Fire TV Cube (3. Gen.): Der neue Shield Pro-Nachfolger für Bastler?

  • Ich möchte hier von einer spannenden Entdeckung berichten.

    Durch Zufall bin ich im XDA-Forum darauf gestoßen, dass man das Gerät temporär rooten kann. Da es gerade im Angebot war, habe ich es sofort bestellt und getestet.

    Root-Vorgang und erste Erfahrungen

    Das Rooten verlief erstaunlich schnell und unkompliziert. Auch die Installation des alternativen Projectivy Launchers war ein Kinderspiel. Der größte Vorteil: Der Cube ist jetzt komplett werbefrei, und der Original-Launcher startet überhaupt nicht mehr.

    Nach einem Neustart war der Root-Zugriff zwar wieder deaktiviert, jedoch blieben alle anderen Einstellungen erhalten. Wichtig ist, dass ihr direkt nach dem Rooten die OTA-Updates deaktiviert. Um unter Kodi DTS nutzen zu können, müsst ihr das Gerät manuell auf die Version PS7613 aktualisieren. Achtet darauf, keinesfalls auf eine höhere Version zu aktualisieren, da sonst das temporäre Rooten nicht mehr funktioniert. Beim ersten Start solltet ihr unbedingt nach dieser Anleitung das automatische Update deaktivieren.

    Mein Fazit

    Ich bin bisher absolut begeistert und werde das Gerät in den nächsten Wochen weiter ausgiebig testen.

    Vor- und Nachteile im Vergleich zur Shield Pro

    Vorteile:

    • Unterstützung von HDR10+
    • AV1-Kompatibilität
    • Wi-Fi 6E
    • Deutlich günstigerer Preis

    Nachteil:

    • Der 100-Mbit-LAN-Port ist im Vergleich zur Shield Pro ein deutlicher Nachteil. Wer Wert auf eine hohe Netzwerkgeschwindigkeit legt, sollte diesen Punkt berücksichtigen.

      Geplante Lösung: Ich werde demnächst versuchen, den 100-Mbit-LAN-Port durch einen 1-Gbit-USB-Adapter zu kompensieren. Auch mit USB 2.0 sollten damit immerhin Übertragungsraten von bis zu 400 Mbit/s möglich sein.

    Insgesamt überzeugt das Gerät trotz kleiner Einschränkungen und bietet ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis!

  • Das klingt in der Tat ganz spannend. Werbefrei ist schon traumhaft. Die restlichen Dinge wie Softwarenaus dem Appstore installieren und so was funktionieren dann noch?

    Wenn man ehrlich ist, muss der GBit Anschluss auch nicht sein, wenn man nur streaming möchte.

    Wie aktualisiert man eigentlich die Firmware manuell auf eine explizite Version? Das kenne ich von meinen Sticks her nicht.

    Kein Backup - kein Mitleid!

  • Das Ganze war eigentlich nicht besonders kompliziert und ist auch im XDA-Thread verlinkt:

    [Temp ROOT] - [BOOTLESS MAGISK] FireTV 3rd gen Cube (gazelle) ≤ PS7613
    Overview This rooting method is based on a vulnerability in the ARM Mali GPU driver (CVE-2022-38181) discovered by security researcher Man Yue Mo at GitHub…
    xdaforums.com

    Es muss jedoch mit Root durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen habe ich danach noch die OTA-Updates deaktiviert. Ob das wirklich notwendig war, kann ich nicht sagen, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen, um nicht versehentlich ein Update zu erhalten.

    Beim Streaming von Inhalten der gängigen Anbieter stellt der 100-Mbit LAN-Port kein Problem dar. Allerdings sollte der Cache für UHD-Inhalte erhöht werden, da es sonst zwischendurch zu Pufferproblemen kommen kann.

    Den originalen App Store habe ich nicht hinzugefügt, da alles, was ich benötige, bereits im Original-Store vorhanden ist, mit Ausnahme von Kodi, das ich über Sideload installiert habe.

  • Wenn man ehrlich ist, benötigt man gar keine Box oder Stick, wenn man nur streaming möchte.

    Noch benötige ich auch keinen speziellen Launcher, das bisschen Werbung auf dem Hauptbildschirm stört mich nicht und ist manchmal sogar interessant.

    Erst wenn ich einen nicht überspringbaren Werbeclip bekomme, vor dem abspielen meiner MKV, fliegt die Box aus dem Fenster.

    Meine Shield Pro kann so ein FireTV Cube aber sicher nicht ersetzen, kein Plex Server, SMBv3 USB Festplatten Server mit Hub (benötigt somit keinen Windows oder NAS Server), Android TV 11 mit 64bit und von Haus aus Gigabit LAN für MKV Filme jenseits der 100mbit's sind bisher ungeschlagen. Dazu Passtrough für True HD Atmos und DTS:X.

    Wer einen nicht so guten Fernseher hat, der nimmt am besten einen Google TV Streamer oder einen Apple TV Streamer. Alternativ so einen Fire TV 4K Stick.

    Wer einen Media Player benötigt, ist mit der Nvidia Shield TV Pro 2019 noch immer am besten bedient.

    Nur wer höchste Dolby Vision Ansprüche hat, der kauft sich eine Ugoos AM6B+.

  • kein Plex Server, SMBv3 USB Festplatten

    Wieso sollte das mit den Cube nicht gehen? USB Port ist vorhanden und mit Root alles kein Thema.

    Dazu Passtrough für True HD Atmos und DTS:X.

    Kann der Cube auch.


    Android TV 11 mit 64bit

    Das hat nur die Shield, was es ein bringt kannst du mir ja gerne nennen

    Dafür kann sie kein AV1 kein HDR10+. Damit ist sie schon quasi für jeden aktuellen Samsung TV raus.

    Größte Vorteil der shield ist der Gbit LAN Port und das Plug and Play. Dies aber auch bedingt, da wenn jemand mit Werbung leben kann dieses Bastelei nicht nötig hat.

    Mit der Ugoos sind wir einer Meinung, die möchte ich auch nicht mehr missen.

  • Das [64 bit Android TV]hat nur die Shield, was es ein bringt kannst du mir ja gerne nennen

    Ich hatte das schon wenige male erwähnt - bei einer Box mit nicht mehr als 4 GiB RAM sehe ich die Nachteile von 64 bit überwiegen die Vorteile. Nicht dass es zu viel ausmachen sollte.

    Primär ist der Unterschied mal, dass nur 64 Bit OS Speicher größer 4 GiB adressieren (= effektiv nutzen) können. Swap Space mal außen vorgelassen (ich denke keine aktuellen Boxen nutzen welchen aus gutem Grund), braucht man das einfach nicht, bei 3 GiB RAM. Ein Ausnahme, die ich sehe, sind sogenannte memory mapped files. Eine App könnte (auch bei einer Box mit 2 GiB RAM) eine 20 GiB Video-Datei im Speicher mappen und der Programmierer kann dann auf die Daten elegant zugreifen, als wären sie im RAM (und braucht keine expliziten Datei-Operationen selbst programmieren - das macht das memory mapping im Hintergrund). Mir wäre nicht bekannt, dass Kodi oder ähnliche SW sowas nutzt.

    Nachteil von 64 bit: alle Zeiger (pointer) oder Feld-Indizes sind doppelt so lang, wie bei 32 bit und brauchen damit doppelt soviel Speicher. Damit brauchen typischerweise native 64bit Applikationen (und Betriebssysteme) etwas mehr RAM, auch mit dem sekundären Effekt, dass Cache-Effizienz (Performance) etwas geringer werden kann.

    Die Hersteller der Boxen sind ja auch nicht einfach blöd oder faul (nehme ich an), sondern es ist eine Design-Entscheidung von Ihnen. Wüsste jetzt nicht, was aufwendiger daran sein sollte, 64bit zu warten. Natürlich muss der Code sauber geschrieben sein, dass er keine Abhängigkeit von der Adressierungsbreite hat (und Annahmen in altem/fehlerhaftem Code, dass in C/C++ ein Zeiger immer genauso lang ist, wie ein einfacher Integer sind halt unzulässig und waren noch nie portabel. DIe meisten Programme müssen sich darüber aber keinerlei Gedanken machen).

    Als ich das Argument schon mal brachte, wurde genannt dass wohl manche (64bit-Spiele?-)Emulatoren auf 32 bit nicht liefen. Mag sein, dass die Emulatoren dann halt nur für 64 bit korrekt designt wurden (durchaus plausibel).

    Und noch ganz anderes Thema, das hier diskutiert wird: Werbung auf FireTV

    Ehrlich gesagt verstehe ich nicht wirklich, worum es da geht. Wenn ich in Kodi einen Film sehen will, mache ich ca. 3 Cursor Klicks und ok, Kodi läuft und wird selbstverständlich nicht unterbrochen.

    Bei Netflix drücke ich die Netflix-Taste, fertig.

    Suche ich Film für Streaming, nehme ich Sprachsteuerung auf OS-Ebene - dann sehe ich von mir aus Treffer bei Prime, spiele den ab, fertig.

    Meint ihr mit Werbung, die Trailer, die abgespielt werden, wenn man nicht gleich auf die App geht, die man nutzen will?

    Was mich in der Tat heftig nervt, sind die neuen Werbeeinblendungen während des Films bei Prime. Werde das entweder kündigen oder 3 € Aufpreis bezahlen.

    Was ich auf Fire TV nicht hinbekommen habe (und auch auf keinem anderen Gerät)

    Es gibt youtube Videos, die zeigen wie Sprachsteuerung von Kodi funktioniert, sogar auf OS Ebene, auf der Shield. Kriege ich nicht hin (hatte auch schon mal Thread dazu gestartet). Das ist wirklich ein praktischer Nachteil, gerade bei sehr großer eigener Video-Bibiliothek.

    Habe übrigens auch so nen 1 Gbit/s USB3 Adapter für meinen Fire TV Stick - schaffte 350 Mbit/s (nicht unerwartet, bei USB2 am Stick). Nutze ihn aber nicht mehr, das für mich WLAN genügt und es sich hier als absolut verlässlich herausgestellt hat.

    Anderer Nachteil von FireTV - Kodi ist nicht über den Appstore zu installieren. Für manche sind die Alternativen eine Hürde. Auch wenn man advancedsettings konfigurieren will, ist das dank Android Scoped Storage etwas komplexer, als bei Boxen, bei denen man ohne Tricks direkt auf die Datei zugreifen kann. Gibt natürlich überall Lösungen dafür. Und wer Rooten will, macht sich vermutlich wenig Gedanken darüber ...

    Kodi 21.1, 17.6, 21.1, 16, 20.5 on Windows 11 Pro, Android 6, Android 12, FireTV Box 2nd Gen, FireTV 4k Max 2nd Gen
    Media on NAS, OpenMediaVault 6 (Debian Linux).

  • Naja das ist ja nicht nötig. Die wichtigsten streaming Dienste gibt es auch im Amazon Store und wem die Werbung nicht stört Brauch nicht basteln.

    Für mich persönlich war die Werbung nur immer der einzige Grund gegen die Geräte. Jetzt stört mich nur noch der 100mbit LAN Anschluss 🤣

  • Na ja, das dachte ich bei den FireTablets auch mal. Und zack - war die Emby App weg von den Geräten.

    Also entweder frickeln oder ärgern.

    So was kann bei Amazon halt mal schnell passieren, da habe ich lieber ein richtiges Android und kann mir dort besorgen was ich brauche.

    Kein Backup - kein Mitleid!

  • da habe ich lieber ein richtiges Android und kann mir dort besorgen was ich brauche.

    Tja, schön wärs. Mit "richtigem" Android klappt das Streaming wegen der fehlenden Zertifizierung nur in schlechter(rer) Auflösung oder gar nicht. Und bei Android TV (was zertifiziert sein kann, aber nicht sein muss) kann man kaum etwas installieren (oder auch nur einstellen), da die meisten anderen Apps nicht auf Android TV laufen (genauer vorsätzlich gesperrt sind). Die Shield ist da wirklich anders, weil Nvidia massiv am Android herum gewerkelt hat, wodurch es viel besser funktioniert als "normal". Ich setze für "zertifiziertes" Streaming nach wie vor auf die eingebauten Vidaa Apps in meinem Smart TV. Das hat bisher immer völlig problemlos und ohne jedes Gebastel funktioniert.

    Die Box ist bei mir ausschließlich für Kodi da. Dann kann man wenigstens vernünftige Betriebssysteme einsetzen und ist nicht auf so'n Sche...ß wie Android angewiesen. Fast egal welche Box auch immer, wenn sie gut für Streaming ist, ist sie davon abgesehen eine werbeverseuchte Jauchegrube. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob es sich um eine Dune, einen Fire TV oder einen Google Streamer oder ganz was anderes handelt. Das ist immer so.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Fast egal welche Box auch immer, wenn sie gut für Streaming ist, ist sie davon abgesehen eine werbeverseuchte Jauchegrube. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob es sich um eine Dune, einen Fire TV oder einen Google Streamer oder ganz was anderes handelt. Das ist immer so.

    Da übertreibst du aber. Jede Box außer die fire TV Sticks lassen es zu ein werbefreien Launcher zu installieren. Hier halt nur mit root.

  • Und dann wars das mit der Zertifizierung ...

    das Einzige was am Ende zählt ist
    dass ihr lebt was ihr liebt und liebt wofür ihr lebt


    Kodi HTPC - W11 | AMD Athlon 3000G | Pioneer A 504R Bj. 96
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