Airbrush - interessiert mich ;)

  • Hallo,

    ich bin durch paar Ideen und Projekte auf das Thema Airbrush aufmerksam geworden. Leider bin ich kein großer Künstler, tue mir damit recht schwer. Daher würde ich das erst mal technisch angehen und probieren. Sind ja paar Airbrusher hier, oder? ;)

    Um zu probieren würde ich mir einfach was anschaffen, ggf. auch gebraucht. Worauf achtet man da? Gibt es Marken / Serien, die man bedenkenlos nehmen kann, sowas wie Makita oder Apple? ;)

    Woher kommt die Luft, was ist zu empfehlen? Da gibts ja verschiedene Ansätze.

    Welche Farben nimmt man? Spezielle Airbrush Farben? Geht jede Art von Farbe? Dispersion, wasserbasiert, lösemittelbasiert, Acryl?

    Ich setze, wie so oft, auf eure Erfahrung hier, natürlich kann man das alles googlen. :)


    Haut raus

  • Dieser Kompressor:
    -> https://amzn.to/3ZiDYh2
    leise und genug Leistung

    Als Pistole ist im Grunde egal was du nimmst. Wenn du mehr ausgeben kannst/darfst/willst, dann würde ich wieder Revell kaufen.
    Meine ist über 30 Jahre alt und ich bekomme noch immer Ersatzteile.
    Auf der anderen Seite kann man für das gleiche Geld aber auch 5 bis 6 von Angora kaufen und ist auch glücklich.
    (was den Vorteil hat, dass man direkt zwei oder mehr Farben parallel nutzen kann)

    Farben würde ich weiterhin die von Schminke verwenden AEROCOLOR.
    Aber auch da: Acryl ist Acryl. Da gibt es wenig "Magie".
    Lösemittel sind auch toll. Glänzen mehr. Nur wenn Lösemittel, dann nur Lösemittel. Wenn Acryl, dann nur Acryl.

    Sorglos ist für mich der Kompressor, eine Revell (ich habe drei Pistolen, zwei von Revell), und AEROCOLOR.
    Aber notwendig ist das sicherlich nicht. Wobei der Kompressor für jede nicht großflächige Sache perfekt ist.

  • Ich verwende meine Airbrushs für AFV Modellbau und würde keinen Kompressor ohne Tank kaufen, da der permanent laufen muss. Und jedenfalls einen ölfreien.

    Je nachdem, welche Düsse du verwenden willst brauchst du einen Kompressor mit ausreichend Luft (l/min). Bei einer Düse ab 0,5mm reicht nach meiner Erfahrung ein Einzelkolbenkompressor nicht mehr aus. Welche Düse du verwendest hängt davon ab, was du machen willst. Ich hatte zuvor den von Don empfohlenen mit Tank. Der ist aber schon bei einer 0,3 mm Düse an die Grenzen gekommen.

    Ich hab jetzt einen ölfreien Doppelkolbenkompressor mit Tank  [Anzeige]und bin sehr zufrieden damit.

    Auch bei den Farben kann ich Don nicht ganz zustimmen. Die Farben unterscheiden sich doch recht deutlich, vor allem in der Pigmentierung und der Anwendung. Für das Lackieren eines Motorradhelms oder Tanks brauchst du andere Farben als für das Lackieren eines RC Modells, eines AFV Standmodells oder einer Figur. Ich verwende je nach Anwendung Tamiya, Vallejo, AK, AMMO (Mig), Gunze und weitere.

    Dezidierte Airbrushfarben musst du (meisst) nicht mehr verdünnen und sind ootb nutzbar.

    Und falls du viel airbrushen wills, leg dir einen Ultraschallreiniger (für Schmuck) zu. Damit kannst du die Gun ab und zu gründlicher reinigen als mit der Hand.

    Edit: was ich noch vergessen habe: Bei den Guns gibt es unterschiedliche Techniken, vor allem wie die Farbe zugeführt wird. Du hast sicher schon gesehen, dass bei manchen der Topf unten hängt, bei manchen seitlich ist und bei manchen oben ist. Bei denen, mit dem Topf unten wird die Farbe durch die Erzeugung eines Unterdrucks (durch die Luft) nach oben gezogen, bei dem Topf seitlich und oben, hilft die Schwerkraft. Ich persönlich mag die mit dem Topf unten gar nicht, da sie nicht gut in der Hand liegen und der Farbfluss (zumindes für nach meiner Empfindung) sehr ungenau war. Die mit dem Topf auf der Seite haben den Nachteil, dass sie nicht in alle Airbrush Halter passen.

    Edited once, last by Momo90 (November 20, 2024 at 11:39 AM).

  • Hi.

    Als Modellbauer nutze ich seit Jahrzehnten eine Airbrush. Viel Geld hatte ich dafür nie, deswegen habe ich inzwischen ein gutes Gespür für etwas mit gutem Preis- Leistungsverhältnis.

    Ich würde z.B. nie wieder einen Kompressor ohne Lufttank haben wollen. Die Luft kommt um einiges gleichmäßiger, wenn ein Drucktank dazwischen ist. Also lieber 20€ mehr ausgeben, es lohnt sich auf jeden Fall:

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    Wenn die Teile gleich aussehen, sind sie das (fast) immer auch. Dieser Kompressor wird unter "tausenden" Markenbezeichnungen verkauft, es steckt aber immer dasselbe Gerät dahinter, das es schon seit mindestens 20 Jahren baugleich gibt. Mein Kompressor ist nämlich schon 20 Jahre alt, sieht exakt genau so aus und hat exakt dieselben Daten. Wozu sollte man auch etwas ändern? Das Teil reicht für alles an Airbrush mehr als aus, ist (für einen Kompressor) ziemlich leise und streikt erst dann, wenn man ihn für einen Schlagschrauber zum Autoreifen montieren verwenden will. Den Luftbedarf kann er dann nicht mehr decken. Aber das ist ja auch gar nicht vorgesehen.

    Bei den Airbrush selbst ist viel Geschmackssache aber auch viel Aberglauben dabei. Generell sind teure Pistolen besser als billige. Aber man kann schon für gut 20€ eine wirklich sehr gut brauchbare Airbrush bekommen:

    https://www.amazon.de/gp/product/B01984GEOY?tag=kodinerds04-21 [Anzeige]

    Die Fengda FE-134K ist zur Zeit sowas wie meine "Lieblings- Airbrush", obwohl ich auch teurere Pistolen habe (die aber erheblich älter sind). Fengda ist zwar "Made in China", aber dort eher sowas wie der "Mercedes" unter den Airbrush. Und man bekommt auch in vielen Jahren noch Ersatzteile, falls nötig.

    Auf jeden Fall sollte es (von Anfang an) eine "Double Action" Pistole werden. Man braucht als absoluter Anfänger 5 Minuten länger, um sich daran zu gewöhnen. Aber eine Double-Action Pistole ist einfach viel universeller und liefert bessere Ergebnisse als eine Single-Action Pistole, die man einfach nicht so schön regulieren kann.

    Sehr hilfreich ist eine Halterung für die Pistole, um sie mal kurz ablegen zu können.

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    In diesem Fall gleich mit einem "Düsenleerspritzbehälter" kombiniert. Erspart einem eine Menge "Sauerei".

    Spätestens ab der zweiten Airbrush ist ein Schnellwechselsystem sehr von Vorteil.

    https://www.amazon.de/Anschluss-Schnellspanner-Verbindung-Einstellsteuer-Kompressoren/dp/B0B2VLQ8Y9?tag=kodinerds04-21 [Anzeige]

    So hat man für ca 130€ ein vollständiges, sehr gutes und sehr lange haltendes System, das kaum Wünsche offen lässt, die man nicht ohnehin nur durch Zukauf weiteren Zubehörs (z.B. eine Sandstrahl- Pistole) erfüllen kann. Sicherlich wird im laufe der Zeit die eine oder andere zusätzliche Airbrush dazu kommen, vielleicht auch neue Luftschläuche oder sowas. Aber mit der oben verlinkten Ausrüstung kommt man schon extrem weit.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Welche Farben nimmt man? Spezielle Airbrush Farben? Geht jede Art von Farbe? Dispersion, wasserbasiert, lösemittelbasiert, Acryl?

    Oh je, was soll man darauf antworten? Welche Farben empfehlenswert sind, hängt zu sehr vom Einsatzzweck und dem gewünschten Ergebnis ab. Außer Wandfarbe (Dispersionsfarbe) habe ich schon so ziemlich alles per Airbrush "verspritzt". Wenn du Dispersionsfarbe spritzen willst, brauchst du eine dafür geeignete Spritzpistole, wie sie z.B. von Malern zum Wände "streichen" verwendet werden. Das hat dann aber mit einer Airbrush nicht mehr wirklich etwas zu tun.

    Generell müssen Lacke für die Airbrush relativ dünnflüssig sein. Sonst sprühen sie nicht richtig oder verstopfen gar die Düse. Spezielle Airbrushfarben sind von Haus aus schon sehr dünnflüssig, so das man sie direkt verwenden kann. Allerdings ist Verdünner (oft reicht Wasser aus) erheblich preiswerter als Lack.

    Im Modellbau, und nur da kann ich mitreden, sind Farben der spanischen Firma Vallejo sehr verbreitet. Dort gibt es unzählige Farbtöne, was für Künstler weniger wichtig ist, da ein Teil des kreativen Schaffens ja in dem Mischen der exakt gewünschten Farbe besteht. Als Modellbauer, der etwas möglichst naturgetreu nachbauen möchte, sind reproduzierbare Farbtöne aber unverzichtbar. Wenn ich einen Wagen meines Modellbahn- Zuges mit einem Farbton lackiere, sollten die anderen Wagen exakt denselben Farbton haben und nicht nur einen Ähnlichen. Die Vallejo Farben sind auf Acryl Basis hergestellt und können mit Wasser verdünnt werden. Auch zum Reinigen der Airbrush reicht Wasser aus, sofern die Farbe noch nicht richtig eingetrocknet ist.

    Von Vallejo gibt es zwei gängige Farbserien. Model Air und Model Color. Model Air ist, wie der Name vermuten lässt, extra für Airbrush gedacht. Model Color hingegen kann man unverdünnt nur mit dem Pinsel verarbeiten. Wenn man Model Color aber mit (destilliertem oder zumindest gefiltertem) Wasser verdünnt, lassen sie sich genau so gut per Airbrush verarbeiten wie Model Air. Ein Fläschchen Model Air kostet aber exakt dasselbe wie ein Fläschchen Model Color. Man kann sich leicht selbst ausrechnen, was ergiebiger ist.

    Zum Einstieg bieten sich Farbsets an, die es von Vallejo in großer Auswahl gibt. Als Basis macht etwas in dieser Art Sinn:

    https://www.amazon.de/Acrylfarben-Anf%C3%A4nger-Set-Vallejo-verschiedenen-Farben-16-teilig/dp/B003Y7RB44?tag=kodinerds04-21 [Anzeige]

    Lösemittelbasierte Farben versuche ich weitestgehend zu vermeiden. Zum Einen stinkt das gewaltig und zum Anderen ist es auch noch ziemlich ungesund. Allerdings haben mir damals als Anfänger die Weinert Farben (Lösungsmittelbasiert und ziemlich teuer) den Einstieg sehr erleichtert. Farben die sich einfacher per Airbrush lackieren lassen, hatte ich nie mehr. Ganz abgesehen davon, das die Weinert Farben fast 4 mal so viel kosten wie Vallejo Farben ist mir der Gestank und der Aufwand bei Reinigen der Airbrush auf Dauer einfach zu viel geworden.

    Wenn ich heute etwas anderes als Vallejo nutze, dann Revell Aqua Color. Speziell bei hellen Farbtönen versuche ich möglichst die Revell Farben zu nutzen. Denn die decken einfach erheblich besser. Aber es gibt nur einen Bruchteil der Farbauswahl wie bei Vallejo und obendrein kostet ein Töpfchen Revell etwa doppelt so viel wie ein Fläschchen Vallejo. Wenn man beide Farben übereinander spritzt, vertragen sie sich nicht besonders gut, warum auch immer. Kann man das nicht vermeiden, sollte man das zu lackierende Teil vor dem Markenwechsel ausgiebig trocknen lassen, möglichst in einer Wärmekammer bei ca 40°C Schön, wenn man den Backofen auf 40° einstellen kann. Der Lack muss unbedingt vollständig ausgehärtet sein, wirklich vollständig, bevor man mit der "anderen" Marke drüber geht.

    Ich habe inzwischen über 100 verschiedene Farbtöne vorrätig. Knapp die Hälfte davon ist Vallejo. Dazu kommt ein Set mit 38 "Noname" Airbrush- Farben, das ich mal zum Testen bekommen habe. Diese Fläschchen sehen fast genau wie Vallejo Fläschchen aus. Ich bin bisher aber noch gar nicht dazu gekommen, diese Farben auszuprobieren. Wenn sie sich auch fast genau so wie Vallejo benehmen, ist alles prima. Der "Rest" ist dann Revell Aqua Color.

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    Danke fürs lesen, Claus

    Edited once, last by Lehmden1 (November 21, 2024 at 5:28 PM).

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