonder muß angestoßen werden oder per script 1x am Tag

    Odroid N2+ 4GB 16GB eMMC CE
    TVHeadend Server/Client

  • Im Endeffekt scheint mir ein RAID für zu professionell und für eine Mediendatenbank zu hochgegriffen. Sicher bin ich bereit einige Euro zu investieren, aber dafür scheint mir RAID 5 bzw. RAID an sich zu unpraktikabel, da ich hier nicht flexibel genug bin. Ein Worst Case ist nie ausgeschlossen und sollte sich vor Augen geführt werden und da ist mir der Begriff "Computerabsturz" weitreichender ;)
    Im Endeffekt würde ich also günstiger und Preiswerter mit einem 1:1 Backup auf externen Medien fahren, weil eine große Datenbewegung ist echt nicht gegeben. Lass es am Ende der Woche 2 Filme und 8 neue Folgen sein, welche im Schnitt neu auf die Platten kommen.

    Ich wollte dennoch soeben nach Alternativen fragen und da kam mir die antwort von sveni_lee sehr gelegen.

    SnapRAID
    Von dieser Vorgehensweise hatte ein Kollege schon erzählt, wusste aber leider den Namen nicht mehr.

    In einem RAID-Verbund laufen ja immer alle Festplatten gleichzeitig um ständig zu sichern. Hier hast du erwähnt, dass man manuell sichern muss bzw. dies über ein Script laufen lassen kann. Demnach gehe ich davon aus, dass nur die Festplatten aktiv sind, welche auch vom jeweiligen Client angesprochen wären? Dies würde mir in Bezug auf einen "stromsparenden" Heimserver natürlich entgegen kommen.

    Fallbeispiel:
    In den HP Microsever stecke ich 5 Festplatten. Die Datenplatten haben eine Kapazität von 4TB und für die Paritätsplatte hat 6TB (da diese ja immer gleich groß bzw. größer als die größte Datenplatte sein muss, korrekt?) und in voraussicht, die 4 TB Platten gegen 6TB auszutauschen. Somit hätte ich 16TB zur Verfügung, korrekt?

    In deiner Erklärung hört es sich so an, dass immer 2 Platten "draufgehen" einmal die Paritätsplatte und die Datenplatte. Habe das mit dem "Verlust" noch nicht ganz verstanden. Wenn mir eine Datenfestplatte abschmiert, kann ich eine neue einsetzen und von der Paritätsplatte einen Restore der verlorenen Daten machen? Was ist, wenn mir eine Paritätsplatte abschmiert?

    Danke und Gruß!

  • In deiner Erklärung hört es sich so an, dass immer 2 Platten "draufgehen" einmal die Paritätsplatte und die Datenplatte. Habe das mit dem "Verlust" noch nicht ganz verstanden. Wenn mir eine Datenfestplatte abschmiert, kann ich eine neue einsetzen und von der Paritätsplatte einen Restore der verlorenen Daten machen? Was ist, wenn mir eine Paritätsplatte abschmiert?


    Auf was beziehst du dich hier ? Wenn es um RAID geht gibt es keine reine Paritätsplatte. Die Daten sind auf alle Festplatten so verteilt, dass es jede Datei doppelt gibt. Aber die Daten sind auf alle Festplatten gleichmäßig verteilt. Wenn eine Festplatte ausfällt, haben also alle anderen Festplatten zusammen noch immer das wissen der einen ausgefallenen und der User merkt nicht das Daten fehlen. Man kann dann einfach die defekte Festplatte durch eine neue ersetzten und einen Rebuild anwerfen. Nach dem Rebuild kann man wieder eine Festplatte ausfallen. Geschieht dies in einem RAID1 oder RAID5 allerdings vor dem erfolgreichen Rebuild sind ALLE Daten futsch ... lese dazu http://de.wikipedia.org/wiki/RAID

    Zitat

    In einem RAID-Verbund laufen ja immer alle Festplatten gleichzeitig um ständig zu sichern. Hier hast du erwähnt, dass man manuell sichern muss bzw. dies über ein Script laufen lassen kann. Demnach gehe ich davon aus, dass nur die Festplatten aktiv sind, welche auch vom jeweiligen Client angesprochen wären? Dies würde mir in Bezug auf einen "stromsparenden" Heimserver natürlich entgegen kommen.

    JE nach dem welchen Skin und welchen View du in XBMC verwendest werden für die Datenbankansicht auch alle Festplatten geweckt. Denn viele der Imageverliebten Views holen diese leider noch immer aus dem Ordner des Films und nicht aus dem XBMC Cash.

    Amazon Fire TV 4k | KODI 17.X
    HTPC: ASUS F2A85-M LE | A6-5400K | 4GB DDR3-1866 | 128GB SSD | Windows 10 64 bit | KODI 17.X
    AVR: Onkyo TX-NR509 5.1 + Teufel Consono 35
    TV: Samsung UE55ES6300 55"
    FB: Harmony 785

    Wo finde ich das xbmc.log File?

    Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten !

  • In deiner Erklärung hört es sich so an, dass immer 2 Platten "draufgehen" einmal die Paritätsplatte und die Datenplatte. Habe das mit dem "Verlust" noch nicht ganz verstanden. Wenn mir eine Datenfestplatte abschmiert, kann ich eine neue einsetzen und von der Paritätsplatte einen Restore der verlorenen Daten machen? Was ist, wenn mir eine Paritätsplatte abschmiert?

    Also, genau genommen gibt es beim RAID nicht "die Paritätsplatte". Die Nutz- und die Paritätsdaten werden über alle Platten gleich verteilt, d.h. wenn eine Platte, wie im Beispiel RAID5, abschmiert, sind Paritäts- und Nutzdaten weg. Diese werden jedoch aus den Nutz- und Paritätsdaten der verbliebenen Platten rekonstruiert. Ich glaub, in Wikipedia sollten zum Thema RAID-Modies auch Grafiken stehen, die das ein bisschen anschaulicher darstellen.
    Was ich noch zum Thema Platten tauschen hinzufügen möchte. Wenn die Platten eine nach der anderen ausgetauscht werden, muss ja für die neue Platte ein Rebuild gefahren werden. Bei Softwareraids und hinreichend großen Platten kann das schon mal ne Weile dauern. In diesem Zeitraum gibts zwei ungünstige Konstellationen: 1) das RAID ist für diese Zeit ungeschützt, d.h. ein weiterer Plattenverlust heisst Totalausfall aller Daten. 2) Die verbliebenen Platten werden übergebührlich beansprucht, was die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Plattenausfalls erhöht. Klar, mach ich halt ein RAID6 und hab da auch noch Sicherheit. Aber ist das das Ziel? Ich glaube, einfach kurz innehalten und sich den Leitspruch der Thematik nochmal durch den Kopf gehen lassen "Ein RAID ersetzt kein Backup". Es ist nur dafür da, das bei einem Plattenausfall man mit dem System weiter arbeiten kann (24/7). Wenn man dies braucht, muss man allerdings auch die Rahmenbedingungen schaffen. Will sagen, was nützt ein RAID5, wenn die Performance des Gesamtsystems beim Rebuild dermaßen einbricht, dass man nicht mehr vernünftig arbeiten kann? Dann eher in ein 1:1 Backup investieren um nicht jedes mal überlegen zu müssen, sind die Daten wichtig oder nicht und im Desasterfall festzustellen, dass man falsch kategorisiert hat. ;)

  • Ja, im Grunde sind es einzelne Platten die auf einer Parität-Platte "gesichert" werden. Ich abe die Datenpaltten (bei mir 7 Platten) mit aufs gemountet und so ein Laufwerk realisiert...
    Snapraid kann man per Komandozeile starten und dann wird ein abbild geschrieben... Ich mache das auch nur 2mal die Woche...

    Fallbeispiel:
    In den HP Microsever stecke ich 5 Festplatten. Die Datenplatten haben eine Kapazität von 4TB und für die Paritätsplatte hat 6TB (da diese ja immer gleich groß bzw. größer als die größte Datenplatte sein muss, korrekt?) und in voraussicht, die 4 TB Platten gegen 6TB auszutauschen. Somit hätte ich 16TB zur Verfügung, korrekt?

    ja, das ist so richtig...

    In deiner Erklärung hört es sich so an, dass immer 2 Platten "draufgehen" einmal die Paritätsplatte und die Datenplatte. Habe das mit dem "Verlust" noch nicht ganz verstanden. Wenn mir eine Datenfestplatte abschmiert, kann ich eine neue einsetzen und von der Paritätsplatte einen Restore der verlorenen Daten machen? Was ist, wenn mir eine Paritätsplatte abschmiert?

    nein, es ist so:

    • eine Datenplatte geht drauf - kein Problem lässt sich durch Paritätsplatte wieder herstellen
    • die Paritätsplatte geht drauf - kein Problem, lässt sich neu erstellen aud Datenplatten
    • eine Paritätsplatte + Datenplatte geht drauf - es sind nur die Daten der defekten Datenplatte weg...

    ich hoffe das war jetzt etwas klarer...

    hier noch ein wenig Lestestoff

    Odroid N2+ 4GB 16GB eMMC CE
    TVHeadend Server/Client

  • Möchte bei all den Infos hier nur anmerken: ein raid in meinem Fall raid6 ist nicht unbrauchbar während eines rebuilds vorallem wenn es um bereitstellen von Film/Musik Daten geht.


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    Stereo/Heimkino:
    AVR: Arcam AVR 550
    LS: Front: Elac FS407
    ___Center: Elac CC201.A
    ___Rear: Elac BS204.2

  • Das soll auch kei RAID bashing sein...
    Bei war der entscheidene Punkt, das ich unterchiedlich große Platten verwenden kann und
    das die Daten auf den Platten lesbar bleiben.. Ich "sichere" z.B. auch eine USB Paltte mit
    die immer dabei habe...

    Odroid N2+ 4GB 16GB eMMC CE
    TVHeadend Server/Client

  • Zitat von »oxfrd« In deiner Erklärung hört es sich so an, dass immer 2 Platten "draufgehen" einmal die Paritätsplatte und die Datenplatte. Habe das mit dem "Verlust" noch nicht ganz verstanden. Wenn mir eine Datenfestplatte abschmiert, kann ich eine neue einsetzen und von der Paritätsplatte einen Restore der verlorenen Daten machen? Was ist, wenn mir eine Paritätsplatte abschmiert?

    Auf was beziehst du dich hier ?

    Hier habe ich mich auf Snapraid bezogen und nicht Allgemein auf RAID. Im Grundsatz habe ich das Prinzip verstanden, danke dafür!


    Zum anderen hat Horscht das auch schon ganz gut beschrieben. Die Rahmenbedingungen müssen halt realisiert werden.

    Und ich muss mir wiederum die Frage stellen "brauche ich ein RAID 5/6 System" da ich nicht darauf angewiesen bin 24/7 meine Daten zu 100% zur Verfügung zu stellen. Mir geht es in erster Linie um eine kleine Sicherheit, welche momentan nicht gegeben ist, sprich schmiert mir eine Platte ab, sind die Daten dieser Weg.
    Um hier ein wenig Datensicherheit zu bekommen, sollte auch für mich Snapraid die alternative sein, da ich nicht wie beim 1:1 Backup den doppelten Speicherplatz benötige, um wenigstens eine Option auf Wiederherstellung der defekten Platte zu haben.

    Es handelt sich wie gesagt um ein reines Mediengrab mit HD Material. Hier ist es verschmerzbar, wenn man im Falle eines Ausfalls mal eine oder auch zwei Wochen nicht "gesynct" hat.

    sveni_lee
    Danke für die Erklärung und auch das FAQ werde ich mir heute Abend mal zu Gemüte führen.

    Ich denke, dass ich mit der Betriebssystemwahl freigestellt bin. Gibt es die Optimale Umgebung für Snapraid?

    Zum anderen werde ich sicherlich bei Linux hängen bleiben, da meine Festplatten momentan im Zyxel NSA325v2 arbeiten und diese (so bin ich der Annahme) mit "ext4" formatiert sind. Um die Datenmenge nicht zu verlieren. Bzw. ist es überhaupt möglich, schon bespielte Festplatten in so ein Snapraid zu integrieren? Wahrscheinlich eher weniger?

    Einmal editiert, zuletzt von oxfrd (28. August 2014 um 13:14)

  • Zum anderen werde ich sicherlich bei Linux hängen bleiben, da meine Festplatten momentan im Zyxel NSA325v2 arbeiten und diese (so bin ich der Annahme) mit "ext4" formatiert sind. Um die Datenmenge nicht zu verlieren. Bzw. ist es überhaupt möglich, schon bespielte Festplatten in so ein Snapraid zu integrieren? Wahrscheinlich eher weniger?

    Auch hier ligt der vorteil bei Snapraid... Du kannst die bespielten HDDs ohne weiteres einhängen...
    ich habe noch irgendow ein howto was du sicher teilweise benutzen kannst... Ich such heute abend mal...
    Also ich hab Ubuntu 14.04 Server headless im Einsatz...

    Odroid N2+ 4GB 16GB eMMC CE
    TVHeadend Server/Client

  • Geht das wirklich? Die Platten werden ja jeweils nur mit der geringeren Kapazität verwendet.

    Abgesehen davon, wie steht es mit der Datensicherheit? Ein RAID hat man ja nicht umsonst. Und wenn dann während eines Rebuilds etwas schief läuft? Stromausfall?

    Daher würde ich auch nicht jede Platte mit gParted oder ähnlichem bearbeiten.

    Es ist ne totale Krücke, aber es geht grundsätzlich.

    Nein, mit gparted und co würd ich da auch nicht ran gehen. Ich hatte noch ein LVM auf dem RAID und das lässt sich ja wirklich sehr flexibel erweitern.

    Stromausfälle sollten vermieden werden :P

    with great power comes great electricity bill!

  • Und ich muss mir wiederum die Frage stellen "brauche ich ein RAID 5/6 System" da ich nicht darauf angewiesen bin 24/7 meine Daten zu 100% zur Verfügung zu stellen. Mir geht es in erster Linie um eine kleine Sicherheit, welche momentan nicht gegeben ist, sprich schmiert mir eine Platte ab, sind die Daten dieser Weg.


    Dann kaufe doch immer zwei Festplattn des gleichen Typs, wenn du eine neu brauchst. Eine davon baust Du beispielsweise in eine Synology DS414 und füllst die Schächte nach und nach. Die andere kommt in ein USB- oder eSATA-Gehäuse und wird für Backups an das NAS angeschlossen. Die Backup-Platte sollte natürlich eindeutig beschriftet sein, um welches Backup es sich handelt.

    Jede Platte wird als eigenes Volume angemeldet und muss dann am PC gesondert eingebunden werden. Wenn Du die Filme jedoch mit XBMC verwaltest, ist deren Lage egal. Einzig die Tatsache, dass im Laufe der Jahre alle Platten Filme von A bis Z beinhalten, erfordert Deinen Grips, wenn Du mal auf Dateisystemebene suchst.

    So kannst Du bei Bedarf Backups der jeweiligen Platte(n) machen. Eine volle 4 TB-Platte gegen eine 6 TB-Platte zu tauschen, ist auch kein Problem.

    Warum ich trotzdem beim 4-Bay NAS bleibe?
    Weil damit die Platten aufgeräumt sind und das NAS Zusatzfunktionen bietet. Man nutzt einfach nicht die RAID- bzw. Plattenverbund-Optionen.

    Um hier ein wenig Datensicherheit zu bekommen, sollte auch für mich Snapraid die alternative sein, da ich nicht wie beim 1:1 Backup den doppelten Speicherplatz benötige, um wenigstens eine Option auf Wiederherstellung der defekten Platte zu haben.


    Egal wie das Kind heißt: Ob RAID, LVM oder Snapraid. Sobald du mehrere Platten im Verbund betreibst, musst Du im Gegensatz zu Einzelplatten auf zusätzliche Dinge achten.

    Zum anderen werde ich sicherlich bei Linux hängen bleiben, da meine Festplatten momentan im Zyxel NSA325v2 arbeiten und diese (so bin ich der Annahme) mit "ext4" formatiert sind. Um die Datenmenge nicht zu verlieren. Bzw. ist es überhaupt möglich, schon bespielte Festplatten in so ein Snapraid zu integrieren? Wahrscheinlich eher weniger?


    Zumindest bei Synology ist das Basissystem ebenfalls auf der Festplatte. Wird bei Zyxel auch so sein. Die Platte einfach in ein anderes Gerät hängen, kann zur Neupartitionierung und damit zum Datenverlust führen. Also aufpassen! Du kannst eine Platte in ein USB-Gehäuse bauen und Dir am PC anschauen, ob und welche Partiotinen du siehst und ob Du zugreifen kannst. Wenn kein Linux installiert ist, bootest Du ein Live-System von CD/DVD.

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